Siegfried Wiedenhofer

Siegfried Wiedenhofer
Siegfried Wiedenhofer (2011)

Siegfried Wiedenhofer (* 1941 in Fladnitz an der Teichalpe, Steiermark, Österreich) ist ein römisch-katholischer Theologe. Er ist emeritierter Professor für Fundamentaltheologie und Dogmatik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Er war Schüler von Joseph Ratzinger und arbeitet vor allem in den Bereichen der Traditionstheorie und der Ökumene.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Siegfried Wiedenhofer studierte zwischen 1960 und 1966 katholische Theologie in Graz, Bonn und Münster. Er schloss 1966 in Graz ab und vertiefte seine Studien zwischen 1966 und 1969 in Tübingen, wo er seit 1967 Assistent am Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte war.

In dieser Zeit heiratete er Elke Ludwig.

Von 1969 bis 1981 war Wiedenhofer Assistent am Lehrstuhl für Systematische Theologie (Dogmatik und Dogmengeschichte) an der Universität Regensburg (bei Joseph Ratzinger). Im Februar 1974 reichte Wiedenhofer seine Dissertation ein, für die er ausgezeichnet wurde. Im Juni 1980 habilitierte er sich im Fach „Dogmatik, Dogmengeschichte und Ökumenische Theologie“. 1981 wurde er Professor für Systematische Theologie (Dogmatik und Fundamentaltheologie) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2007 ist Wiedenhofer im Ruhestand. Er ist Mitglied in den Kuratorien des Instituts Papst Benedikt XVI. und der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung.

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte

  1. Theologische Grundlagen- und Methodenfragen erarbeitet Wiedenhofer vor allem im Bereich des Religionsbegriffes und des Offenbarungsbegriffes und der interdisziplinären Zusammenarbeit von Religionswissenschaft, Religionsphilosophie und Theologie.
  2. Interkulturelle Theologie, interreligiöse Kommunikation und ökumenische Theologie.
  3. Politische Theologie, theologische Anthropologie und vor allem Ekklesiologie.
  4. Das zentrale langjährige interdisziplinäre Forschungsprojekt Logik, Hermeneutik und Pragmatik religiöser Traditionen. Eine komplexe Theorie und Theologie der Traditionen geht davon aus, dass religiöse Traditionen sowohl im Kontext moderner Gesellschaften als auch im Zusammenhang der Globalisierung eine wichtige Rolle spielen. Der Grundansatz besteht darin, dass religiöse Traditionen zu ihrer Erklärung neben Hermeneutik und Pragmatik auch eine spezifische Logik benötigen, die deren formale und materiale Grundstrukturen identifiziert. Erst nach diesen theoretischen Vorklärungen kann die praktische Bedeutung religiöser Traditionen sichtbar gemacht werden.

Auszeichnungen

Weblinks


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