Schwarzbach (Kraichgau)

Schwarzbach (Kraichgau)
Schwarzbach
Gewässerkennzahl DE: 238986
Lage Baden-Württemberg; Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Elsenz → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle etwa einen Kilometer außerhalb von Neunkirchen
49° 23′ 53″ N, 9° 1′ 1″ O49.3980555555569.0170833333333336
Quellhöhe 336 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung am südlichen Ortsrand von Meckesheim in die Elsenz
49.3141666666678.8222222222222140

49° 18′ 51″ N, 8° 49′ 20″ O49.3141666666678.8222222222222140
Mündungshöhe 140 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 196 m
Länge ca. 27 kmdep1Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet ca. 200 km2dep1Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
AbflussmengeVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen MQ: 2,21 m³/sVorlage:Infobox Fluss/BILD_fehlt

Der Schwarzbach ist ein rechter Nebenfluss der Elsenz im Norden Baden-Württembergs. Auf seinem etwa 27 Kilometer langen Lauf durchquert er den Kleinen Odenwald und den Kraichgau, dabei berührt er den Neckar-Odenwald-Kreis und den Rhein-Neckar-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Schwarzbach in Neidenstein
Schwarzbach in Eschelbronn

Der Schwarzbach entspringt etwa einen Kilometer außerhalb von Neunkirchen. Seine gefasste Quelle befindet sich auf einer Höhe von 336 m ü. NN in der Feldflur abseits der Straße nach Zwingenberg. Danach fließt er in südsüdwestlicher Richtung durch Neunkirchen, die Ortsteile der Gemeinde Schwarzach, deren Name auf eine früher anders lautende Namensform hinweist, sowie durch Aglasterhausen.

Danach überquert der Bach die Grenze zum Rhein-Neckar-Kreis und erreicht den Ort Helmstadt. In seinem fortan eher westwärts gerichteten Lauf erreicht er nach insgesamt etwa 17 km Waibstadt, wo der Schwarzbach einst die östliche und nördliche Begrenzung der Stadtbefestigung bildete. Über Neidenstein und Eschelbronn, vorbei am Naturdenkmal Kastanienallee erreicht er den südlichen Ortsrand von Meckesheim, wo er auf 140 m ü. NN in die Elsenz mündet. Auf einem längeren Abschnitt zwischen Waibstadt und Eschelbronn teilt sich der Wasserlauf in zwei Arme, den eigentlichen Schwarzbach und den so genannten „Kleinen Bach“.

Der Schwarzbach durchläuft zwei verschiedene Bodenlandschaften: im Oberlauf den Buntsandstein-Odenwald und unterhalb von Schwarzach die Kraichgauer Löss-Landschaft. Dabei schneidet das Tal im mittleren und unteren Lauf die Schichten des oberen und unteren Muschelkalks an, während die Kuppen beiderseits der Mündung bei Meckesheim noch vom unteren Keuper bedeckt sind.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet des Schwarzbachs umfasst ca. 200 Quadratkilometer; es nimmt einen Großteil des Nordbogens ein, den der Neckar zwischen Bad Wimpfen und Neckargemünd beschreibt. Damit ist der Schwarzbach der Hauptabfluss des Kleinen Odenwalds. Sein Einzugsgebiet reicht im Osten teilweise sehr nahe an den dort sehr tief eingeschnittenen Neckar heran, hat im Südosten Anteil am Landkreis Heilbronn und ist im Süden durch den Großen Wald bei Sinsheim begrenzt. Das Einzugsgebiet des Lobbachs grenzt im Nordwesten an, viele kleinere Zuflüsse des Neckars konkurrieren im Norden, Osten und Süden, im Süden läuft die Wasserscheide weiter gegen die Elsenz und ihre Zuflüsse.

Der Schwarzbach entwässert eine überwiegend ländlich geprägte Landschaft; hier gibt es mit Neckarbischofsheim und Waibstadt nur zwei Kleinstädte, daneben aber viele Landdörfer, die auf den Markungen der schon genannten Gemeinden sowie denen von Schönbrunn, Reichartshausen, Epfenbach, Spechbach, Sinsheim, Bad Rappenau, Siegelsbach, Hüffenhardt und Obrigheim liegen.

Die wichtigsten Zuflüsse des Schwarzbachs sind:

  • der fünf Kilometer lange Asbach, linker Zufluss bei Aglasterhausen;
  • der neun Kilometer lange Forellenbach, rechter Zufluss zwischen Aglasterhausen und Helmstadt;
  • der zehn Kilometer lange Wollenbach, linker Zufluss bei Helmstadt;
  • der fünf Kilometer lange Wartschaftsbach, rechter Zufluss südwestlich von Helmstadt;
  • der zwölf Kilometer lange Krebsbach, linker Zufluss nahe Waibstadt;
  • der sieben Kilometer lange Epfenbach, rechter Zufluss bei Eschelbronn.

Am Pegel Eschelbronn, nach dem Zufluss des Epfenbachs, beträgt der mittlere Abfluss des Schwarzbachs 2,2 Kubikmeter pro Sekunde.

Menschliche Eingriffe

Der Bachlauf ist heute stark durch menschliche Eingriffe geprägt. Um die Talauen landwirtschaftlich nutzen und zahlreiche Mühlen betreiben zu können, leitete man schon im Mittelalter den Schwarzbach um, in jüngerer Zeit auch zur Erschließung von Neubaugebieten. Beispielsweise verläuft der Schwarzbach im Ortsbereich von Neunkirchen verdolt, und die Mündung des Krebsbachs, die ursprünglich in Waibstadt lag, wurde um zwei Kilometer nach Osten zur dortigen Kläranlage verlegt.

Der Gewässerbericht 2004 ordnete das Wasser des Schwarzbachs in die Güteklasse II (mäßig belastet) ein. Im Wasser wurden elf Fischarten gezählt, darunter das Bachneunauge und verschiedene Forellenarten.

Der Schwarzbach schwillt bei starken Regenfällen auf ein Vielfaches seiner normalen Wassermenge an. Der 10-jährige Hochwasserabfluss erreicht am Pegel Eschelbronn 56 m³/s, also das 25-fache der mittleren Abflusses. Nach besonders starken Überschwemmungen 1993/94 wurde im Jahr 1997 der Zweckverband Hochwasserschutz Einzugsbereich Elsenz-Schwarzbach mit Sitz in Waibstadt gegründet, der einen Schutz gegen 100-jährige Hochwasser gewährleisten soll. Zu seinen Maßnahmen zählen neben Umbauten und Renaturierungen auch der Neubau zahlreicher Hochwasserrückhaltebecken, zwei davon am Lauf des Schwarzbachs selbst, in Aglasterhausen („Bockwiese“) und östlich von Waibstadt („Bernau“), vier Dutzend weitere an den Zuflüssen des Schwarzbachs.[1]

Naturschutz

Der Schwarzbach liegt auf ganzer Länge im Naturpark Neckartal-Odenwald. Drei Naturschutzgebiete schützen einzelne Abschnitte des Tals besonders:

  • Das Naturschutzgebiet Waibstädter Schwarzbachaue nimmt 37 Hektar zwischen der Kläranlage an der Mündung des Krebsbachs und Waibstadt ein. Es wurde 1984 eingerichtet, um die Bestandsentwicklung im Bereich nährstoffreicher Nachklärteiche des Klärwerks wissenschaftlich zu beobachten.
  • Das Naturschutzgebiet Kallenberg und Kaiserberg auf 42 Hektar am Nordrand des Tals zwischen Neidenstein und Eschelbronn ist seit 1989 wegen der großen Vielfalt seines Biotops geschützt, in dem ein weites Artenspektrum anzutreffen ist. Siehe auch Steinbruch Kallenberg.
  • Das Naturschutzgebiet Unteres Schwarzbachtal gibt es seit 1997. Es erstreckt sich als „bedeutsames und typisches Landschaftsbild“ über 40 Hektar von der Eisenbahnbrücke über den Schwarzbach unterhalb des Blosenbergs bis zu dessen Mündung in die Elsenz.[2]

Verkehr

Das Schwarzbachtal ist wichtig für den örtlichen und in Maßen für den regionalen Straßenverkehr. Über seinen unteren Teil und das mündende Krebsbachtal läuft mit der Landesstraße L 549 eine Nordwest-Südost-Verbindung zwischen dem Süden und Osten Heidelbergs und dem Norden Heilbronns, die aber gegenüber der bedeutenderen Verbindung durchs Elsenztal und über Sinsheim zurücksteht. Im Oberlauf zwischen Waibstadt und Aglasterhausen begleitet die B 292 das Tal, die Sinsheim und Mosbach verbindet.

Die Badischen Schwarzbachtalbahn, heute eine Stichbahn, durchzieht das Tal von Meckesheim bis hinauf nach Aglasterhausen. Sie ist Teil der früheren badischen Odenwaldbahn, die ab 1862 den Norden Badens erschloss und seit 1945/49 keine östliche Fortsetzung in Richtung Mosbach mehr hat. Die Krebsbachtalbahn zweigt von ihr in Neckarbischofsheim ab und erschließt das Krebsbachtal. Sie ist jedoch nach Einstellung des Personenverkehrs zum 1. August 2009 ohne regulären Verkehr.

Einzelnachweise

  1. Darstellung der Ziele auf der Website des Zweckverbandes Hochwasserschutz Einzugsbereich Elsenz-Schwarzbach
  2. Geodatenviewer des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, Kartenlayer LUBW Naturschutzgebiet.

Weblinks

 Commons: Schwarzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen


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