- Epfenbach
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Wappen Deutschlandkarte 49.3372222222228.9111111111111212Koordinaten: 49° 20′ N, 8° 55′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis Höhe: 212 m ü. NN Fläche: 12,97 km² Einwohner: 2.504 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 193 Einwohner je km² Postleitzahl: 74925 Vorwahl: 07263 Kfz-Kennzeichen: HD Gemeindeschlüssel: 08 2 26 017 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 28
74925 EpfenbachWebpräsenz: Bürgermeister: Joachim Bösenecker (CDU) Lage der Gemeinde Epfenbach im Rhein-Neckar-Kreis Epfenbach ist eine Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg mit etwa 2500 Einwohnern. Die Gemeinde gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Waibstadt und der Tourismusregion Brunnenregion an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage und Naturraum
Epfenbach liegt am gleichnamigen Bach im nördlichen Kraichgau am Rande des Kleinen Odenwaldes, etwa 24 Kilometer südöstlich von Heidelberg und zwölf Kilometer nordwestlich von der ehemaligen Kreisstadt Sinsheim. Epfenbach grenzt an Lobbach, Reichartshausen, Helmstadt-Bargen, Neidenstein, Eschelbronn und Spechbach.
Die Gemarkung erstreckt sich über 1297 Hektar. Davon sind 12,4 Prozent Siedlungs- und Verkehrsfläche, 49,2 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und 37,5 Prozent sind bewaldet.[2]
Epfenbach hat Anteil am Landschaftsschutzgebiet Neckartal I - Kleiner Odenwald. Die reliefreiche Mittelgebirgslandschaft wurde 2002 aufgrund ihrer Schönheit, Vielfalt und Eigenart unter Schutz gestellt und gehört zum Naturpark Neckartal-Odenwald.[3]
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Epfenbach gehören der Weiler Keitenhöfe und das Haus Wagen(furter) Mühle.[4]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1286 als Epphinbach auf einer Schenkungsurkunde des Reinholdt von Ladenburg und seiner Ehefrau Lioba, in dem die beiden ihre Besitzungen im Dorf dem Kloster Schönau vermachten. 1325 wurde die Ortsherrschaft an das Erzbistum Mainz verkauft und von diesem bereits 1344 an Ritter Engelhard von Hirschhorn um 400 Pfund Heller verpfändet. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Ortsherrschaft des Öfteren. Bereits 1350 ist das älteste bekannte Rathaus Epfenbachs belegt. 1380 gelangte Epfenbach unter die Landeshoheit der Kurpfalz und gehörte dort zur Stüber Zent.
Im Jahre 1496 kam es zu einem Streit mit dem Kloster Lobenfeld. Die Äbtissin des Klosters weigerte sich, die Renovation des Turms der alten Johanneskirche zu bezahlen, obwohl sie dazu verpflichtet gewesen wäre.
Durch den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges brachen harte Zeiten für Epfenbach und den ganzen Kraichgau an. Im Jahre 1622 brannten Graf Tillys Truppen das Dorf nieder und 1643 wurde die Johannes-Kirche in Epfenbach von 400 lothringischen Reitern belagert. Es ist überliefert, dass der damalige Schultheiß, Hanß Dengel, bei dieser Belagerung durch einen Kopfschuss fiel. Am Ende des Krieges lebten im Dorf noch 15 von vorher 72 Untertanen. 1799 wurde das Dorf von französischen Truppen geplündert und 1812 nahmen auch Epfenbacher Bürger am Russlandfeldzug Napoleons teil und zumindest Chr. Zapf kam wieder lebend zurück.
1803 gelangt Epfenbach zu Baden, wo es 1810 dem Bezirksamt Neckarbischofsheim und 1864 dem Bezirksamt Sinsheim angegliedert wurde. 1939 wurden 1124 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 1282.[5]
Im Zuge der baden-württembergischen Kreisreform wurde 1973 der Landkreis Sinsheim aufgelöst und die Gemeinde dem neugebildeten Rhein-Neckar-Kreis angegliedert. Epfenbach schloss sich dem Gemeindeverwaltungsverband Waibstadt an. Das Wachstum der Gemeinde war begleitet von Infrastrukturmaßnahmen wie dem Bau der Grund- und Hauptschule, einer Sportanlage und einer Schwimmhalle. 2005 wurden erstmals mehr als 2500 Einwohner in Epfenbach gezählt.
Religionen
Im Jahre 1556/7 wurde durch Kurfürst Ottheinrich die Reformation eingeführt. Zehn Jahre später hob Kurfürst Friedrich III. das Kloster Lobenfeld auf. Seit 1728 nutzten römisch-katholische Gemeinde und evangelisch-lutherische Gemeinde das Alte Rathaus als Gottesdienststätte, nachdem die Johannes-Kirche vier Jahre zuvor in den Besitz der evangelisch-reformierten Gemeinde übergegangen war. Nach Abriß des Alten Rathauses wegen Baufälligkeit erbaute die katholische Gemeinde die Marienkirche als neue Gottesdienststätte. Zwei Jahre nach der Evangelischen Kirchenunion in Baden wurden 1823 die reformierte und die lutherische Schule zusammengelegt und 1876 die Simultanschule eingeführt.
Neben der zusammenegelegten evangelischen Gemeinde und der römisch-katholischen Gemeinde sind heute auch die Neuapostolische Kirche und die Liebenzeller Mission im Ort vertreten.
Jahr 1871 1890 1910 1939 1950 1961 1970 1987 2000 2007 Einwohner[6] 1146 1076 1214 1124 1723 1682 1931 2206 2374 2517 Politik
Gemeinderat
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 66,0 %%40302010037,7%35,4%27,0%Gewinne und VerlusteDer Gemeinderat hat neben dem vorsitzenden Bürgermeister zwölf Mitglieder und wird für fünf Jahre direkt gewählt. Die Gemeinderatswahl 2009 führte zu folgendem Ergebnis:
Bürgermeister
Die Verwaltung wird vom Bürgermeister geführt, der in direkter Wahl für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt wird. Bei der Wahl 2007 gewann mit Joachim Bösenecker mit 38,38 Prozent in der Stichwahl erstmals in Epfenbach ein Christdemokrat.[7]
- 1991–2007: Meinhard Seel (Freie Wähler)
- seit 2007: Joachim Bösenecker (CDU)
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Silber über einem erniedrigten blauen Wellenbalken ein hängender roter Apfel an einem grünen Stiel mit zwei grünen Blättern.
Die Deutung des Ortsnamens ist strittig. Es könnte von einem Personen- oder einem Pflanzennamen abgeleitet sein. Das seit 1752 nachgewiesene Gerichtssiegel nimmt Bezug auf die volksetymologische Deutung und zeigte unter anderem einen Apfel und einen Wellenbalken. 1901 nahm die Gemeinde das Wappen an.
Die Flagge ist Blau-Weiß und wurde 1978 verliehen.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das Epfenbacher Heimatmuseum im ehemaligen Fronhof zeigt die Einrichtung eines bäuerlichen Haushalts um 1850 sowie weitere Einrichtungsgegenstände, Wäsche und Werkzeuge der ansässigen Bauern und Handwerker. Das Museum befindet sich in einem mustergültig restaurierten Fachwerkhaus, einem ehemaligen klösterlichen Fronhof aus dem Jahre 1718.
Bauwerke
Die evangelische Kirche ist die älteste Kirche des Ortes. Sie ersetzte 1836 den Vorgängerbau und wurde nach Plänen von Heinrich Hübsch errichtet.
Die katholische Johanneskirche wurde 1962 bis 1966 erbaut. Die alte katholische Kirche befindet sich an der Stelle, an der sich um 1350 das erste Rathaus des Ortes befand, in dessen großer Ratsstube seit 1556 Gottesdienst abgehalten wurde. Die alte Johanneskirche wurde 1742 erbaut und 1836 erweitert. Nach dem Neubau der Johanneskirche wurde die alte Kirche zur Marienkapelle, seit 1992 wird das Bauwerk als Künstleratelier genutzt.
Das älteste Wohnhaus des Ortes stammt aus dem 16. Jahrhundert und hat den Stadtbrand von 1622 überdauert. Im Ort sind außerdem mehrere stattliche Fachwerkbauten erhalten, deren prächtigstes der ehemalige Fronhof des Klosters Lobenfeld aus dem 15. Jahrhundert ist, der 1718 neu erbaut wurde und heute das Heimatmuseum beherbergt.
Das Alte Schulhaus wurde 1910 errichtet und diente bis 1971 als Schule. Außerdem sind im Ort noch die Häuser der früheren Konfessionsschulen erhalten. Das Alte katholische Schulhaus wurde 1847 erbaut und war Schulgebäude bis 1910, anschließend Zigarrenfabrik und im Zweiten Weltkrieg ein Außenlager des Mannheimer Reiß-Museums. Das Alte evangelische Schulhaus wurde 1838 erbaut und war ebenfalls bis 1910 Schulgebäude. Von 1968 bis 1989 befand sich das Heimatmuseum hier.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Kirchweih findet jedes Jahr am letzten August-Wochenende statt und der Markttag – ein Straßenfest – am ersten Samstag im Oktober.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Epfenbach liegt an der L 530. Über Waibstadt und Sinsheim ist die Bundesautobahn 6 zu erreichen.
Zu den umliegenden Orten führen Buslinien. Epfenbach gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.
Medien
Über das lokale Geschehen berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung. Das Nachrichtenblatt des Gemeindeverwaltungsverbandes Waibstadt erscheint wöchentlich.
Bildung
In Epfenbach gibt es die Merian-Schule, eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Seit dem Schuljahr 2007/08 werden auch Kinder mit verschiedenen Behinderungen integrativ unterrichtet. Ab dem Schuljahr 2010/11 wird die bisherige Schule als Grund- und Werkrealschule neuer Art mit einer Außenstelle in der Nachbargemeinde Eschelbronn geführt. Weiterführende Schulen befinden sich in Waibstadt, Neckarbischofsheim und Sinsheim. Für die jüngsten Einwohner bestehen je ein römisch-katholischer und ein evangelischer Kindergarten.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- 1796, 15. März, Carl Christian Ullmann, † 12. Januar 1865 in Karlsruhe, evangelischer Theologe
- 1899, 31. Juli, Willy Ziegler, † 19. Januar 1942 in Orel, Politiker (NSDAP)
- 1939, 7. November, Werner Fischer, ehemaliger Rektor der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft
Ehrenbürger
- Willi Kuch, war Bürgermeister von Epfenbach
Literatur
- Gemeinde Epfenbach (Hrsg.): 700 Jahre Epfenbach 1286-1986. Ein Dorf zwischen Kraichgau und Odenwald. 1986.
- Emil Zapf: Epfenbach - Heimatbuch eines Dorfes. Epfenbach 1969
- Emil Zapf: Unsere Heimat und Sippe – Die Geschichte des Dorfes Epfenbach im Kraichgau und eines Teiles seiner Einwohner von 1600-1935. Heidelberg 1936
- Adolf M. Hirn, Gabriele Süskind (Red.), Jürgen Schütz (Hrsg.): Der Rhein-Neckar-Kreis. Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0597-3
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stand: 31. Dezember 2004
- ↑ Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 417–418
- ↑ Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
- ↑ Rhein-Neckar-Zeitung 16. April 2007
- ↑ Herwig John, Gabriele Wüst: Wappenbuch Rhein-Neckar-Kreis. Ubstadt-Weiher 1996, ISBN 3-929366-27-4, S. 54
Weblinks
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