- Sigismund Anton von Hohenwart
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Sigismund Anton Graf von Hohenwart SJ (* 2. Mai 1730 in Gerlachstein, Krain; † 30. Juni 1820 in Wien) war römisch-katholischer Erzbischof von Wien.
Leben
Er trat 1746 in den Jesuitenorden ein, studierte Theologie in Graz, war Professor in Triest und Laibach und schloss 1758 sein Theologiestudium ab. Er wurde 1759 zum Priester geweiht. Ab 1761 unterrichtete er an der Theresianischen Akademie in Wien und war ab 1778 Lehrer des späteren Kaisers Franz II. und seiner Brüder in Florenz. 1791 wurde er Bischof von Triest und 1794 Bischof von St. Pölten. Die Bischofsweihe spendete ihm der Bischof von Laibach, Michel Leopold Brigido von Marenfels und Bresoviz, am 23. Oktober 1791. Von 1792 bis 1803 war er zudem Militärbischof von Österreich.
Am 29. April 1803 ernannte ihn sein ehemaliger Schüler, Kaiser Franz II., zum Fürsterzbischof der Erzdiözese Wien, die päpstliche Bestätigung erfolgte am 20. Juni.
Er war ein wohltätiger und gelehrter Kirchenfürst und führte in seiner Diözese viele Visitationen durch. Er bemühte sich um eine gute Ausbildung der Alumnen im Priesterseminar und ließ 1805 das Curhaus, in dem die Priesterstudenten untergebracht waren, aufstocken. Er förderte die Zulassung der Redemptoristen und Mechitaristen in Wien und unterstützte Klemens Maria Hofbauer.
Er war ein Gegner Napoleons und unterzeichnete 1809 nur widerwillig einen Hirtenbrief, in dem die Priester aufgefordert wurden, in ihre Pfarren zurückzukehren. Am 11. März 1810 nahm er in der Augustinerkirche die kirchliche Trauung von Maria-Luise mit Napoleon vor, der durch Erzherzog Karl vertreten wurde.
Er ist in der Bischofsgruft des Wiener Stephansdoms bestattet.
Literatur
- Günther Böing: Hohenwart, Graf Sigismund Anton. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 2. Auflage, 5. Band. Herder, Freiburg i. B. 1960
- Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. Herold, Wien 1983, ISBN 3-7008-0223-4
- Ernst Tomek: Kirchengeschichte Österreichs. Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1935-59
- Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich. 9. Band. Wien 1856-1891
Weblinks
- Sigismund Anton von Hohenwart. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Sigismund Anton von Hohenwart. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 993–994.
- Eintrag über Sigismund Anton von Hohenwart im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums
- Eintrag zu Sigismund Anton von Hohenwart auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Vorgänger Amt Nachfolger Christoph Anton von Migazzi Erzbischof von Wien
1803–1820Leopold Maximilian von Firmian Johann Heinrich von Kerens Bischof von St. Pölten
1794–1803Gottfried Josef Crüts von Creits Francesco Filippo Inzaghi Bischof von Triest
1791–1794Ignazio Gaetano de Buset Kategorien:- Römisch-katholischer Bischof (19. Jahrhundert)
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