Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung

Die Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung hat zum Ziel, eine Theologie im Geiste Joseph Ratzingers, des späteren Papstes Benedikt XVI., zu fördern. Sie wurde 2007 auf Initiative ehemaliger Schüler Benedikts aus seiner Zeit als Hochschullehrer gegründet und hat eine Geschäftsstelle in München und Salzburg.

Stiftungszweck

Zum Ziel der Förderung einer Theologie im Geiste Benedikt XVI., Joseph Ratzingers hat sich die Stiftung vier Aufgaben gestellt.

• Mit der Vergabe von Stipendien und der Einrichtung einer Gastprofessur sollen Theologen gezielt angeregt werden, sich mit Benedikts Werk auseinanderzusetzen und in diesem Sinne gefördert werden.
• Mit der Organisation von Symposien und Seminaren soll zur Erforschung und Verbreitung Ratzingers Theologie beigetragen werden.
• Einzurichtende Dokumentations- und Studienzentren sollen helfen, Benedikts Werk zu pflegen und zugänglich zu machen.
• Die Darstellung Joseph Ratzingers Theologie in den modernen Medien vor der Öffentlichkeit soll sie zur Wirksamkeit im gelebten Glauben bringen.

Die Stiftung möchte zur Erreichung ihrer Ziele mit ähnlichen Organisationen, wie dem Institut Papst Benedikt XVI. und der Stiftung Geburtshaus Papst Benedikt XVI. zusammenarbeiten und sieht sich ausdrücklich nicht in Konkurrenz zu ihnen;^[1] Siegfried Wiedenhofer gehört sowohl dem Kuratorium der Stiftung an, als auch dem des Institutes Papst Benedikt XVI.^[2]

Gründung

Die Stiftung geht auf eine Initiative des Schülerkreises um Joseph Ratzinger, Papst Benedikt XVI. zurück. Der Schülerkreis besteht aus ehemaligen Doktoranden und Habilitanden Ratzingers aus seiner Zeit als Hochschullehrer an den Universitäten Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg. Unter Einschluss Benedikts XVI. umfasst der Kreis gegenwärtig 45 Theologen unter anderen Johannes Dörmann, Hans-Jochen Jaschke, Helmut Moll, Hansjürgen Verweyen und Siegfried Wiedenhofer. Unter den Mitgliedern des Schülerkreises befinden sich 16 Professoren.^[3] Aus dem Ursprung aus dem Schülerkreis erklärt sich auch, dass die Stiftung sowohl den bürgerlichen als auch den päpstlichen Namen Benedikts XVI. führt. Der Schülerkreis hatte bereits kurz nach Ratzingers Berufung zum Erzbischof von München und Freising im Jahr 1977 regelmäßige Treffen zu Studientagen mit ihrem Lehrer vereinbart; auch nach der Wahl Ratzingers zum Papst wurden diese Treffen weitergeführt. Im Dezember 2007 wurde die Stiftung errichtet. Benedikt XVI. hatte zuvor seine Zustimmung zur Verwendung seines Namens erteilt und 250.000 Euro zum Stiftungsvermögen beigesteuert.^[1]

Organe

Die Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts. Der Vorstandsvorsitzende Stephan Otto Horn und sein Stellvertreter Wolfram Schmidt vertreten die Stiftung nach außen. Dem international besetzten Stiftungsrat gehören neun Personen an; Vorsitzender ist Prälat Michael Hofmann. Vorsitzender des elfköpfigen Kuratoriums ist Christoph Kardinal Schönborn. Sitz der Stiftung ist München.

Tätigkeit

Am 12. November 2008 präsentierte sich die Stiftung in der Katholischen Akademie in Bayern der Öffentlichkeit. Bereits im August 2008 war anlässlich des Treffens des Schülerkreises mit Benedikt XVI. in Castel Gandolfo eine Gruppe von zwanzig jungen Theologen als Neuer Schülerkreis Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. neu hinzugestoßen. Die Stiftung ist bereits mit der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg in Verhandlungen über die Einrichtung einer Gastprofessur getreten, die in ihrer Thematik Ratzingers Werk zuzuordnen sein soll.^[4] Die Gastprofessur ist mit dem Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller abgesprochen, der mit einem früheren Plan, einen Papst-Benedikt-Lehrstuhl einzurichten, an den akademischen Gremien gescheitert ist.^[1] In Zusammenarbeit mit der Casa Balthasar, einem Zentrum in Rom, das vor allem dem Studium der Theologie von Hans Urs von Balthasar und Henri de Lubac dient, ist die Einrichtung eines Studienzentrums mit stärkerem Akzent auf Ratzingers Werk in Angriff genommen worden. Die Mitglieder des Studienkreises haben begonnen, ihrer Erinnerungen an ihren Lehrer Joseph Ratzinger aufzuzeichnen, eine Veröffentlichung ist geplant. Ein Bericht über eine Tagung des Schülerkreises unter dem Titel Schöpfung und Evolution ist bereits erschienen.^[5]

Logo der Stiftung

Das Logo der Stiftung ist wie ein Wappen gestaltet; es ähnelt in einigen Elementen dem Wappen Papst Benedikts. Der Wappenschild liegt auf einem goldenen Schlüssel; auf der oberen Hälfte des Schildes ist ein aufgeschlagenes Buch dargestellt - Schlüssel und Buch stehen für die Auslegung von Bibel und Weltweisheit. Die untere Hälfte des Schildes trägt die Jakobsmuschel - sie steht für eine Legende des heiligen Augustinus von Hippo: Augustinus weiß, dass Gott mit dem menschlichen Geist so unerschöpflich ist, wie das Meer mit einer Muschelschale.

Weblinks

• Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung
• Zenit: , 13. November 2008: Fasziniert von der Theologie Joseph Ratzingers

Einzelbelege

1. ↑ ^{a b c} Passauer Neue Presse, 13. November 2008: Neue Ratzinger-Stiftung fördert junge Theologen, pdf-Dokument
2. ↑ Institut Papst Benedikt XVI.. Bistum Regensburg, abgerufen am 6. Mai 2009
3. ↑ ratzinger-papst-benedikt-stiftung: Schülerkreis Papst Benedikt XVI., abgerufen am 19. März 2009
4. ↑ Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung: Erste Vorhaben, abgerufen am 19. März 2009
5. ↑ Stephan Otto Horn und Siegfried Wiedenhofer (Herausgeber): Schöpfung und Evolution - eine Tagung mit Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo. Sankt-Ulrich-Verlag, Augsburg 2007. ISBN 3-86744-018-2. (Herausgegeben im Auftrag des Schülerkreises von Papst Benedikt XVI. von Stephan Otto Horn . Mit einem Vorwort von Kardinal Schönborn.) Dazu auf der Verlagswebsite.