- Silke Tesch
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Silke Tesch (* 5. Juli 1958 in Holzhausen am Hünstein, Kreis Biedenkopf, Hessen) ist eine hessische Politikerin (SPD) und ehemalige Abgeordnete des Hessischen Landtags.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Nach einer Ausbildung zur Erzieherin von 1975 bis 1978 und einer anschließenden Ausbildung zur Industriekauffrau erfolgte 1980 die Gründung eines eigenen Familienbetriebs im Handwerk und von 2000 bis 2003 Assistenz in der Geschäftsleitung eines Industriebetriebes. Ab 1. Oktober 2009 war sie bei der Handwerkskammer Rhein-Main als Koordinatorin für Handwerk und Schule mit dem besonderen Zuständigkeitsbereich für Jugendliche mit schlechten Startchancen beschäftigt[1]. Im Sommer 2010 wechselte sie als Betriebsberaterin zum KreisJobCenter Marburg-Biedenkopf.
Sie ist verheiratet und hat eine Tochter.
Politik
Silke Tesch ist Mitglied der SPD und dort Ortsvereinsvorsitzende in Breidenbach sowie kraft Amtes Mitglied des Unterbezirks Marburg-Biedenkopf. Sie ist Mitglied des Gemeindeparlaments von Breidenbach. Von 2001 bis 2008 war sie Mitglied des Kreistags Marburg-Biedenkopf. Von April 2003 bis Januar 2009 war sie Abgeordnete im hessischen Landtag. Dort war sie Mitglied im Ältestenrat, im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr, im Petitionsausschuss und in der Härtefallkommission beim Hessischen Minister des Innern und für Sport. Im Jahr 2004 war sie Mitglied der 12. Bundesversammlung.
Am 3. November 2008 erklärte sie zusammen mit Carmen Everts, Jürgen Walter und Dagmar Metzger, die Wahl von Andrea Ypsilanti zur Ministerpräsidentin mit Stimmen der Linken nicht zu unterstützen. Die geplante Koalition von SPD und Grünen, die durch die Linken toleriert werden sollte, wurde damit unmöglich[2]. Vom Frankfurter Ortsverein Bonames und anderen Ortsvereinen wurde gegen sie ein Parteiausschlussantrag gestellt.[3] Der SPD-Ortsverein Breidenbach, in dem sie große Zustimmung erhielt[4], beabsichtigte, Silke Tesch erneut für den Landtag zu nominieren. Der SPD-Bezirk Hessen-Nord ordnete aber am 11. November 2008 mit sofortiger Wirkung das Ruhen ihrer Mitgliedsrechte an.[5] Wegen ihres Verhaltens bei der gescheiterten Wahl Andrea Ypsilantis zur Ministerpräsidentin, entschied das Schiedsgericht des SPD-Bezirks Hessen Nord im Rahmen des Parteiordnungsverfahrens im November 2009, dass Tesch 18 Monate lang keine Parteiämter wahrnehmen dürfe und verschärfte damit den Beschluss der Schiedskommission des Unterbezirks Marburg-Biedenkopf, die lediglich eine Rüge erteilte. Tesch legte gegen den Entscheid Berufung ein.[6] Im April 2010 teilte die SPD Silke Tesch mit, dass die Bundessschiedskommission ihr eine Rüge erteile. Ihre Berufung gegen ein 18monatiges Funktionsverbot war damit erfolgreich.[7]
Tesch hatte sich darauf berufen, dass die Gewissensfreiheit von Abgeordneten nicht durch Parteibeschlüsse eingeschränkt werden dürfe. Ihr Rechtsbeistand, der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Günther Metzger, bekräftigte am 19. April 2010 diese Argumentation.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ fr-online.de Neuer Job für Silke Tesch, 29. September 2009
- ↑ Vgl. Ypsilanti scheitert an SPD-Rebellen (nicht mehr online verfügbar), Tagesschau (ARD), 3. November 2008
- ↑ faz.net: Abweichlern droht Parteiausschluss, 4. November 2008; derstandard.at: Parteiausschluss der vier abtrünnigen Abgeordneten beantragt, 4. November 2008
- ↑ Die Welt: Die Frau, die Andrea Ypsilanti zu Fall brachte 6. Dezember 2008
- ↑ welt.de: Hessen-SPD schlägt gegen Abweichler zurück, 13. November 2008
- ↑ Ausschlussverfahren gegen Tesch zieht sich hin. FAZ.net (22. Februar 2010). Abgerufen am 22. Februar 2010.
- ↑ Frankfurter Rundschau v. 20. April 2010, S. D7: Abweichler bleiben in der SPD: [1]
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