Bahnhof Ueno

Bahnhof Ueno
Bahnhof Ueno
Hauptgebäude des JR Bahnhof Ueno
Hauptgebäude des JR Bahnhof Ueno
Daten
Betriebsart
Bahnsteiggleise
Reisende
  • 181.244 (JR East)
  • 213.522 (Tokyo Metro)
  • 046.814 (Keisei Dentetsu)
Eröffnung
  • 18. Juli 1883 (JR East)
  • 30. Dezember 1927(Tokyo Metro)
  • 10. Dezember 1933 (Keisei Dentetsu)
Lage
Stadt Taitō
Präfektur Tokio
Staat Japan
Koordinaten 35° 42′ 49,6″ N, 139° 46′ 38,1″ O35.713769444444139.77725277778Koordinaten: 35° 42′ 49,6″ N, 139° 46′ 38,1″ O
Eisenbahnstrecken

JR East:

JR East Shinkansen:

Tokyo Metro:

Keisei Dentetsu:

  • Keisei Hauptlinie
Liste der Bahnhöfe in Japan

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Der Bahnhof Ueno (jap. 上野駅, Ueno-eki) befindet sich in Taitō in der Präfektur Tokio und ist der wichtigste Umsteigebahnhof für Verbindungen aus Tokio in Richtung Norden, einschließlich mehrerer JR Higashi-Nihon (JR East) Shinkansen-Linien.

In Ueno endeten in der Vergangenheit die meisten Langstreckenverbindungen aus dem Norden Japans, seit der Einführung des Shinkansen wurden jedoch viele Verbindungen zunächst bis Ueno und schließlich bis Tokio verlängert und diese Aufgaben gingen zunehmend zurück. Im nicht weit entfernten Bahnhof Keisei Ueno (京成上野駅, Keisei Ueno-eki) der Keisei Dentetsu endet die Keisei Hauptlinie zum Flughafen Tokio-Narita.

Auf Netzspinnen der Tokyo Metro wird der Bahnhof mit der Kennung G-16 auf der Ginza-Linie sowie H-17 auf der Hibiya-Linie bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bahnhof Ueno

Eröffnungsfeier des neuen Bahnhofsgebäude am 3. April 1932

Am 28. Juli 1883 wird der Bahnhof Ueno als Passagierbahnhof von der privaten Nippon Tetsudō als Ausgangspunkt der Ueno Nakasendō Tetsudō nach Kumagaya, heute Teil der Takasaki-Linie, eröffnet. Einige Jahre später wird im November 1890 ebenfalls der Güterbetrieb, hauptsächlich für Güter aus Akihabara, aufgenommen. 1906 wird der Bahnhof verstaatlicht und an die Staatsbahn (Kokutetsu) übertragen. Am 16. Dezember 1909 hält erstmals ein Zug der Yamanote-Linie am Bahnhof. Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude fiel Großfeuern zum Opfer, welche durch das große Kantō-Erdbeben vom 1. September 1923 verursacht wurden. Der Bau brannte vollständig nieder und erst neun Jahre später wurde am 3. April 1932 das heute noch existierende neue Bahnhofsgebäude feierlich eröffnet.

Zwischen Zerstörung des alten und Eröffnung des neuen Bahnhofsgebäudes kam es jedoch zu einigen technischen Neuerungen mit Auswirkungen auf den Bahnhof. So wurde am 1. März 1925 die erste Hochbaustrecke Japans, ein Streckenabschnitt zwischen Ueno und Tokio, eingeweiht und dem Personenverkehr übergeben. Zwei Jahre darauf wird am 30. Dezember 1927 die erste U-Bahnlinie Asiens eingeweiht. Dabei handelt es sich um die Strecke von Ueno nach Asakusa welche heute einen Teil der Tokyo Metro Ginza-Linie bildet. Am 28. März 1961 hält ebenfalls die Hibiya-Linie der Tokyo Metro zum ersten Mal am Bahnhof.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blühte in der Gegend südlich des Bahnhof der Schwarzhandel auf, da dieser nach wie vor der zentrale Verkehrsknoten im Norden von Tokio ist.[1]

Im Jahr 1977 fiel die Entscheidung den Bahnhof zum Shinkansen-Bahnhof auszubauen. Den Anfang machte der Tōhoku-Shinkansen welcher am 14. März 1985 erstmals am Bahnhof Ueno Halt machte und hier endete, in der Folgezeit endeten auch alle anderen Shinkansen hier. Er löste somit den bisherigen Endbahnhof Ōmiya durch die Streckenverlängerung als selbigen ab. Diesen Status als Endbahnhof hielt Ueno bis 1990. Am 20. Juni dieses Jahres wurde die Shinkansen-Strecke bis zum Bahnhof Tokio verlängert und dieser fungiert seitdem als Endbahnhof.

1997 wurde der Bahnhof in die Auswahl der 100 Bahnhöfe der Kantō-Region (関東の駅百選, Kantō no eki hyakusen) des Verkehrsministerium aufgenommen.[2]

Bahnhof Keisei Ueno

Eingang des Bahnhof Keisei Ueno

Etwas über ein Jahr nach der Eröffnung des neuen Bahnhofsgebäudes eröffnet die Keisei Dentetsu im westlich des Bahnhof gelegenen Ueno Park in dessen Untergrund am 30. Dezember 1933 einen eigenen unterirdischen Bahnhof den Ueno Park Bahnhof (上野公園駅, Ueno kōen eki). Dieser war ursprünglich auf Züge mit einer maximalen Länge von vier Waggons ausgelegt.

Zum Ende des zweiten Weltkriegs übernahm das Verkehrsministerium am 10. Juni 1945 den Bahnhof und gab ihn erst wieder am 1. Oktober 1945 zurück im Anschluss an die Kapitulation Japans.

Am 1. Mai 1953 erhält der Bahnhof seinen heutigen Namen als Bahnhof Keisei Ueno (京成上野駅, Keisei Ueno eki). Da die Keisei Dentetsu ab 1967 Züge mit 6 Waggons einsetzte der Bahnhof jedoch nicht auf Züge dieser Länge ausgelegt war, mussten einige Züge bereits am vorherigen Bahnhof Nippori vor der Einfahrt in den Tunnel enden. Erst nach einer Renovierung und dem Start der neuen Linie Skyliner am 25. Oktober 1972 (welche später zum Flughafen Narita verlängert wurde) konnten Züge einer Länge von 6 Waggons einfahren. Kurz darauf wurde der Bahnhof am 16. Juni 1973 für den Zeitraum von genau sechs Monaten geschlossen um erneut umfangreiche Renovierungen vorzunehmen. In dieser Zeit endeten alle Züge am Bahnhof Nippori bevor der Bahnhof planmäßig am 16. Dezember 1973 wieder eröffnet wurde. Mit einem erneuten Umbau im Jahr 1976 erhielt der Bahnhof seine heutige Form und erlaubt die Einfahrt von Zügen mit 10 Waggons.

Bauart und Gleise

Die Bahnhöfe aller drei Gesellschaften sind durch unterirdische Tunnel und oberirdische Fußgängerbrücken miteinander verbunden um ein reibungsloses Umsteigen zwischen Linien der verschiedenen Betreiber zu gewährleisten.

Bahnhof Ueno

Der Hokutosei im Bahnhof Ueno

Der Bahnhof Ueno ist in der häufigsten anzutreffenden Form eines Bahnhofs als Durchgangsbahnhof errichtet. Die Bahnhofshalle befindet sich zu ebener Erde, die Gleise der Shinkansen im Untergrund, die Gleise der anderen Linien auf einer Hochstrecke sowie in einer weiteren Untergrundebene zwischen der Halle und der Shinkansenebene darunter. Alle 21 Bahnsteiggleise der JR East verlaufen in Nord-Süd-Richtung allerdings auf verschiedenen Ebenen. Die Gleiszugänge befinden sich in der Bahnhofshalle zu ebene Erde sowie in der Ebene über der Hochbaustrecke mit den Gleisen 1 bis 12.

Die Gleise 1 bis 12 bilden zusammen sechs Mittelbahnsteige die von der Jōban-Linie, Keihin-Tōhoku-Linie, Takasaki-Linie, Utsunomiya-Linie und der Yamanote-Linie angefahren werden.

Den zweiten Komplex bilden die Gleise 13 bis 17 welche in der ersten Untergrundebene verlaufen, Gleis 13 bildet dabei einen Seiten-, die Gleise 14 bis 17 zwei Mittelbahnsteige. Diese werden auf den Gleisen 13 bis 15 von der Takasaki-Linie und Utsunomiya-Linie angefahren, die Gleise 13 sowie 16 und 17 werden von diversen Sonder- und Expresszügen angefahren. Dazu gehören der Hokutosei, Cassiopeia, Akebono, Hokuriku, Minakama, Kusatsu, Akagi, Noto sowie der Super Hitachi.

In einer zweiten Untergrundebene verlaufen alle Gleise der Shinkansen-Linien diese sind mit den Gleisnummern 19 bis 22 nummeriert und sind auf zwei Mittelbahnsteige verteilt. Gleis 19 und 20 werden dabei von aus Tokio kommenden Zügen angefahren, Gleis 21 für Züge nach Tokio. Gleis 22 wird lediglich zu Stoßzeiten als Zusatzgleis nach Tokio genutzt.

Auffällig bei der Nummerierung der Bahnsteige ist, dass es heute keinen Bahnsteig mit der Nummer 18 mehr gibt.

1  Keihin-Tōhoku-Linie NipporiAkabaneŌmiya
2  Yamanote-Linie TabataIkebukuroShinjuku
3  Yamanote-Linie TokioShimbashiShinagawa
4  Keihin-Tōhoku-Linie Tokio • KawasakiYokohama
5 – 9  Utsunomiya-Linie Ōmiya • OyamaUtsunomiya
 Takasaki-Linie Ōmiya • KumagayaTakasaki
9 – 10  Jōban-Linie Mito • Iwaki • Iwanuma
11 – 12  Jōban-Linie (Schnellzug) Matsudo • Akibo • Toride
13  Schlafwagen-Linien Hokutosei, Cassiopeia, Akebono, Hokuriko Linien in Richtung Sapporo, Hakodate, Akita, Aomori und Kanazawa
13 – 15  Utsunomiya-Linie Ōmiya • Oyama • Utsunomiya
 Takasaki-Linie Ōmiya • Kumagaya • Takasaki
16 – 17  Express-Linien Minakama, Kusatsu, Akagi, Noto Express-Linien in Richtung Minakami, Maebashi, Kanazawa
 Express Super Hitachi Express-Linie in Richtung Sendai
19 – 20  Jōetsu-Shinkansen (Nagano-Shinkansen) Takasaki (Abzweig Nagano-Shinkansen)Niigata (Jōetsu-Shinkansen)Nagano (Nagano-Shinkansen)
20  Tōhoku-Shinkansen (Akita-Shinkansen, Yamagata-Shinkansen) Fukushima (Abzweig Yamagata-Shinkansen)Morioka (Abzweig Akita-Shinkansen)Hachinohe
21  Shinkansen-Linien aus Norden kommend alle Shinkansen mit Ziel Tokio
22  Shinkansen-Linien aus Norden kommend Zusatzgleis während Stoßzeiten für alle Shinkansen mit Ziel Tokio

Der Bahnhof der Tokyo Metro ist ebenfalls als Durchgangsbahnhof für die Ginza- und Hibiya-Linie errichtet, befindet sich komplett im Untergrund unter dem Bahnhofsplatz und kann durch separate Eingänge an den umliegenden Straßen sowie die Eingangshalle des JR Bahnhof erreicht werden. Die Bahnsteigzugänge befinden sich in der ersten Untergrund-Ebene, die Gleisanlagen in einer zweiten Untergrund-Ebene. Die Bahnsteige beider Linien verlaufen von Südwesten nach Nordost sind aber etwa 60 Meter voneinander entfernt, ein direktes Umsteigen ist aufgrund mangelnder Verbindungen nach der Zugangskontrolle zu den Gleisen nicht möglich. Bei den Bahnsteigen beider Linien handelt es sich um Seitenbahnsteige und sind je mit 1 und 2 nummeriert.

1 Linienfarbe Ginza-Linie Kanda (G-13)Ginza (G-09)Shibuya (G-01)
2 Linienfarbe Ginza-Linie Asakusa (G-19)
1 Linienfarbe Hibiya-Linie Akihabara (H-15)Roppongi (H-04) • Naka-Meguro (H-01)
2 Linienfarbe Hibiya-Linie Kita-Senju (H-21)

Bahnhof Keisei Ueno

Der Bahnhof Keisei Ueno ist als Kopfbahnhof im Untergrund des Ueno Park errichtet. Er verfügt über insgesamt vier Gleise welche zwei Mittelbahnsteige anfahren. Der Bahnhof ist unterirdisch mit Verbindungswegen und oberirdisch über Fußgängerbrücken mit dem Bahnhof Ueno der JR East und Tokyo Metro verbunden. Alle Züge die den Bahnhof verlassen befahren die Keisei Hauptlinie sind allerdings entsprechend ihrer Halte an den Bahnhöfen entlang der Strecke unterschiedlich benannt.

1 – 2  Lokalzug (普通, futsū) Aoto • FunabashiFlughafen Narita
 Skyliner Funabashi • Keisei Narita • Flughafen Narita
 Morning-/Evening-Liner Nippori • Aoto • Flughafen Narita
3 – 4  Schnellzug (快速, kaisoku) Aoto • Takasago • Funabashi • Keisei Tsudanuma • Flughafen Narita
 Pendler-Schnellzug (通勤快速, tsūkin kaisoku) Aoto • Takasago • Funabashi • Keisei Tsudanuma • Flughafen Narita
 Sonder-Express (特急, tokkyū) Aoto • Takasago • Funabashi • Keisei Tsudanuma • Flughafen Narita
 Schnell-Sonder-Express (快特, kaitoku) Aoto • Takasago • Funabashi • Keisei Tsudanuma • Flughafen Narita

Linien

Der Bahnhof Ueno wird von mehreren Linien der Tokyo Metro sowie JR East angefahren. Daneben ist der Bahnhof ebenfalls Halt aller Shinkansen-Linien in Richtung Norden sowie mehrerer Express und Sonder-Linien der JR East. Der Bahnhof Keisei Ueno ist Ausgangspunkt für Züge der Keisei Hauptlinie.

Linien
Tokio Shinkansen-Linie Akita-Shinkansen
Jōetsu-Shinkansen
Nagano-Shinkansen
Tōhoku-Shinkansen
Yamagata-Shinkansen
JR East Shinkansen
Ōmiya
Beginn Jōban-Linie Jōban-Linie
JR East
Bahnhof Nippori
Uguisudani Keihin-Tōhoku-Linie Keihin-Tōhoku-Linie
JR East
Okachimachi
Beginn Takasaki-Linie Takasaki-Linie
JR East
Oku
Beginn Utsunomiya-Linie Utsunomiya-Linie
JR East
Oku
Uguisudani Yamanote-Linie Yamanote-Linie
JR East
Okachimachi
Ueno-hirokōji (G-15) Ginza-Linie Ginza-Linie (G-16)
Tokyo Metro
Inarichō (G-17)
Naka-Okachimachi (H-16) Hibiya-Linie Hibiya-Linie (H-17)
Tokyo Metro
Iriya (H-18)
Beginn Eisenbahn Keisei Hauptlinie
Keisei Dentetsu
vom Bahnhof Keisei Ueno
Nippori

Umgebung

→ Hauptartikel: Ueno (Tokio)

Die Umgebung des Bahnhof wird vor allem durch den Ueno-Park geprägt der sich direkt westlich an den Bahnhof Ueno anschließt beziehungsweise der Bahnhof Keisei Ueno direkt unter ihm erbaut wurde. Durch seine vielen Kirschbäume ist der Park als alljährlicher Treffpunkt zum Hanami sehr beliebt. Bietet aber auch den Rest des Jahres Sehenswürdigkeiten wie eine Statue von Saigō Takamori oder das Nationalmuseum für westliche Kunst, das Nationalmuseum Tokio, die Kunst- und Musikhochschule Tokyo National University of Fine Arts and Music und weitere kulturelle Institutionen. Daneben befindet sich im Park ebenfalls der Ueno-Zoo.

Südlich des Bahnhof hat sich das Gebiet, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg der Schwarzhandel betrieben wurde, zum beliebten Einkaufs- und Ausgehviertel entwickelt.

Die Tokyo Metro hat in der Nähe des Bahnhofs ihren Firmensitz.

Nutzung

Im Jahr 2008 wurde der Bahnhof von durchschnittlich 181.244 Fahrgästen am Tag genutzt,[3] der damit Rang 13 von über 900 auf der Rangliste der meist genutzten Bahnhöfe der JR East im Jahr 2008 einnahm.[4] Die Linien der Tokyo Metro wurden im Jahr 2008 von durchschnittlich 213.522 Fahrgästen am Tag benutzt. Der Bahnhof steht damit auf Platz 8 der meist genutzten Bahnhöfe der Tokyo Metro im Jahr 2008.[5] Der Bahnhof Keisei-Ueno der Keisei Dentetsu wurde 2008 von 21.350 zusteigenden und 25.464 aussteigenden Fahrgästen durchschnittlich am Tag genutzt. Der Bahnhof war damit im Jahr 2008 an 8. Stelle der meist genutzten Bahnhöfe der Gesellschaft.[6]

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Jan Dodd und Simon Richmond: The Rough Guide to Japan S. 120, Rough Guides, 2001, ISSN 9781858286990
  2. MLIT, Verkehrsabteilung Kantō: Liste der Kantō no eki hyakusen
  3. In Ueno zusteigende Fahrgäste. Berechnung aus verkauften Einzel-, Sammel- und Monatsfahrkarten.
  4. http://www.jreast.co.jp/passenger/index.html Quelle: JR East, Rang 13
  5. http://www.tokyometro.jp/corporate/data/jinin/index.html Quelle: Tokyo Metro, Rang 8
  6. http://www.keisei.co.jp/keisei/tetudou/people.htm Quelle: Keisei Dentetsu, Rang 8

Weblinks


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