Pirelli

Pirelli
Pirelli & C. SpA
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Rechtsform Società per azioni (Aktiengesellschaft)
ISIN IT0004623051
Gründung 1872
Sitz ItalienItalien Mailand
Leitung Marco Tronchetti Provera (Präsident und Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiter 30.813 (2007)
Umsatz 6,5 Mrd. Euro (2007)
Branche Reifenindustrie
Produkte Autoreifen, Motorradreifen
Website www.pirelli.com

Pirelli & C. SpA ist ein italienischer Reifen- und ehemaliger Kabelhersteller mit Sitz in Mailand. Die Firma machte 2007 einen Umsatz von 6,5 Milliarden Euro und beschäftigte 2007 mehr als 30.813 Mitarbeiter.

Inhaltsverzeichnis

Pirelli Konzern

Hervorgegangen ist der eigentliche Pirelli-Konzern aus der 1872, von Giovanni Battista Pirelli, gegründeten Gummiwarenfabrik. Mit einer kleinen Belegschaft wurden telegraphische Leitungen, Unterseekabel und Fahrradreifen produziert. Im Jahre 1901 startete dann die Produktion von Autoreifen.

Reifen

1981 erzielte Pirelli weltweit einen Umsatz von 1,95 Milliarden US-Dollar und hatte einen Weltmarktanteil von 6,5 Prozent. 1985 ordnete der Pirelli-Konzern seine Produktionsaktivitäten neu. Das 1872 gegründete und damals noch am Stadtrand Mailands befindliche Stammwerk „Bicocca“ lag mittlerweile im Zentrum der stark gewachsenen italienischen Metropole. Die Produktion wurde deshalb ausgelagert und Bicocca zum neuen Technologie- und Grundlagen-Forschungszentrum umgestaltet. In diesem Zusammenhang wurde auch der deutsche Pirelli-Standort in Breuberg im Odenwald von einer reinen Produktionsanlage für alle Reifentypen zum Haupt-Produktions- und Entwicklungszentrum für PKW-Breit- und Ultra-High-Performance-Bereifungen umgewandelt.

Im Jahr 1986 übernahm Pirelli die Reifenaktivitäten von Metzeler und konzentrierte die Marke mit dem bekannten blauen Elefanten im Logo auf den Bereich Motorradreifen. 1988 übernahm man den US-amerikanischen Reifenhersteller Armstrong und weitete seine Aktivitäten damit auch auf den nordamerikanischen Markt aus. 1991 wurde die Sparte Landwirtschaftsreifen in ein Joint Venture mit dem schwedischen Konzern Trelleborg AB eingebracht, der den Bereich 2001 vollständig übernahm und auch heute noch die Lizenzrechte für die Marke Pirelli Landwirtschaftsreifen innehat.

Von 1990 bis 1993 versuchte Pirelli die deutsche Continental AG zu übernehmen. Dies wäre einer der ersten Fälle gewesen, in dem ein großes deutsches Unternehmen von einem ausländischen Mitbewerber übernommen worden wäre. Dementsprechend gab es ein großes Medienecho. Die Continental AG versuchte die feindliche Übernahme zu verhindern. Dies gelang, da eine Abwehrfront unter Federführung der Deutschen Bank eine Sperrminorität erwarb und Pirelli nach langem Kampf die Liquidität ausging.

Pirelli Deutschland

Die Pirelli Deutschland GmbH produziert als Tochtergesellschaft des weltweit tätigen Pirelli-Konzerns PKW- und Motorradreifen für den High- und Ultra-High-Performance-Bereich. Die Produktion für PKW-Reifen in Deutschland findet am Standort Breuberg statt. Die dort produzierten Reifen werden in erster Linie an die Automobilhersteller für die Erstausrüstung geliefert. Zusätzlich wird ein großer Teil der Reifen für den Ersatzmarkt hergestellt. Die Wurzeln der heutigen Pirelli Deutschland GmbH liegen im Jahre 1903, als sich der Erfinder des Laufstreifenprofils für Fahrradreifen, Friedrich Veith (1860–1909), selbstständig machte und die Veith & Co. in Sandbach im Odenwald gründete. Ein Jahr später wurde hieraus eine Aktiengesellschaft. Mit der Produktion von Reifen und Schläuchen für Fahrräder, Motorräder und Automobilen, konnte die Anzahl der Mitarbeiter bis 1939 auf 1000 gesteigert werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging 1946 die Produktion der Veith Gummiwerke GmbH wieder weiter. 1963 erwarb der Konzern Pirelli durch Aktienkäufe die Mehrheitsbeteiligung an der Veith-Gummiwerke GmbH mit der gleichzeitigen Umwandlung in die Veith-Pirelli GmbH. 1986 wurden schließlich bei einer Neuorganisation der Pirelli-Tochterfirmen in Deutschland die Pirelli Reifenwerke (PRW) gegründet, die zusammen mit den anderen in Deutschland tätigen Pirelli-Firmen unter dem Dach der Pirelli Deutschland GmbH verwaltet werden.

Kabel

Durch die Übernahme der Kabelproduktion von Siemens in Neustadt bei Coburg, Deutschland und weiteren Produktionsstätten in Großbritannien war Pirelli eine Zeitlang der größte europäische Hersteller von Energie- und Telekommunikationskabeln.

Nach vergeblicher Suche nach einem Interessenten für die Kabelsparte, der die Zustimmung der Kartellbehörden erlangen könnte, wurde die Kabelproduktion Mitte 2005 vollständig an die neu gegründete Firma „Prysmian“ verkauft, um weitere bedeutende Investitionen im Reifensektor zu finanzieren.

Breitband

Seit dem Jahr 2000 betätigt sich Pirelli auch im Bereich der schnellen Datenverbindungen - Pirelli-Broadband

Wohnungsbau

Prelios (ehemals Pirelli & C. Real Estate SpA) ist eine Wohnungsbaugesellschaft, und war eine ehemalige Tochtergesellschaft der Pirelli & C. SpA. Seit Oktober 2010 ist sie als eigenständige Gesellschaft an der Börse gelistet.

Aufspaltung

Im Mai 2010 wurde bekannt, das Pirelli plant den Konzern aufzuspalten. So soll die bisherige Holdinggesellschaft Pirelli & C. SpA ausschließlich die Reifenproduktion beinhalten, während die Pirelli Real Estate (Pirelli RE) separat an der Börse gelistet werden soll. Die bisherige Beteiligung an der der Pirelli & C. SpA von 58% an der Pirelli RE soll dabei komplett an die Aktionäre der Pirelli RE SpA abgegeben werden..

Sport

Pirelli ist Hauptsponsor des italienischen Fußballklubs Inter Mailand und des brasilianischen Vereins SE Palmeiras. Das Unternehmen ist auch Rückensponsor des Schweizer Fußballklubs FC Basel und liefert darüber hinaus die Einheitsreifen für die FIM Superbike-Weltmeisterschaft und die FIA Rallye-Weltmeisterschaft. Zudem beliefert Pirelli seit 2011 die Formel 1 und die GP2-Serie mit Einheitsreifen.[1]

Kalender

Seit dem Jahre 1964 gibt das Unternehmen den jährlich in einer begrenzten Auflage erscheinenden Pirelli-Kalender in Auftrag, welcher aufgrund seiner geringen Stückzahl nicht käuflich zu erwerben ist, sondern nur an ausgesuchte Freunde und Kunden des Unternehmens herausgegeben wird. Daher ist der Kalender sehr begehrt und auch von enormem Wert für den Besitzer.

Film

Pirelli hat einen aufwendigen Werbefilm mit dem Titel „The Call“ mit John Malkovich und Naomi Campbell produziert. Der Film ist bislang nur online zu sehen (siehe Weblinks) und stellt den Pirelli-Leitspruch Power is nothing without control als sakralen Kampf zwischen Gut und Böse dar. Selbst die katholische Kirche hat nach Pirelliangaben keine Einwände gegen den Werbegag. Aktuell ist ein neuer Kurzfilm namens „Mission Zero“ mit Uma Thurman in der Hauptrolle am Start. Regie führte Kathryn Bigelow. Im Internet zu sehen: Mission Zero

Einzelnachweise

  1. FIA-Weltrat: Pirelli erhält den Zuschlag (Motorsport-Total.com am 23. Juni 2010)

Weblinks

 Commons: Pirelli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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