- St.-Katharinen-Kloster (Bremen)
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Das ehemalige St. Katharinen-Kloster der Dominikaner in Bremen ist als Gebäude nur in Teilen erhalten. Es bestand von 1253 bis 1528. Das Kloster befand sich in der Altstadt zwischen Sögestraße, Unser-Lieben-Frauen-Kirchhof und Domshof im Bereich der heutigen Katharinen-Hochgarage.
Die Dominikaner ließen sich 1225 in Bremen nieder. Sie sollten das Kloster St. Katharinen gründen.
Zunächst aber halfen sie im Stedingerkrieg dem Erzbistum Bremen in seinem „Kreuzzug“ gegen das Volk der Stedinger, die 1234 in der Schlacht bei Altenesch den Krieg und ihre Freiheit verloren.
Um 1253 wurde mit dem Klosterbau in der Altstadt zwischen Sögestraße, Unser-Lieben-Frauen-Kirchhof und Domshof begonnen. Es bestand aus der dreischiffigen Hallenkirche, dem Klosterhof mit dem Kreuzgang, dem Wirtschaftshof, dem Remter, dem Refektorium und den weiteren Aufenthalts- und Wirtschaftsräumen. Die Reste des gotischen Klosters, die Katharinenstraße, der Katharinenklosterhof und die Katharinenpassage erinnern an das Kloster.
Im 13. bis zum 16. Jahrhundert wirken die Dominikaner eher unauffällig. Neben ihren kirchlichen Aufgaben setzten sie sich für Bildungsaufgaben und ihre Bibliothek ein.
Die Dominikaner wehrten sich jedoch gegen die Reformation in Bremen. 1524 wurden deshalb die ersten Dominikaner – u.a. der Abt und der Lesemeister – ausgewiesen. Das Kloster wurde 1528 geschlossen.
In ihren Räumen wurde bis 1820 die Lateinschule des Gymnasium illustre, von 1820 bis 1896/97 die Staatsbibliothek und zusätzlich seit 1855 die Bürgerschule von Heinrich Graefe bzw. seit 1868 Realschule in der Altstadt sowie zusätzlich ab 1898 das Historische Museum eingerichtet. Das Kirchengebäude war danach Zeughaus der Stadt; Kanonen und Waffen lagerten im Kirchenschiff, später diente es auch als Lagerhaus.
Nach Teilabrissen im 19. Jahrhundert war von der Kirche bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nur noch der Chor erhalten, dessen Ruine in den 1950er Jahren abgerissen wurde, um die Verbreiterung des Schüsselkorbs zu ermöglichen. Die freien Flächen der Höfe wurden bebaut. Die Reste des Klosters – u.a. der Remter – sind heute durch die Katharinen-Hochgarage und die Katharinen-Passage überbaut und werden gastronomisch genutzt.
Erst von 1966 bis 1988 wirkten wieder Dominikaner in Bremen; zunächst in der Pfarrei St. Hedwig in der Neuen Vahr und ab 1968 in St. Ursula in Schwachhausen.
Siehe auch
Literatur
- Wilhelm Tacke: Klöster in Bremen, Edition Temmen, Bremen 2005, ISBN 3-86108-545-3.
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
53.07768.8082Koordinaten: 53° 4′ 39″ N, 8° 48′ 30″ OKategorien:- Kirchengebäude in Bremen
- Geschichte Bremens
- Ehemaliges Kloster in Bremen
- Kloster (13. Jahrhundert)
- Ehemaliges Dominikanerkloster in Deutschland
- Katharinenkloster
- Backsteingotik in Bremen
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