- Sotis
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Sopdet in Hieroglyphen Altes Reich
Mittleres Reich
oder
Sopdet
Spd.t
Die gefährliche Göttin [1]griechisch Sothis oder Sirius Sopdet Sopdet (in griechischer Umschreibung Σωθις / Sothis und griechisch auch Sirius) ist eine altägyptische Göttin, die den Sirius (Hundsstern) im Sternbild Großer Hund (Canis Major) verkörpert. Sie ist auch die Göttin der Nilflut, der Überschwemmung, der Fruchtbarkeit und des Ursprungs der Welt.
Inhaltsverzeichnis
Darstellung
Von Sopdet gibt es unterschiedliche Darstellungen. Meist ist sie als stehende Frau dargestellt, häufig auch in einem Boot. Einige Abbildungen zeigen sie mit Federschmuck, einer Krone aus Schilfbündeln (wie die Göttin Anuket) oder mit der Hörnerkrone der Hathor. In Verschmelzung mit Satet, zu Sopdet-Satet, trägt sie die oberägyptische Krone und Antilopenhörner mit einem Stern dazwischen. In ihrer Verbindung zu Satet erhält Sopdet zudem Pfeil und Bogen. In Deir el-Medina erscheint sie in Gestalt einer Kuh mit einem Stern auf der Sonnenscheibe. In griechisch-römischer Zeit wird Sopdet als Hund abgebildet.
Bedeutung
Mythologie
Als Verkörperung von Hathor, manchmal auch als Isis, übernimmt Sopdet am Nachthimmel zusammen mit Osiris und dessen Sternbild Orion eine zentrale Rolle. Der heliakische Aufgang des Sirius im Nildelta ist ab ca. 2850 v. Chr. eng mit der Nilflut in Unterägypten verbunden.
Astronomische Darstellung
Sirius ist der hellste Stern am Himmel und steht in direktem Zusammenhang mit dem ägyptischen Sothis-Kalender. Als Verkörperung von Sirius erhielt Sopdet auch die Bezeichnungen Geburtsgöttin der Sterne sowie Begleiterin der sterbenden Sterne, da ihr Sternbild am Abend zuerst und am Morgen zuletzt sichtbar war. In den mythologischen Texten wird ihre besondere Rolle beim heliakischen Aufgang beschrieben:
„Was getan wird am 1. Achet I angesichts des Hervorkommens von Sopdet: Alle Sterne entstehen durch das Hervorkommen der Sopdet. Es ist doch so, dass Sopdet gemeinsam mit Re beim Aufgang erscheint und den Weg der Sterne zieht, der beschrieben ist im Buch der Auflösung.“
– Nut-Buch[2]
Bedeutungen von Sopdet
Die spätere Bedeutung des Sirius, als Bringer der Nilflut , wird durch den Bezug zur Göttin Sopdet erkennbar. Von ihr wird gesagt, dass sie beim Schöpfungsakt anwesend war; der Stand der Himmelskörper zur Zeit des heliakischen Aufgangs des Sirius wird mit dem ersten Tag der Welt gleichgesetzt.
So wurde "das Hervorkommen der Sopdet" zu einem großen Fest in Ägypten und die Göttin erhielt später einige Beinamen: Erzeugerin der Nilschwemme, Herrin des Nils und Herrin des Neujahrs. Noch im 2. Jahrhundert v. Chr. wird das Hervorkommen als Geburt der Sopdet nach Rückkehr aus dem Reich der Unterwelt bezeichnet.[3]
Kult und Kultorte
Es entwickelte sich ein ausgeprägter Kult, da diese Gottheit die Nilflut symbolisierte, welche für das Leben der Ägypter lebensnotwendig war. Sopdet war daher zuständig für die Fruchtbarkeit des Landes und der regelmäßigen Überschwemmung des Nils. Da ursprünglich der heliakische Aufgang des Sirius nicht in direkter Verbindung mit der Nilflut stand, ist es durchaus denkbar, dass die ägyptische Bezeichnung des Sirius erst später mit der Göttin Sopdet als Einheit verschmolz.
In Elephantine übte die dort ansässige Göttin Satet eine ähnliche Funktion aus, zumal der dortige 1. Katarakt in prädynastischer Zeit als Nilquelle angesehen wurde. Zusammen mit Sah und Sopdu bildete Sopdet eine Triade. Weitere Gleichsetzungen erfolgten mit Tefnut und Sachmet.
Sopdet fand Verehrung in: Elephantine, Philae, Dendera, Memphis und dem Fayyum.
Siehe auch
Literatur
- Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol-Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6
- Heinrich Brugsch: Thesaurus inscriptionum Aegyptiacarum - Altägyptische Inschriften - (Reprint 1883), Akademie-Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1968
- Christian Leitz u.a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen - Bd. 6: H̱ - s, Schriftenreihe: Orientalia Lovaniensia analecta 115 - , Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1151-4
- Alexandra von Lieven: Wein, Weib und Gesang - Rituale für die Gefährliche Göttin - In: Carola Metzner-Nebelsick: Rituale in der Vorgeschichte, Antike und Gegenwart - Studien zur Vorderasiatischen, Prähistorischen und Klassischen Archäologie, Ägyptologie, Alten Geschichte, Theologie und Religionswissenschaft. Interdisziplinäre Tagung vom 1.-2. Februar 2002 an der Freien Universität Berlin -, Leidorf, Rahden 2003, S. 47-55.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alexandra von Lieven: Wein, Weib und Gesang - Rituale für die Gefährliche Göttin - In: Carola Metzner-Nebelsick: Rituale in der Vorgeschichte, Antike und Gegenwart - Studien zur Vorderasiatischen, Prähistorischen und Klassischen Archäologie, Ägyptologie, Alten Geschichte, Theologie und Religionswissenschaft. Interdisziplinäre Tagung vom 1.-2. Februar 2002 an der Freien Universität Berlin -, Leidorf, Rahden 2003, S. 47.
- ↑ Vgl. Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne – Das sogenannte Nutbuch. The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies (u. a.), Kopenhagen 2007, ISBN 978-87-635-0406-5, S. 61.
- ↑ Alexandra von Lieven: Von Sternen und Schweinen. Religiöse Astronomie im Alten Ägypten, Archäologie online: 12.10.2007, S. 5.
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