- Spielzeugland
-
Filmdaten Originaltitel Spielzeugland Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 2007 Länge 14 Minuten Stab Regie Jochen Alexander Freydank Drehbuch Johann A. Bunners, Jochen Alexander Freydank Musik Ingo Ludwig Frenzel Kamera Christoph Nicolaisen Schnitt Anna Kappelmann Besetzung - Julia Jäger: Marianne Meißner
- Cedric Eich: Heinrich Meißner
- Tamay Bulut Öztavan: David Silberstein
- Torsten Michaelis: Herr Silberstein
- Claudia Hübschmann: Frau Silberstein
- David C. Bunners: SS-Obersturmführer Falke
- Gregor Weber: SS-Mann Werner
- Jürgen Trott: Schutzpolizist
- Klaus-Jürgen Steinmann: Blockwart
- Heike W. Reichenwallner: Nachbarin
- Matthias Paul: Gestapo-Mann
Spielzeugland ist ein mit nationalen und internationalen Preisen mehrfach ausgezeichneter deutscher Kurzfilm des Berliner Regisseurs Jochen Alexander Freydank. Das rund 14-minütige Werk wurde von Mephistofilm GbR produziert und mit Mitteln der Filmförderungsanstalt und des Medienboard Berlin-Brandenburg unterstützt. Nachdem alle großen Festivals in Deutschland den Film abgelehnt hatten, kam der Erfolg auf diversen Festivals im Ausland.[1] In der Kategorie Kurzspielfilm erhielt Spielzeugland den Oscar 2009. Die Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen fand am 1. März 2009 in der ARD statt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film spielt im Jahr 1942 im nationalsozialistischen Deutschen Reich. Die beiden Jungen Heinrich Meißner und David Silberstein sind Nachbarn und Freunde. Als David und seinen Eltern als Juden die Deportation droht, greift Heinrichs Mutter Marianne zu einer Notlüge und erzählt ihrem Sohn, sein Freund verreise mit seiner Familie ins Spielzeugland. Heinrich möchte seinem Freund dorthin folgen und packt heimlich seinen kleinen Koffer. Als die Mutter das Verschwinden ihres Sohnes bemerkt, sucht sie den Bahnhof auf, an dem die Juden bereits in Waggons auf ihren Abtransport warten. Heinrich ist nicht unter ihnen, wohl aber der Nachbarsjunge David mit seinen Eltern. Marianne gibt ihn als ihren eigenen Sohn aus. Nach kurzem Zögern übergeben die Eltern ihr den Jungen und retten ihm auf diese Weise vermutlich das Leben. Die Abschlussszene zeigt, dass die beiden Jungen noch im hohen Alter zusammen musizieren.
Produktion
Nach Aussage von Freydank benötigte die Sicherstellung der Filmfinanzierung zwei Jahre. Die Produktionskosten beliefen sich auf 30.000 Euro. Schauspieler und Teammitglieder erhielten zunächst keine Gage. Der Film wurde innerhalb von fünf Tagen in und um Berlin abgedreht. Erster Drehtag war der 22. Januar 2007, die deutsche Erstaufführung erfolgte im Rahmen des Saarbrücker „Filmfestivals Max Ophüls Preis“ genau ein Jahr später am 22. Januar 2008. Am 22. Januar 2009 gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die Nominierung für den Oscar in der Kategorie Kurzspielfilm bekannt. Wiederum einen Monat später, am 22. Februar 2009, setzte sich "Spielzeugland" gegenüber seinen Konkurrenten durch und erhielt die Trophäe.
Auszeichnungen
- 2009 für Spielzeugland
- Oscar in der Kategorie Bester Kurzfilm
- Kansas City Film Fest, USA, best narrative short für Spielzeugland
- Phoenix Film Festival, USA, world cinema best short für Spielzeugland
- Pittsburgh Jewish Film Festival, USA, Publikumspreis für Spielzeugland
- Reno Film Festival, USA, best foreign film für Spielzeugland
- Portland International Film Festival, USA, Publikumspreis (second place) für Spielzeugland
- Lenola Film Festival, Italien, best film + "best Soundtrack" für Spielzeugland
- shorts at moonlight, USA, Publikumspreis (2. Preis) für Spielzeugland
- Anchorage Film Festival, USA, audience award für Spielzeugland
- New Jersey Film Festival, USA, honorable mention für Spielzeugland
- Cleveland International Film Festival, USA, Publikumspreis für Spielzeugland
- San Diego Jewish Film Festival, USA, Publikumspreis für Spielzeugland
- Bamberger Kurzfilmtage, 2. Preis Fachjury, 2. Preis Publikumsjury für Spielzeugland
- Short Shorts Filmfestival Tokio, Japan, Publikumspreis für Spielzeugland
- Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung Kurzfilmpreis für Spielzeugland
- Bermuda International Film Festival, Bermuda Short Film Award für Spielzeugland
- Rhode Island International Film Festival, 2. Platz International Discovery Award für Spielzeugland
- Giffoni Film Festival, Italien, APEC Award in Gold für Spielzeugland
- Alpinale Vorarlberg, Österreich, Publikumspreis, Goldenes Einhorn für Spielzeugland
- Odense International Film Festival, Dänemark, Bester Kinder - und Jugendfilm für Spielzeugland
- Alemeria en Corto, Filmfestival, Spanien, Jury & Publikumspreis für Spielzeugland
- Los Angeles Jewish Film Festival, USA Publikumspreis für Spielzeugland
- Palm Springs International Festival of Short Films, USA, Publikumspreis für Spielzeugland
- Sedicicorto – International Film Festival Forli, Italien, Best short film für Spielzeugland
- Asheville Film Festival, USA, Best short film für Spielzeugland
- Victoria Independent Film Festival, Australien, Best short under 20 minutes für Spielzeugland
- Festival Internacional de Cortometrajes de Almería, Publikums- und Jurypreis für Spielzeugland
- Valladolid International Film Festival Official Selection, Hauptpreis für Spielzeugland
Nominierungen
- World Film Festival, Canada
- Foyle Film Festival Derry (Nordirland)
- Filmfestival Max Ophüls Preis Kurzfilm-Wettbewerb
- Festróia International Film Festival, Portugal
- Brooklyn International Film Festival, USA
- LA Shorts Film Festival, Best short film, USA
- Best of Shorts Festival, La Ciotat, Bester Film, Frankreich
- Chicago International Childrens Film Festival, Best international short film, USA
Einzelnachweise
- ↑ Die Welt: „Denk beim Oscar an die Stretchlimo!“ Interview vom 18. Februar 2009
Weblinks
- Spielzeugland in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Spielzeugland-Homepage
- Spielzeugland bei oscar.com (mit Dankesrede)
- „Deutscher Oscargewinner. Der doppelte Heinrich“, FAZ, 24. Februar 2009, mit Video-Ausschnitt, 2:04 Min.
Kategorien:- Filmtitel 2007
- Deutscher Film
- Kurzfilm
Wikimedia Foundation.