Showgirls

Showgirls
Filmdaten
Deutscher Titel Showgirls
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 126 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Paul Verhoeven
Drehbuch Joe Eszterhas
Produktion Charles Evans,
Alan Marshall
Musik David A. Stewart
Kamera Jost Vacano
Schnitt Mark Goldblatt,
Mark Helfrich
Besetzung

Showgirls ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1995. Regie führte Paul Verhoeven, die Hauptrolle der Nomi Malone spielte Elizabeth Berkley.

Der Film beschreibt die Geschichte einer Tänzerin in Las Vegas in den für Verhoeven typischen sexuell aufgeladenen und gewaltdarstellenden Bildern.

Das Skript des Films wurde mehrere Jahre als „unproduzierbar“ betrachtet, bevor Verhoeven sich des Stoffes annahm. Madonna, Charlize Theron und Drew Barrymore wurden als Darstellerinnen der Nomi Malone in Erwägung gezogen, lehnten die Rolle aber ab.

Bei seiner Veröffentlichung 1995 spielte Showgirls nur knapp die Hälfte seiner enormen Produktionskosten von 45 Millionen US-Dollar wieder ein und galt zunächst als Flop, wozu auch die meist sehr negativen Kritiken des Films beitrugen.

Ganz im Gegensatz zu seiner Kinoauswertung spielte der Film zwischen 1996 und 2004 mehr als 100 Millionen US-Dollar über den DVD-Markt ein[1].

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nomi Malone zieht per Anhalter nach Las Vegas und wird bestohlen. In der Stadt bekommt sie einen Job als Stripperin. Nach einigen Wochen lernt sie Cristal Connors kennen, die als Star der Show Goddess auftritt. Durch die Beziehungen von Connors erhält Malone eine Rolle in der Show. Zwischen Nomi und Cristal entsteht eine Hassliebe, die sich zuspitzt, als Connors von Malone die Treppe hinunter geschubst wird und sich verletzt. Malone übernimmt ihre Hauptrolle. Connors äußert, sie würde es Malone nicht übel nehmen, da sie genügend Geld von der Versicherung bekommen würde. Sie deutet außerdem an, sie sei auf einem ähnlichen Weg an ihre Rolle gekommen. Als sich Malone ganz oben wähnt, wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert: Der Geschäftsführer präsentiert ihr Unterlagen, die ausweisen, dass sie in Wirklichkeit Polly Ann Costello heißt, in ein Heim kam, nachdem ihr Vater ihre Mutter und sich selbst umbrachte und Vorstrafen wegen Drogenmißbrauchs, Prostitution und illegalem Waffenbesitzes aufweist. Malone verlässt daraufhin Las Vegas. Beim Trampen trifft sie wieder auf denselben Mann, der sie anfangs bestohlen hat und fordert mit einem Messer ihren Koffer.

Kritiken

„Eine Art Musical, das in den erotischen Tanzszenen mehr an der voyeuristischen Auslotung der Grenzen zwischen Erotik und Pornografie als an choreografischer Qualität interessiert ist. Kein kritischer Blick hinter die Kulissen des Showgeschäfts, sondern ein Film, der krampfhaft bemüht ist, sexuelle Darstellungen zu enttabuisieren.“

Lexikon des Internationalen Films [2]

James Berardinelli bezeichnete den Film auf ReelViews als kalt (cold) und seelenlos (soulless). Er kritisierte das Drehbuch, die stereotypen Charaktere und die Darstellungen. Die letzten 30 Minuten des Films bezeichnete er als besonders schlimm und unlogisch.

Quentin Tarantino lobte Showgirls hingegen als einen der wenigen großen Sexploitation-Filme des Hollywood-Studiosystems und bekannte sich genauso als Fan des Films wie der Filmemacher Jacques Rivette. Die Filmkritiker Jonathan Rosenbaum und Charles Taylor verteidigen Showgirls als völlig missverstandene Satire auf das Showgeschäft in den USA.[1]

Auszeichnungen

Die Dallas-Fort Worth Film Critics Association kürte den Film im Jahr 1996 zum Schlechtesten Film.

Der Film erhielt im Jahr 1996 die Goldene Himbeere in sieben Kategorien, darunter für Elizabeth Berkley, Paul Verhoeven und Joe Eszterhas. Er wurde außerdem sechsmal für die Goldene Himbeere nominiert, darunter Kyle MacLachlan und Gina Gershon. Im Jahr 2000 wurde er zum Schlechtesten Film der 1990er Jahre erklärt, im Jahr 2005 zum schlechtesten Film der ersten 25 Jahre, in denen die Goldene Himbeere existierte.

Die DVD-Ausgabe wurde für die Satellite Awards 2005 für die DVD-Extras nominiert. Neben den Boni auf der DVD lagen der „V.I.P. Edition“ zwei Schnapsgläser, Spielkarten und ein Poster bei.

Hintergründe

Aufgrund eines mittlerweile weltweit erlangten Kultstatus des Films und des kommerziellen Erfolgs versuchten in den letzten Jahren mehrfach diverse Filmproduzenten und Regisseure eine Fortsetzung zu realisieren, die aber allesamt an künstlerischen Differenzen der Beteiligten scheiterten und somit das gleiche Schicksal teilen wie ein Showgirls-Broadway-Musical, das von der Schauspielerin Gina Gershon produziert werden sollte.

Das bekannteste Beispiel ist Showgirls: Bimbos, hierfür arbeiteten Paul Verhoeven und Joe Eszterhas bereits an einem Drehbuch; das Projekt scheiterte laut Verhoeven aber an der Finanzierung.[1]

2008 fielen die Rechte des Films nach Angaben der Rechtsabteilung von MGM an eine Erbengemeinschaft in Frankreich zurück, was Spekulationen um eine Fortsetzung neuen Auftrieb verlieh.

Einzelnachweise

  1. a b c Douglas Keesey, Paul Duncan: Paul Verhoeven. Verlag Taschen, 2005, ISBN 3-8228-3098-4
  2. Lexikon des Internationalen Films – Showgirls

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Showgirls — Título Showgirls Ficha técnica Dirección Paul Verhoeven Producción Lynn Ehrensperger Charles Evans Mario Kassar Alan Marshall …   Wikipedia Español

  • Showgirls — Données clés Réalisation Paul Verhoeven Scénario Joe Eszterhas Acteurs principaux Elizabeth Berkley Kyle MacLachlan Gina Gershon Pays d’origine …   Wikipédia en Français

  • Showgirls — This article is about the film Showgirls (1995 film). For other uses, see Showgirl (disambiguation). Showgirls (1995 film) Theatrical release poster Directed by …   Wikipedia

  • Showgirls (soundtrack) — Infobox Album | Name = Showgirls Type = Soundtrack album Artist = Various artists Released = September 26 1995 Recorded = 1994 1995 Genre = Rock/Pop/Industrial Length = 63:13 Label = Interscope/Atlantic Producer = Various; for album: Paul… …   Wikipedia

  • Шоугёлз — Showgirls Showgirls Жанр …   Википедия

  • Showgirl — For other uses, see Showgirl (disambiguation). Showgirls often wear flashy costumes on stage. The lead performer is Mary Ann Foreman, a noted Las Vegas showgirl and model A showgirl is a dancer or performer in a stage entertainment show. Showgirl …   Wikipedia

  • Goldene Himbeere 1996 — Die Goldene Himbeere 1996 (16th Annual Razzie Awards) wurde am 24. März 1996, dem Vorabend der Oscarverleihung im Hollywood Roosevelt Hotel in Los Angeles, Kalifornien verliehen. Der Film Showgirls erhielt insgesamt 7 Goldenen Himbeeren,… …   Deutsch Wikipedia

  • 25 Jahre Goldene Himbeere — Die Goldene Himbeere, im amerikanischen Original Golden Raspberry Award (kurz „Razzie Award“) ist ein Filmpreis, entworfen als eine Art Gegen Oscar, der seit 1981 als Negativpreis in verschiedenen Kategorien für die jeweils schlechteste Leistung… …   Deutsch Wikipedia

  • Golden Raspberry — Die Goldene Himbeere, im amerikanischen Original Golden Raspberry Award (kurz „Razzie Award“) ist ein Filmpreis, entworfen als eine Art Gegen Oscar, der seit 1981 als Negativpreis in verschiedenen Kategorien für die jeweils schlechteste Leistung… …   Deutsch Wikipedia

  • Golden Raspberry Award — Die Goldene Himbeere, im amerikanischen Original Golden Raspberry Award (kurz „Razzie Award“) ist ein Filmpreis, entworfen als eine Art Gegen Oscar, der seit 1981 als Negativpreis in verschiedenen Kategorien für die jeweils schlechteste Leistung… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”