- Sd.Kfz. 250
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Das Sonderkraftfahrzeug 250 war ein deutsches Halbkettenfahrzeug im Zweiten Weltkrieg und fungierte in der Grundausstattung bei der deutschen Wehrmacht als leichter Schützenpanzer. Im Verlauf des Krieges wurde es insbesondere zur Modernisierung der Ausrüstung der Krad-Schützen-Abteilungen eingeführt.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Das Fahrzeug wurde ab 1939 auf eine Ausschreibung der Wehrmacht für einen leichten Schützenpanzer in Ergänzung zum mittleren Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251 entwickelt. Das Fahrgestell des Leichten Zugkraftwagens 1 Tonne (Sd.Kfz. 10) wurde hierfür um ein Laufrad verkürzt. Hersteller war die DEMAG; Büssing-NAG lieferte den gepanzerten Aufbau. Das Fahrzeug war mit ein bis zwei MG 34 bewaffnet und bot mit Fahrer und Kommandant 6 Mann Platz. Mit dem Sechszylinder-Motor von Maybach erreichte es eine Spitzengeschwindigkeit von 65 km/h. Die Frontpanzerung betrug 14,5 mm, die Seitenpanzerung 8 mm.
Für den Einsatz in Sturmgeschützabteilungen wurden 1940 der leichte gepanzerte Munitionskraftwagen Sd.Kfz. 252 und der leichte gepanzerte Beobachtungskraftwagen Sd.Kfz. 253 (jeweils mit geschlossenem Aufbau) auf Basis des Sd.Kfz. 250 entwickelt. Beide wurden ab 1941 nicht mehr produziert und durch die entsprechenden Varianten des Sd.Kfz. 250 abgelöst.
Ab Oktober 1943 wurde eine modifizierte Version gebaut, die nur noch neun statt 19 verschiedener Panzerbleche hatte, was die Fertigung erheblich vereinfachte. Für die verschiedensten Einsatzzwecke gab es von dem Fahrzeug eine Vielzahl von Unterausführungen.
Varianten
- Sd.Kfz. 250 - leichter Schützenpanzerwagen. Die Bewaffnung bestand aus zwei MG 34.
- Sd.Kfz. 250/I-I - leichter Schützenpanzerwagen (Fu)
- Sd.Kfz. 250/I-II - leichter Schützenpanzerwagen (Kabelleger)
- Sd.Kfz. 250/2 - leichter Fernsprechwagen
- Sd.Kfz. 250/3 - Funkpanzerwagen mit verschiedener Ausstattung an Funksprechgeräten. Es waren insgesamt fünf Ausführungen dieses Typs verfügbar.
- Sd.Kfz. 250/3-I - leichter Funkpanzerwagen
- Sd.Kfz. 250/3-II - leichter Funkpanzerwagen
- Sd.Kfz. 250/3-III - leichter Funkpanzerwagen
- Sd.Kfz. 250/3-IV - leichter Funkpanzerwagen
- Sd.Kfz. 250/4 - Luftschutzpanzerwagen (nicht eingeführt)
- Sd.Kfz. 250/5-I - leichter Beobachtungspanzerwagen (Beobachtungsfahrzeug unter anderem bei Sturmgeschützabteilungen. Bewaffnet mit zwei MG 34. Die weitere Ausrüstung bestand aus einem Scherenfernrohr.
- Sd.Kfz. 250/5-II - leichter Aufklärungspanzerwagen
- Sd.Kfz. 250/6 - leichter Munitionspanzerwagen. Ausführung A und B hatten dieselbe Bezeichnung.
- Sd.Kfz. 250/7 - leichter Schützenpanzerwagen (schwerer Granatwerfer). 8 cm-Granatwerfer mit 12 Schuss.
- Sd.Kfz. 250/7 - leichter Schützenpanzerwagen (Munitionsfahrzeug). Munitionstransporter mit 66 Wurfgranaten.
- Sd.Kfz. 250/8 - leichter Schützenpanzerwagen mit 7,5-cm-KwK 37. Diese als "Kanonenwagen" bezeichnete Ausführung war mit einer 7,5-cm-KwK 37 bewaffnet und führte 20 Granaten mit. Zusätzlich war ein MG 34 montiert.
- Sd.Kfz. 250/9 - leichter Schützenpanzerwagen (2 cm). Ausgerüstet mit einer 2-cm-KwK 38 Maschinenkanone.
- Sd.Kfz. 250/10 - leichter Schützenpanzerwagen (3,7 cm). Bewaffnet mit einer 3,7-cm-PaK 36 Panzerabwehrkanone. Das Modell führte 210 Schuss mit sich.
- Sd.Kfz. 250/11 - leichter Schützenpanzerwagen (sPzB 41). Bewaffnet mit der 2,8-cm schweren Panzerbüchse 41 und einem MG 34. Es wurden 168 Schuss für die Panzerbüchse sowie 1100 Schuss für das MG mitgeführt.
- Sd.Kfz. 250/12 - leichter Messtruppwagen
Technische Daten
Typ D 7 p (Demag)
- Leergewicht: 5 t
- Nutzlast: 0,7 t
- zulässiges Gesamtgewicht: 5,7 t
- Länge/Breite/Höhe: 4,56 m / 1,945 m / 1,66 m (ohne MG-Schild)
- Bodenfreiheit: 28,5 cm
- Watfähigkeit: 70 cm
- Kettenbreite: 24 cm
- Wendekreis: 10 m
- Grabenüberschreitfähigkeit: 190 cm
- Motorisierung: Maybach HL42 TRKM mit 100 PS bei 2800 U/min / 4,17 l Hubraum
- Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h
- Tankinhalt: 140 l
- Fahrbereich: 350 km auf Straße / 200 km Gelände
- Panzerung: 12 mm Front / Seiten und Heck 8 mm
Siehe auch
Literatur
- Walter J. Spielberger: Die Halbkettenfahrzeuge des deutschen Heeres, 1909-1945, Band 6, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-403-4
- Horst Scheibert: Schützenpanzerwagen, Band 64, Podzun-Pallas-Verlag, ISBN 3-79090-137-7
Weblinks
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