- Bahnhof Hagen-Vorhalle
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Der Bahnhof Hagen-Vorhalle ist ein großer Rangierbahnhof im Hagener Ortsteil Vorhalle mit überregionaler Bedeutung und ein kleiner Personenbahnhof für den Nahverkehr. Er wurde in seiner heutigen Form 1910 in Betrieb genommen und gehört heute zu den neun großen Rangierbahnhöfen Deutschlands, die das Rückgrat des im Jahr 2006 aufgenommen Produktionsprogrammes 200X der damaligen Railion Deutschland AG (heute DB Schenker Rail) bilden. Der Bahnhof liegt an der Ruhrtalbahn und der Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund. Der Bahnhof wurde am 9. März 1849 als Bahnhof Herdecke eröffnet, später in Herdecke Vorhalle und anschließend in Vorhalle umbenannt, bis er in den 1950er Jahren seinen heutigen Namen erhielt.
Rangierbahnhof
Der Rangierbahnhof verfügt über elf Einfahrgleise, zwei Berggleise und 40 Richtungsgleise von bis zu 920 m Nutzlänge. Die ablaufenden Eisenbahngüterwagen beziehungsweise -wagengruppen werden hinter dem Ablaufberg durch vier Talbremsen abgebremst. Die Laufzielbremsung erfolgt vollautomatisch durch eine Kaskade aus Talbremsen und Richtungsgleisbremsen. Im Anschluss werden die abgelaufenen Wagen durch Eisenbahnwagenförderanlagen zum Kuppeln zusammengeschoben. Im Tal werden dann die Wagen gekuppelt und ihre Bremsschläuche verbunden, die anschließende Bremsprobe erfolgt über eine funkferngesteuerte Bremsprobeanlage.
Die gesamte Rangiertechnik wird zentral vom elektronischen Stellwerk Vwf vollautomatisch gesteuert. Ein Eingriff durch den Stellwerksbediener (Weichenwärter) wird im Ablaufbetrieb nur im Störungsfall notwendig sein.
Der Rbf Hagen-Vorhalle wurde zwischen 2004 und 2006 durch DB Netz (Tochter der Deutschen Bahn) modernisiert. Im Jahr 2004 wurden 23 der 40 Richtungsgleise erneuert. In den Jahren 2005 und 2006 wurden in alle 40 Richtungsgleise zusätzlich zu den vorhandenen Talbremsen Richtungsgleisbremsen eingebaut. Außerdem wurden alle Richtungsgleise mit Förderanlagen ausgerüstet, die die abgelaufenen Wagen über die gesamte Gleislänge bis zum nächsten Wagen drücken.
Die Inbetriebnahme der vollautomatischen Ablaufanlage erfolgte im Januar 2007. Ab 2008 sollte in Hagen-Vorhalle auch eine vom Stellwerk funkferngesteuerte Rangierlokomotive zum Einsatz kommen. Durch die Modernisierung wurden die Zugbildungszeiten und auch der Personalbestand im Rbf Hagen-Vorhalle deutlich gesenkt.
Aufgrund des Einbruchs des Eisenbahngüterverkehrs um 25 % infolge der Wirtschaftskrise ist jedoch nunmehr eine zumindest teilweise, möglicherweise auch vollständige Stilllegung des gerade modernisierten Rangierbahnhofes vorgesehen, deren Umfang zur Zeit überprüft wird.
Personenbahnhof
Der Personenbahnhof Hagen-Vorhalle bestand ursprünglich aus zwei Mittelbahnsteigen, von denen heute einer mit zwei Gleisen übrig ist. Er ist ein Durchgangsbahnhof und gehört der Bahnhofskategorie 5 an.
Derzeit halten folgende Linien in Hagen-Vorhalle (Stand: April 2008):
Linie Linienbezeichnung Linienverlauf RB 40 Ruhr-Lenne-Bahn Essen – Bochum – Witten – Hagen S 5 S-Bahn Rhein-Ruhr Dortmund – Witten – Wetter (Ruhr) – Hagen Weblinks
- Satelliten-Übersichtsaufnahme: Der Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle am südöstlichen Rande des Ruhrgebiets (unten rechts: Stadt Hagen mit dem Rangierbahnhof im Nordwesten); oben links ist der stillgelegte Rangierbahnhof Bochum-Langendreer erkennbar.
- Historischer Gleisplan
- Betriebsstellen-Beschreibung im NRWbahnarchiv von André Joost
51.3836388888897.4229972222222Koordinaten: 51° 23′ 1″ N, 7° 25′ 23″ OKategorien:- Bauwerk in Hagen
- Bahnhof (Nordrhein-Westfalen)
- Bahnhof der S-Bahn Rhein-Ruhr
- Verkehr (Hagen)
- Rangierbahnhof
- Erbaut in den 1910er Jahren
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