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Robert Schwentke (* 1968 in Stuttgart) ist ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Kindheit und Ausbildung
Die Begeisterung für den Film entdeckte Robert Schwentke im Alter von acht oder neun Jahren, als er auf die Super-8-Kamera des Großvaters im Keller seines Elternhauses stieß. Er studierte zunächst vier Semester Philosophie und Literaturwissenschaft in Tübingen, bevor er sich entschloss, für ein Filmstudium an das Columbia College in New York zu wechseln. Während seines Studiums in den USA entstand 1993 der Kurzfilm Heaven! mit Hannes Jaenicke. Der Film handelt von zwei habgierigen Männern die sich am Geld der Mafia vergreifen und in der heißen und einsamen Wüste Kaliforniens um ihr Leben bangen müssen. Ende der 1990er Jahre arbeitete Schwentke in Deutschland vor allem als Drehbuchautor. Aus seiner Feder entstammen mehrere Tatort-Folgen.
Seinen ersten großen Spielfilm Tattoo drehte Robert Schwentke 2002 mit Christian Redl und August Diehl in den Hauptrollen. Der Film handelt von zwei Polizisten, auf der Jagd nach einem skrupellosen Serienmörder, der es auf die begehrten Tattoos eines verstorbenen japanischen Künstlers abgesehen hat. Ein Jahr später folgte die semiautobiographische Tragikomödie Eierdiebe, für die der Regisseur beim Filmfest Biberach den Publikumspreis errang. Der Film erzählt die Geschichte des Studenten Martin Schwarz (gespielt von Wotan Wilke Möhring), der an Hodenkrebs erkrankt und, um eine Operation zu entgehen, eine Chemotherapie beginnt.
Arbeit in den USA
Als Schwentke Probleme hatte seinen dritten Film in Deutschland zu finanzieren, ging der Regisseur wieder in die USA und studierte u. a. am American Film Institute. In Hollywood wurde sein Thriller Tattoo in privaten Testscreenings gezeigt, so dass bald das Disney-Filmstudio auf ihn aufmerksam wurde. Ursprünglich hatte der Regisseur geplant, nach seiner Ausbildung nach Europa zurückzukehren und dort Filme zu drehen. Doch Schwentke wurde mit der Regie des Thrillers Flightplan – Ohne jede Spur betraut, der im Herbst 2005 ein großer kommerzieller Erfolg an den nordamerikanischen Kinokassen wurde. In dem Film mimt Hauptdarstellerin Jodie Foster eine Flugzeugpassagierin, deren Kind auf dem Transatlantikflug von Berlin nach New York spurlos verschwindet. Mit Flight Plan – Ohne jede Spur reihte sich Robert Schwentke neben Roland Emmerich, Wolfgang Petersen und Marc Forster ein, die zu den wenigen deutschen Regisseuren gehören, die sich in Hollywood durchsetzen konnten.
2007 sollte der Thriller Runaway Train folgen, der von einem Bahnarbeiter handelt, der versucht einen unbemannten mit Giftgas beladenen Zug davor zu bewahren eine Großstadt auszulöschen. Schwentke, der ein großer Bewunderer von David Fincher ist, erwog auch 2006 bei dem Film The Deep Blue Goodbye Regie zu führen. Die Verfilmung sollte auf einem Roman von John D. MacDonald basieren, der von einem modernen Robin Hood berichtet, der sich seine Dienste jedoch teuer vergüten lässt. Beide Filmprojekte wurden jedoch verworfen und stattdessen übernimmt Schwentke 2007 die Regie an dem zwischen romantischen Drama und Science-Fiction-Film angesiedelten The Time Traveler's Wife. Die junge Kanadierin Rachel McAdams wird für eine der Hauptrollen in der Produktion von New Line Cinema gehandelt, der über einen Zeitreisenden handelt, der an verschiedenen Zeitpunkten in seinem Leben auf seine ehemalige Geliebte trifft.
Der Regisseur, der Jean-Luc Godard und Jacques Rivette zu seinen persönlichen Vorbildern zählt, hat seinen ständigen Wohnsitz mittlerweile nach Los Angeles verlegt.
Zitate
„Ich komme ja eigentlich vom experimentellen Film! Als Achtjähriger fing ich mit Super-8 an. Was mich faszinierte, waren nicht Geschichten, sondern die Tatsache, dass man ein kleines Stück Zelluloid im Garten liegen lassen kann, in Regen und Kälte, dass man es nach einer Woche reinholt und diese kleinen abstrakten Bildchen so groß werden wie ein Haus. Auch danach bin ich eher mit Godard und Rivette groß geworden. Das narrative Kino habe ich relativ spät entdeckt. Ich war schon 22, als ich zum ersten Mal 'E.T.' gesehen habe!.“
Filmografie
Regisseur
- 1993: Heaven! (Kurzfilm)
- 2002: Tattoo
- 2003: Eierdiebe
- 2005: Flightplan – Ohne jede Spur (Flightplan)
- 2008: The Time Traveler's Wife
Drehbuchautor
- 1993: Heaven! (Kurzfilm)
- 1998: Tatort: Bildersturm (TV)
- 1999: Tatort: Drei Affen (TV)
- 2001: Tatort: Mördergrube (TV)
- 2002: Tattoo
- 2003: Eierdiebe
Auszeichnungen
- 2003: Publikumspreis für Eierdiebe
- 2003: Spezielle Ehrung" für Tattoo
- 2003: nominiert für den besten Film für Tattoo
Sweden Fantastic Film Festival
- 2002: Großer Preis des europäischen Fantasyfilms in Silber - Spezielle Ehrung für Tattoo
Weblinks
- Robert Schwentke in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Schwentke, Robert KURZBESCHREIBUNG deutscher Regisseur GEBURTSDATUM 1968 GEBURTSORT Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland
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