Bahnstrecke Augsburg–Welden

Bahnstrecke Augsburg–Welden
Augsburg–Welden
Strecke der Bahnstrecke Augsburg–Welden
Kursbuchstrecke (DB): 411a / 913
Streckennummer (DB): 5301
Streckenlänge: 25,2 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Bahnhof, Station
0,0 Augsburg Hbf
Planfreie Kreuzung – oben
Augsburger Localbahn
Bahnhof, Station
2,0 Augsburg-Oberhausen
BSicon BS2+l.svgBSicon BS2+r.svg
BSicon STR.svgBSicon KDSTxe.svg
Gleisbauhof
BSicon DST.svgBSicon exSTR.svg
4,6 Augsburg Hirblinger Straße
BSicon HST.svgBSicon exABZlf.svg
6,4 Neusäß
BSicon xABZlf.svgBSicon xKRZu.svg
nach Ulm
BSicon exBS2l.svgBSicon exBS2r.svg
   
7,9 Lohwald
   
9,0 Hammel
   
11,5 Aystetten
   
16,6 Horgau
   
19,5 Adelsried
   
21,2 Bonstetten
   
23,5 Streitheim
   
25,2 Welden

Die Bahnstrecke Augsburg – Welden (auch Weldenbahn) führte von Augsburg nach Welden. Im engeren Sinne handelte es sich um eine eingleisige Nebenbahn, die zunächst im Bahnhof Augsburg-Oberhausen und ab 1933 im Bahnhof Augsburg Hirblinger Straße von der Hauptstrecke Augsburg – Ulm abzweigte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bahnhof Augsburg Hirblinger Straße

Die Bayerische Staatsbahn eröffnete die ab Bahnhof Augsburg-Oberhausen 23 km lange Strecke am 5. Dezember 1903; alle Züge begannen und endeten in Augsburg Hbf. Das Verkehrsaufkommen der Strecke erfüllte die Erwartungen des Betreibers, der die Strecke 1909 als zweitrentabelste Lokalbahn in Schwaben einstufte.[1]

Zwischen 1929 und Mai 1933 wurde die Hauptstrecke Augsburg – Ulm im Zuge der Elektrifizierung westlich von Augsburg-Oberhausen auf einer Länge von 7,5 km auf eine neue Trasse verlegt. Dabei wurde auch der Abzweig der Weldenbahn zum neuen Bahnhof Augsburg Hirblinger Straße verschoben. Von dort führte sie seither zwischen den beiden Gleisen der Hauptstrecke bis Neusäß, wo die bisherige Trasse wieder erreicht wurde.

Seit 1949 bestand parallel zur Bahnstrecke eine Busverbindung Augsburg – Welden. In den folgenden Jahrzehnten sorgte diese zusammen mit dem wachsenden motorisierten Individualverkehr für einen Rückgang der Verkehrsleistung auf der Schienenverbindung. Ab Sommerfahrplan 1975 galt am Samstagnachmittag sowie an Sonn- und Feiertagen Betriebsruhe. Am 21. Januar 1986 wurde der Personenverkehr schließlich auf der Basis eines am 17. Juli 1985 im Verwaltungsrat der DB gefällten Beschlusses eingestellt.[1]

Der stets geringe Güterverkehr wurde zwischen Lohwald und Welden ebenfalls im ersten Halbjahr 1986 eingestellt (offiziell am 26. Mai 1986), woraufhin der Rückbau der Schienen auf diesem Abschnitt bereits im Sommer 1986 erfolgte. Die Farbenfabrik Keim in Lohwald wurde noch bis 31. Juli 1989 per Bahn beliefert, ehe nach dem Umzug des Unternehmens nach Diedorf auch der verbleibende Streckenabschnitt eingestellt und abgebaut wurde. Lediglich im Bereich der Station Neusäß sowie zwischen Neusäß und Augsburg Hirblinger Straße sind noch Reste der Gleise erhalten.

Heutige Situation

Name und Trasse der Weldenbahn blieben in Form eines Radwanderweges erhalten[2]; sehr beliebt ist dieser asphaltierte Weg bei Inline-Skatern. Für den öffentlichen Personenverkehr stehen heute die Regionalbuslinien 501 (Augsburg – Neusäß – Aystetten – Welden) und 500 (Augsburg – Neusäß – Aystetten) des Augsburger Verkehrsverbundes (AVV) zur Verfügung. Bedient werden diese Linien von der Regionalbus Augsburg GmbH (RBA).

Einzelnachweise

  1. a b Siegfried Baum: Augsburg–Welden. In: Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland (Sammelwerk als Loseblattausgabe). Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 1994, ISSN 0949-2143.
  2. Weldenbahn-Radweg Neusäß–Welden auf der privaten Website „Bahntrassenradeln“

Literatur

  • Michael Baumgärtner, Jürgen Fiedler: Die Weldenbahn – Geschichte einer bayerischen Lokalbahn. Holzwinkler Modell-Bahn-Club e. V., Welden 1993.
  • Franz Schaffer, Jürgen Schiffler, Gerd Peykel: Streckenstillegung in Verdichtungsräumen, Argumente für eine Reaktivierung der Bahnlinie Augsburg-Welden; in: Augsburger Sozialgeographische Hefte Nr. 3; Paul Kieser Verlag Neusäß/Augsburg 1979

Weblinks


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