Bahnstrecke Aschaffenburg-Höchst (Odenwald)

Bahnstrecke Aschaffenburg-Höchst (Odenwald)
Bahnstrecke Aschaffenburg–Höchst (Odenwald)
Kursbuchstrecke (DB): 556
Streckennummer: 5222
Streckenlänge: 30 km
Legende
Bahnhof, Station
0,00 Aschaffenburg Hbf
Bahnhof, Station
2,6
0,00
Aschaffenburg-Süd
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Maintalbahn nach Miltenberg
Brücke (mittel)
Mainbrücke (270 m)
Aschaffenburger Hafenbahn
3,8 Aschaffenburg-Nilkheim bis 1968 Schönbusch-Nilkheim
Industriegebiet Nilkheim
8,6 Großostheim
10,5 Pflaumheim Ort
11,7 Pflaumheim - Wenigumstadt
16,8 Mömlingen Ort
17,9 Mömlingen Bf
21,5 Hainstadt (Kr Erbach)
24,6 Neustadt (Odenwald)
26,5 Sandbach (Odenwald)
Odenwaldbahn von Hanau/Darmstadt
Bahnhof, Station
29,8 Höchst (Odenwald)
Strecke – geradeaus
nach Eberbach

Die Bahnstrecke Aschaffenburg−Höchst (Odenwald) war eine eingleisige Nebenbahn von Aschaffenburg nach Höchst im Odenwald zur Odenwaldbahn. Da die Bahnlinie durch den Bachgau führte, wurde sie auch Bachgaubahn genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die 30 Kilometer lange Bahnstrecke wurde aufgrund eines Lokalbahngesetzes vom 12. Juli 1906 sowie eines Staatsvertrages zwischen dem Königreich Bayern und Großherzogtum Hessen gebaut. Am 1. Mai 1911 folgte die Inbetriebnahme des ersten Abschnittes zwischen Aschaffenburg-Süd und Großostheim, 18 Monate später, am 1. Dezember 1912, die restliche Strecke nach Höchst.

1973 genehmigte der Bundesminister für Verkehr im Rahmen der Einsparungsmaßnahmen der Deutschen Bundesbahn die Stilllegung der Bachgaubahn.

Am 25. Mai 1974 fuhren die Personenzüge zum letzten Mal und der Gesamtverkehr zwischen Großostheim und Neustadt wurde eingestellt. In den darauf folgenden Wochen und Monaten wurden die Gleise auf dem Abschnitt zwischen Großostheim und Neustadt abgebaut und der fünf Kilometer lange Streckenteil zwischen Neustadt und Höchst der Bundesbahndirektion Frankfurt unterstellt. Der Güterverkehr zwischen Neustadt und Sandbach wurde am 1. Januar 1995 und zwischen Sandbach und Höchst am 31. Dezember 1998 eingestellt, die Stilllegung und der Streckenrückbau erfolgte im Jahr 1999.

Der Güterverkehr zwischen Aschaffenburg-Nilkheim und Großostheim wurde am 28. September 1991 eingestellt, der verbliebene Streckenabschnitt mit dem Anschluss an den Aschaffenburger Hafen wurde betrieblich in ein Bahnhofsgleis umgewandelt.

Heutiger Zustand der Trasse

Im Bereich der Großostheimer Ortsteile Wenigumstadt und Pflaumheim ist die ehemalige Bahntrasse seit 1997 als Geschützter Landschaftsbestandteil naturschutzrechtlich gesichert.

Der markanteste Kunstbau der Strecke, das den Ort Höchst überspannende Viadukt, existiert noch und dominiert das Ortsbild bis heute. Der ehemalige Lokschuppen im Bahnhof Höchst ist heute ein Wohnhaus. Im weiteren Verlauf liegen teilweise bis Neustadt noch die alten Gleise. Zwischen Neustadt und Hainstadt ist der ehemalige Bahndamm und eine Brücke erkennbar. Auch das Bahnhofsgebäude in Sandbach wird privat genutzt.

Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände in Sandbach wurde inzwischen eine Werkhalle der Firma Pirelli errichtet. Auf der früheren Bahntrasse verläuft heute eine Verbindungsstraße zwischen den beiden in Reifenwerken. Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände in Neustadt wurden Wohnhäuser und ein Supermarkt errichtet. Zu Beginn des Frühjahres 2008 wurden schließlich auch die Gleise zwischen dem Höchster Viadukt und Sandbach komplett entfernt und die alten Bahnübergänge mit Beton aufgefüllt.

Ausblick in die Zukunft

Im Hinblick auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung des Odenwalds wird dem Ausbau des Öffentlichen Personannahverkehrs von Privatinitiativen propagiert. Von Wolfram Alster, dem damaligen Vorsitzender des inzwischen aufgelösten Überwaldbahn e.V., wurde aufgezeigt, dass eine geplante Reaktivierung der Bachgaubahn möglich wäre.

Literatur

  • Andreas Kuhfahl: Nebenbahnen in Unterfranken . Eisenbahn-Fachbuchverlag Neustadt/Coburg, 2003. ISBN 3-9805967-9-6
  • Alois Ott, Hans H. Weber: Verkehrseinrichtungen der Gemeinde Wenigumstadt. In: Wenigumstadt – Beiträge zur Geschichte einer Bachgaugemeinde. Wenigumstadt 1977.
  • Frank Schmelz: Lineare anthropogene Gehölz- und Saumstrukturen im Bachgau (Gmde. Großostheim, Lkrs. Aschaffenburg), Gießen 2001, [1]

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