Sid Meier’s Alpha Centauri

Sid Meier’s Alpha Centauri
Sid Meier’s Alpha Centauri
Sid meiers ac logo.png
Entwickler Firaxis Games
Publisher Electronic Arts (Windows), Aspyr Media (Mac OS), Loki Software (Linux)
Erstveröffent-
lichung
1999
Genre Rundenbasiertes Strategiespiel
Spielmodi Einzelspieler, Mehrspieler
Steuerung Tastatur, Maus
Medien CD-ROM
Sprache Englisch, Deutsch
Aktuelle Version 4.0 (1999)[1]
SMAC/X Patch 1.0 (2010, Fan-Patch)[2]
Altersfreigabe
USK ab 12 freigegeben
Information Es gibt ein offizielles Add-on mit dem Untertitel Alien Crossfire.

Sid Meier’s Alpha Centauri (SMAC) ist ein rundenbasiertes Computerspiel der Firma Firaxis Games aus dem Jahr 1999, das in der Tradition der Sid Meier’s Civilization-Reihe steht. Thematisch schließt es an eines der möglichen Spielziele der klassischen Civilization-Titel an: der Entsendung eines Raumschiffs zur Kolonisierung eines Planeten im Alpha-Centauri-System. Anstelle von Zivilisationen leitet man in diesem Spiel eine von sieben Splittergruppen, die sich aus der Besatzung des Raumschiffs gebildet haben.

Ebenfalls 1999 erschien mit Alien Crossfire (SMACX) die einzige Erweiterung zu Alpha Centauri, die dem Spiel sieben zusätzliche Gruppierungen hinzufügt, darunter zwei Alienrassen.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrundgeschichte

Der Geschichte des Spiels zufolge steht die Menschheit durch Kriege, Seuchen, Hungersnöte und andere Katastrophen auf der Erde kurz vor der Ausrottung. Die Vereinten Nationen schaffen es jedoch, ein Kolonisierungs-Raumschiff, die Unity, ins Alpha-Centauri-System zu schicken, wo ein erdähnlicher Planet namens Chiron entdeckt wurde; man hofft, dass die hervorragendsten Vertreter der Menschheit imstande seien, dort eine perfekte Zivilisation aufzubauen.

Als die Unity, die im Jahre 2060 die Erde verließ, sich im Jahr 2100 Alpha Centauri nähert, erleidet das Schiff eine Fehlfunktion, und die wichtigsten Offiziere werden aus dem Kälteschlaf geweckt. Während die Mannschaft versucht, den Schaden zu beheben, wird Kapitän Garland ermordet. Aufgrund des kritischen Schadens der Unity flüchten alle sieben Anführer des Schiffes – zusammen mit gleichgesinnten Besatzungsmitgliedern – in Rettungskapseln und landen auf Chiron. Diese sieben, die völlig unterschiedlichen Charaktereigenschaften und politischen Überzeugungen angehören, beginnen nun im Wettstreit eine neue Gesellschaft gemäß ihrer Ideologie zu gründen – und so die Menschheit ein erneutes Mal zu Faktionalismus und Krieg zu führen.

Spielprinzip

Das gesamte Spielgeschehen findet auf einer in isometrischer Draufsicht dargestellten Planetenoberfläche statt, die wie in der Civilization-Reihe durch ein Raster in quadratische Felder aufgeteilt ist. Diese können unterschiedlich beschaffen sein (z. B. Meereshöhe, Niederschlag, Wälder, Felsen, Fungus). Basen und Einheiten nehmen immer nur ein Feld in Anspruch, letztere bewegen sich nur kästchenweise über die Karte.

Der Spieler übernimmt die Rolle des Anführers einer der sieben Fraktionen und soll diese zur dominierenden Macht auf dem Planeten ausbauen. Die Strategie zum Erreichen dieses Zieles kann frei gewählt werden. Dabei basiert die Spielmechanik auf den vier Grundsätzen „Entdecken“, „Erobern“, „Erforschen“ und „Erbauen“.

  • Unter Entdecken versteht sich die Erkundung des neuen Planeten auf der Suche nach neuen Ressourcen, Siedlungsplätzen, Raumschiff-Artefakten und einheimischen Lebensformen.
  • Erobern erklärt sich von selbst – trifft die Fraktion des Spielers auf andere Fraktionen und ist eine Einigung über das umfangreiche Diplomatiesystem nicht möglich, kommt es zu Kriegen mit einer großen Vielfalt frei designbarer Kampfeinheiten.
  • Das Erforschen neuer Technologien treibt den Spielablauf wesentlich voran: Der vom Spieler in verschiedene Richtungen lenkbare wissenschaftliche Fortschritt ermöglicht neue Militäreinheiten, Basisverbesserungen und sogar neue Gesellschaftsformen.
  • Das Erbauen schließlich umfasst die Errichtung von Basen, deren Ausbau mit umfangreichen Verbesserungen sowie die Nutzbarmachung der natürlichen Ressourcen des Planeten („Terraforming“).

Weitere Besonderheiten des Spiels sind das sogenannte „Sozialtechnik“-System, mit dem sich die Gesellschaftsform der Fraktion umfassend beeinflussen lässt; die Interaktion mit der semi-bewussten einheimischen Lebensform, dem so genannte Fungus, der ein den Planeten umspannendes Netzwerk bildet; sowie die umfangreichen wissenschaftlichen und philosophischen Zitatsammlungen in den „Datalinks“, einem spielinternen Hilfe- und Infosystem.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten gegen menschliche Spieler zu spielen (simultan oder nach einander ziehend im Netzwerk, Play by eMail, Hotseat).

Siegbedingungen

Um das Spiel zu beenden, hat der Spieler die Auswahl zwischen vier Siegesformen: militärische Eroberung des gesamten Planeten; der wissenschaftliche Sieg (Erreichen der Transzendenz, einer neuen Stufe des menschlichen Bewusstseins); diplomatischer Sieg durch Wahl zum „Oberbefehlshaber“ des Planeten; wirtschaftlicher Sieg durch weitgehende Kontrolle des planetaren Energiemarktes.

In der Erweiterung können die Außerirdischen den so genannten Vorfahren-Sieg erreichen, d. h. das Herbeirufen einer außerirdischen Kriegsflotte.

Gruppierungen

In der Basis-Version

Es stehen folgende Fraktionen zur Auswahl.

  • Planet-Universität (elitäre Wissenschaftlerorganisation unter Provost Prokhor Zakharov)
  • Gaias Stieftöchter (grüne Pazifisten unter Lady Deirdre Skye)
  • Friedenstruppen (Nachfolger der UN unter dem Abgesandten Pravin Lal)
  • Morgan Industries (Kapitalisten unter CEO Nwabudike Morgan)
  • Sparta-Koalition (militaristischer Bund unter Colonel Corazón Santiago)
  • Die Gläubigen des Herrn (christliche Sekte unter Schwester Miriam Godwinson)
  • Der Kollektivgeist (totalitärer Polizeistaat unter dem Vorsitzenden Sheng-Ji Yang)

In der Erweiterung

Für Alpha Centauri gibt es eine Erweiterung namens Alien Crossfire (SMACX), in der unter anderem weitere sieben Fraktionen eingeführt wurden, von denen zwei außerirdischen Ursprungs sind.

  • Die Nautilus-Piraten (Marine-Experten unter Captain Ulrik Svensgaard)
  • Die Datenengel (Hackergruppe unter Datenexpertin Sinder Roze)
  • Der Kult des Planeten (Transzendenz-Anhänger unter Prophet Cha Dawn)
  • Das kybernetische Bewusstsein (Cyborgs unter Primärfunktion Aki Zeta-Fünf)
  • Die freien Drohnen (Arbeiter-Revolutionäre unter Meister Domai)
  • Die Manifold-Verwalter (Konservative Aliens unter Verwalterin Lular H’minee [Außerirdische])
  • Die Manifold-Usurpatoren (Rebellierende Aliens unter Usurpator Judaa Marr [Außerirdische])

Sonstiges

  • Der fiktive Planet im Spiel trägt den Namen Chiron (lat. und engl. Form von Cheiron), seine beiden Monde heißen Pholus und Nessus. Chiron, Pholus und Nessus sind Kentauren und Figuren der griechischen Mythologie. Nach ihnen wurden auch drei zuerst entdeckten Asteroiden der Zentauren benannt.
  • Die Geschichte der Kolonisierung des Planeten wird in kleinen Zwischentexten im Spiel in Form einer Kurzgeschichte erzählt.
  • Bemerkenswert ist auch der logische Aufbau der Technologien, die meist auf heutigen wissenschaftlichen und philosophischen Theorien basieren. Diese werden in kurzen Zitaten und erklärenden Texten dargelegt.
  • Das Spiel besitzt einen Konfigurationsmechanismus für militärische Einheiten, in dem die Waffengattung (Land-, Luft-, Marineeinheit oder gezüchtete einheimische Lebensform) und Ausrüstung (Waffen, Panzerung etc.) der Einheiten vom Spieler selbst festgelegt werden können. Nach Herstellerangaben ergeben sich dadurch 32.000 mögliche Designvarianten.[3]
  • Es gibt einen SMAC-Quellenband zum Rollenspielsystem GURPS.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alpha Centauri Downloads Firaxis Download (englisch)
  2. Scient (8. Mai 2010): Unofficial SMAC/X Patches Version 1.0 (englisch). www.civgaming.net. Abgerufen am 14. Juli 2011. „This is a comprehensive set of fixes to bugs, crashes, and exploits found in Sid Meier's Alpha Centauri (SMAC) and Alien Crossfire (SMAX). The primary goal of this project is to try and fix all the bugs left after the official patches.
  3. Webpräsenz des Spiels auf www.firaxis.com, abgerufen am 24. Januar 2011.

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