Domshof

Domshof
Bremer Bank, Dom, Bürgerschaft, Rathaus, Landesbank vom Domshof aus gesehen
1589: Ausschnitt vom Kupferstich von Frans Hogenberg
Oben/Mitte: Domshof mit Dom
Unten/Links: Marktplatz mit Rathaus
über dem Markt: Liebfrauenkirche
rechts: Domsheide

Der Domshof ist ein Platz in Bremen, nördlich des Doms und des Bremer Marktplatzes gelegen. Der Domshof wird für den Markt sowie für größere Freiluftveranstaltungen genutzt, beispielsweise die Kundgebungen am 1. Mai.

Von ihm gehen ab der Schüsselkorb, die Violenstraße, Seemannstraße, Sandstraße, Unser-Lieben-Frauen-Kirchhof und die Dompassage. Anliegerbauten sind u. a. der Dom, das Bremer Rathaus, die Bremer Landesbank, die Deutsche Bank, die SEB Bank (früher BfG), die Schifffahrtsbank und die Bremer Bank.

Die Gestaltung des Domshofs ist relativ einheitlich geprägt durch die Materialien Sandstein (u. a. Bremer Bank) und dunklen Backstein oder Klinker (u. a. Rathaus, Bürgerschaft, Landesbank). Der rötlich Maintal-Sandstein der Deutschen Bank und der weiße Putzbau (Nr. 11) differenzieren das äußere Bild.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mittelalter und Reformationszeit

Ansicht von Bremen im 13. Jahrhundert mit dem Domshof oberhalb des Doms

Der Domshof gehörte zum Dombezirk, der auch als Domimmunität oder Domfreiheit bezeichnet wurde und als Enklave vom 10. Jahrhundert bis 1803 hoheitlich und rechtlich zum Bistum Bremen gehörte, also nicht dem Rat der Stadt Bremen unterstand.

Nach dem Bau des Domes wurde im frühen Mittelalter eine Mauer zum Schutz des Dombezirks errichtet, die quer über den Platz verlief. Sie wurde jedoch bereits 1043 auf Veranlassung von Erzbischof Adalbert von Bremen wieder abgerissen, ihr ehemaliger Verlauf ist im Pflaster des heutigen Platzes noch sichtbar. Danach war der Domshof baulich nicht mehr vom Rest der durch die gemeinsame Bremer Stadtmauer umfassten Stadt abgegrenzt. Zwischen dem Erzbischof und dem Rat der Stadt kam es immer wieder zum Streit um verschiedene Rechte und Kompetenzen für das Gebiet.

Der Dom war auf dem höchsten Punkt der Bremer Düne gebaut worden, der Höhenunterschied zum entgegenliegenden Ende des Platzes betrug im Mittelalter noch über 5,50 Meter. Im Laufe der Zeit wurde das Gelände dann angehoben, bis sich dann im 14. Jahrhundert ein Platz in der heutigen Form, mit einer Größe von 60 × 135 Metern, abzeichnete. Westseitig befanden sich lückenhaft Bürgerhäuser, nördlich standen Giebelhäuser, nordöstlich waren auch lückenhaft Bürgerhäuser und östlich beim Dom standen die erzbischöflichen Bauten. Das erzbischöfliche Palatium, dem späteren Sitz des Stadtvogts, schließt im Süd-Westen den Platz zum Marktplatz ab. Während dieser Zeit wurde der Domshof auch als Turnierplatz genutzt, so fand hier Pfingsten 1335 anlässlich der unter Erzbischof Burchard wieder aufgefundenen Reliquien der heiligen Cosmas und Damian ein großes Fest mit Ritterturnier statt.

Im Hogenberg-Plan von 1590 wurde die Platzmitte leer dargestellt. Das Palatium rückte deutlich in den Platz hinein. Direkt dem Domportal ist der Kleine Domshof zu sehen, ein ummauerter kleiner Platz, der bis 1809 Bestand hatte. Die Pläne von Matthäus Merian von 1640, erarbeitet vom Kupferstecher Caspar Schultze in Zusammenarbeit mit dem Rektor Gerhard Meier, bestätigen diese Platzgestaltung; lediglich ein Ziehbrunnen im Nordwesten zierte den Platz.

Die Grenzen der Eigentumsverhältnisse auf dem Domshof blieben zwischen dem Dombezirk des Erzbischofs und der Stadt längere Zeit vom 14. bis 15. Jahrhundert strittig. Die Chronisten berichteten, dass die Stadt im 16. Jahrhundert Veranstaltungen auf dem Platz abhielt und die von Bremen eroberten Geschütze nach der Schlacht bei Drakenburg von 1547 bis 1557 auf dem Platz ausstellte. Auch 1592, als die Stadt hier große Mengen Material zum Ausbau der Befestigungen lagern ließ oder 1636, als der Rat vor dem Palatium zwei Pranger aufstellte, gab es Streit.

17. und 18. Jahrhundert: Schweden und Hannoveraner

Der Rutenhof am Domshof in Bremen; 1873–1875 erbaut, 1967/1968 abgerissen.
Architekt Lüder Rutenberg

Der Dombereich mit dem Dombezirk und dem Palatium wechselte hoheitlich seine Herrschaft: Bis zur Reformation waren es der katholische Erzbischof, dann der evangelische Bischof, ab 1648 die Schweden, ab 1715/19 das Kurfürstentum Hannover und ab 1803 dann schließlich Bremen.

Die Eigentumsgrenzen des Platzes blieben bis 1803 weiterhin unklar. Im Ersten Stader Vergleich von 1654 wurden lediglich Nutzungsregelungen zum Domshof und zur Domsheide bestimmt. Bremen beanspruchte den ganzen Platz für sich, hielt Militärparaden und andere Veranstaltungen weiterhin ab und der Platz diente als Halteplatz für Holz- und Torflieferungen sowie als regelmäßiger Schweinemarkt. Schwedische Proteste wurden nicht akzeptiert. Die unklaren Eigentumsverhältnisse führten dazu, dass die Häuser am Domshof, die sich im Eigentum der Kirche oder dann der schwedischen Krone befanden, verfielen.

Der Plan von Johann Daniel Heinbach aus dem Jahr 1730 zeigt im nördlichen Platzbereich einen intensiven Baumbestand von um die 70 niederkronigen Bäumen. Die Nordseite wurde durch repräsentative bürgerliche Giebelhäuser aus der Gotik und der Renaissance abgeschlossen. Die West- und Ostseite, mir Fachwerkhäusern, Remisen und Ställen, weist noch immer größere Baulücken auf. 1750 verzeichnet Johann Christian Danckwerth in einem Plan alle 160 Gebäude auf, die zum kurfürstlichen hannoverschen Intendanten gehörten; am „Großen Doms Hof“ befanden sich acht Häuser und fünf ärmliche Buden am Dom.

Der Platz diente im 18. Jahrhundert auch als Sammelplatz des Militärs sowie für Hinrichtungen und Spießrutenlaufen. Bremen nutzte nach wie vor den Platz, Hannover protestierte erfolglos durch seine Stader Verwaltung. Der traditionelle Schweinemarkt wird auch wegen der Streitigkeiten 1785 in die Neustadt verlegt. Die hoheitliche Grenze – ob „fundus regis“ oder freier Stadtplatz – blieb „in suspenso“ also offen. Zum Bremer Freimarkt wurden Buden aufgestellt, die der Bremer Bürgermeister und der hannoversche Oberhauptmann genehmigten und Hannover kassierte die Standmiete. Adolph Freiherr Knigge, der Verfasser von Über den Umgang mit Menschen war ab 1790 Oberhauptmann in Bremen.

Hannovers Intendant in Bremen Theodor Olbers schrieb: „Da der Domshof einer der schönsten Plätze der Stadt Bremen ist … .“ wäre es gut, wenn „er verschönert würde.“ Und so wurde der Platz auf Grund dieses Vorschlags gemeinsam von Bremen und Hannover teilweise saniert. 60 bis 70 neue Linden, in zwei Gruppen gepflanzt, wurden mit 69 Sandsteinpfeiler und 195 Meter Ketten eingegrenzt. Mittig im Platz führte eine baumbesäumte Allee. Eine Fläche zwischen Dom und Palatium wurde bis 1799 gepflastert. Der Rath wünschte erfolglos,

„daß nunmehro auch der ganze übrige Domshof bei dieser Gelegenheit gänzlich aus seinem verlegenen, verödeten und morastischen Zustande möge gesetzet werden.“ Bald darauf wurde der Platz auch in die Straßenbeleuchtung einbezogen.

Ab 1803: Der Domshof ein Bremer Platz

Der Domshof um 1821
Appell des 1. Hanseatischen Infanterie-Regiments Nr. 75 anlässlich seines 25-jährigen Bestehens im Jahr 1891 auf dem Domshof
Der Teichmannsbrunnen, dahinter die Hotels

Ab 1803 kam der Dombezirk gemäß dem Reichsdeputationshauptschluss zu Bremen; seit dem gehörte der ganze Domshof der Stadt. Schon 1805 erwarb die Gesellschaft Museum die alte Intendantur an der Ecke Domshof und Schüsselkorb. Ein prächtiges Wohn- und Kontorhaus entstand um 1809 an der Ostseite (Nr. 10). Haus Nr. 18 wird Sitz des Gefängnispräfekten. Der Abriss der kärglichen Buden am Dom erfolgte um diese Zeit.

Das bremisch gewordene, gotische Palatium von 1293 wurde 1816 größtenteils abgerissen und es entstand bis 1818 an seiner Stelle nach Plänen von Nicolaus Blohm das Stadthaus.

1823 wurde von Bauinspektor Friedrich Moritz Stamm ein Entwurf zur gründlichen Umgestaltung des Platzes vorgelegt und der Plan dann realisiert. Die morschen Linden verschwanden, die mittlere Allee auch, der Verkehrsweg lag nun – so wie heute – neben den „Trottoirs“ an den beiden Platzrändern und der durch Steinpfähle eingesäumte mittlere Platz wurde eingeebnet und war nur für Fußgänger bestimmt. Die ruhige Lage war Grund für die Einrichtung von Hotels wie Stadt Frankfurt und Zum Lindenhof sowie von Gaststätten wie Börsenhalle, Schaers Kaffeehaus, Stehely & Josty und Restaurant Quinat & Ritsert.

Den Neubauten fielen alte und schöne Bürgerhäuser wie das Patrizierhaus Nr. 20, wie Nr. 19 mit dem gotischen Treppengiebel und das malerische Fachwerkhaus Nr. 14 zum Opfer. 1839 bis 1842 erfolgte durch den Baumeister Heinrich Seemann der Ausbau der gleichnamigen benachbarten Straße.

Ein Bild von F. Meyer von 1850 zeigt die aufgeräumte, ruhige Situation der zumeist schon erneuerten Gebäude.

Die Giftmörderin Gesche Gottfried wurde 1831 auf dem südlichen Domshof, nahe beim Dom, in Anwesenheit von 35.000 Schaulustigen hingerichtet. Ein Spuckstein in unscheinbarem Basalt mit einem eingekerbten Kreuz erinnert an das Ereignis der letzten öffentlichen Hinrichtung in Bremen.

Andere Kundgebungen und Aufmärsche erlebte der Platz wie 1848: als Freiwillige gegen Dänemark in den Krieg zogen, wie 1849: zum Jahrestag der Revolution, wie 1851: als Proteste der Anhänger des Pastors Rudolph Dulon, wie 1865: zum „Deutschen Bundesschießen“, wie 1871: zur Feier des Sieges des Deutsch-Französischen Krieges und wie 1913: zur Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig. Dazu kamen Paraden, Appelle, Freimärkte bis 1913, tägliche Wachablösungen, Erinnerungstage etc.

Spuckstein Gesche Gottfried

Ab 1858 wurde wieder kräftig abgerissen und aufgebaut; der Platz wandelte sich zum Geschäfts- und auch Ladenzentrum. Geschäftshäuser entstanden: 1858 das Haus Nr. 11, dann 1864 die Nr. 23 und 1871 die Nr. 9 und 25. Die Gründerzeit mit historisierenden Baustilen prägt den Neubau.

1874 entstand auf dem Eckgrundstück Nr. 21a (Domshof/Schüsselkorb) historisierend nach den Plänen von Heinrich Müller ein Museum (rechts neben der Deutschen Bank), das 1944 zerstört wurde. 1875 erfolgte der Bau des Rutenhofs (Nr. 26 bis 28) des Unternehmers Lüder Rutenberg.

Wandel zum Platz der Banken

Nr. 8-10: früher Bremer Bank,
heute Commerzbank
Nr. 21a: Deutsche Bank
Neues Rathaus, Neptunbrunnen, rechts die Bremer Landesbank
Bismarckdenkmal von 1910
Der Neptunbrunnen von 1991
Der Weltkugelbrunnen von 1990
Nr.10–12: früher Bremer Bank,
heute Commerzbank
Die Banken

Ab 1890 begann die erste Umwandlung zum Bankenviertel: Bankhaus Bernhard Loose baute am Liebfrauenkirchhof.
1891 baute die Deutsche Bank in rotem Sandstein ihr wuchtiges historisierendes Filialgebäude und in den 1980er Jahren erweiterte sie sich durch einen Neubau, durch den heute eine Passage führt.
Das Waisenhaus am Dom und Nachbarhäuser mussten weichen, denn 1906 entstand im Stil der Neorenaissance das Gebäude der Bremer Bank, das in den 1980er Jahren durch einen Neubau erheblich erweitert wurde. Von 1950 bis 1954 entstanden die Deutsche Hypothekenbank und die Schifffahrtsbank. 1983 wurde die Bremer Landesbank gebaut.
Zudem entstanden ein Versicherungsgebäude (Nr. 18) und ein Geschäftshaus (Nr. 15). Auch die noch erhaltene Fassade des Hauses Nr. 10, die von Albert Dunkel entworfen wurde, entstand um diese Zeit.
Der begradigte Platz hatte nun die Ausmaße von 67 × 100 Meter (Westseite) bzw. 130 Meter (Ostseite). Nur drei Gebäude stammten noch aus einer Zeit vor 1800.

Wandel der Gestaltung

Auch der Dom veränderte sein Gesicht. Schon 1738 war ein Nordeingang, die Brauttür, geschaffen worden. Der im 17. Jahrhundert zerstörte Südturm konnte wieder aufgebaut werden und beide Türme erhielten bis 1893 die heutigen spitzen, 99 Meter hohen Turmhelme. Das Dach zum Domshof erhielt zudem 7 aufgesetzte Walmdachelemente.

Von 1880 bis 1942 stand zwischen Dom und Rathaus der Wilhadibrunnen. Deutlich nördlich von diesem Standort wurde 1991 der Neptunbrunnen nach dem Entwurf von Waldemar Otto errichtet. Ebenfalls von 1899 bis 1940 stand an Nordseite des Platzes ohne Begrünung der Teichmannsbrunnen.

„Schmuckplatz oder „Verkehrsplatz“ war 1893 die alternative Frage des Architekten- und Ingenieurvereins und von Oberbaudirektor Ludwig Franzius an den Senat. Dessen unbefriedigende Antwort bewirkte, dass der Platz verstärkt sich den Verkehrsaufgaben zu widmen hatte. Autos und Straßenbahn durchquerten weiterhin den Platz.

1909 erfuhr der Platz einen weiteren Wandel. Das einfache Stadthaus von 1818 – ein Nachfolgebau des Palatiums – wurde abgerissen. Das Neue Rathaus nach Plänen des Münchener Architekten Gabriel von Seidl wurde 1913 fertig gestellt. Während die Vorgängerbauten den Platz weitgehend an der Südseite abschlossen, entstand nun eine weite Platzöffnung – ein „Zwischenplatz“ – zum Marktplatz. 1910 schließlich wurde das Reiterdenkmal für Otto von Bismarck nahe beim Dom aufgestellt.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Ersten Weltkrieg erst konnten die Bestrebungen den Domshof zu verschönern fortgesetzt werden. 1922 stifteten Bürger 40 Silberlinden, die an den Platzrändern Aufstellung fanden. Die Platzmitte war mit Schlacke befestigt. 1925 erhielt die Fläche ein Mosaikpflaster. Seit 1922 fand dreimal wöchentlich der Wochenmarkt auf der Platzmitte statt. Der Markt mit seinen Ständen, die seitlich parkenden Autos und der Ring der Straßenbahn prägte das Bild des Domshofes. Der Wochenmarkt wurde dann von 1939 bis nach Kriegsende vom Domshof für parkende Autos verbannt.

Im März 1933 füllten sich Marktplatz und Domshof und die Bürger hörten die Übertragung einer Rede von Hitler.

Im Zweiten Weltkrieg wurde 1940/41 unter dem Platz ein Luftschutzbunker für 2.500 Menschen angelegt, der bis zum Bau eines darüber liegenden Cafés im Jahre 1999 als Tiefgarage genutzt wurde. Die Bäume fielen dem Bunkerbau zum Opfer. 1940 und 1942 verschwanden Teichmannbrunnen und Willhadidenkmal als „Metallspende“.

Nach einem Plan von Baudirektor Gerd Offenberg sollten bis auf Dom und Rathaus alle Gebäude am Domshof weichen. Der Aufmarschplatz sollte größer und ruhiger werden, sowie durch eine einheitliche Umbauung – auch im Norden – eingefasst werden. Die Straßenbahn würde in die Violenstraße verlegt werden.

Der Domshof heute

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren auch um den Platz viele Gebäude, vor allem an der Nord- und Ostseite, zerstört. Aber Dom, Rathaus, Bremer Bank, Deutsche Bank sowie die Häuser Nr. 10 und 21 (Caesar) standen noch. Der Domshof war US-Army-Parkplatz.

Die von Offenberg vorgesehene Verlegung der Straßenbahn vom Domshof in die Violenstraße wurde schon 1949 stadtplanerischer Bestandteil (Generalverkehrsplan von 1949).

Seit 1954 fanden regelmäßig die Erster Mai-Kundgebungen der Gewerkschaften auf dem Domshof statt. 1958 soll die Kundgebung bis zu 80.000 Teilnehmer angezogen haben.

1953 entstand die Deutsche Schifffahrtsbank und 1954 wurde auf den freien Grundstücken Nr. 18–20 die Deutsche Hypothekenbank nach Plänen von Walter Görig errichtet. Vor dem Krieg standen hier das Hotel „Stadt Frankfurt“, das Hotel Zum Lindenhof und das Geschäftshaus der Bremer Lebensversicherungsbank von 1895 nach einem Entwurf von Albert Dunkel.

1965 erweiterte sich die Deutsche Bank auf das Eckgrundstück Nr. 21 a, auf dem einst das von Heinrich Müller entworfene Museum stand.

1960 erfolgte der Abriss von Nr. 21, das barocke Caesarsche Haus – nach Senator Dr. Gerhard Caesar benannt – aus dem Jahre 1768. Ein 6-geschossiges Geschäftshaus nach Plänen von Herbert Anker folgte, in dem lange Jahre die Bremer Treuhand residierte.

1971 kam mit dem Neubau der Ibero-Amerika-Bank an die Ostseite Nr. 14 bis 16 eine weitere Bank zum Domshof. Dieses Haus dient heute der Büro- und Ladennutzung.

Nach Plänen von Dietrich und Hermann erweiterte sich 1979 die Bremer Bank mit einem Neubau auf die Grundstücke Nr. 10 bis 12. Von dem klassizistischen Geschäftshaus Nr. 11 blieb lediglich die vorgesetzte Fassade. In dieser Zeit wurde endlich auch die Straßenbahn aus dem Domshof verbannt und von der Domsheide durch die Violenstraße und Buchtstraße geführt.

Nach einem eher erfolglosen Wettbewerb (um 1984) wurde um 1990 der Platz gründlich und großzügig saniert: Neues Granitplaster, einige Bäume und Hochbeete, Sandsteinplatten auf den Bürgersteigen, die Verlegung der Straßenbahnhaltestelle, der Neptunbrunnen (1991), der Weltkugelbrunnen vor der Deutschen Bank, eine teuer sanierte WC-Anlage etc. verschönern den Platz. Bald darauf folgte die Modernisierung des Eckgebäudes der Deutschen Bank (Nr. 21 a).

Seit 1998 verbindet die Domshof-Passage – nach Plänen der Architekten Haslob, Hartlich und Partner – den Platz mit der Katharinen-Passage und der Sögestraße.

Seit 1999 wird die Nordseite des Platzes, an der Stelle wo einst eine große Baumgruppe stand, durch das Domforum – ein hohes Glasdach mit dem Bistro-Café Alex – abgeschlossen; Architekten waren Schürmann und Horst Rosengart.

Domtreppenfegen

siehe Hauptartikel: Domtreppenfegen Das Domtreppenfegen ist ein alter Bremer Brauch. Danach müssen Männer, die am Tage ihres 30. Geburtstags noch unverheiratet sind, die Treppen vor dem Dom fegen, bis eine Jungfrau sie freiküsst.

Denkmalschutz

Folgende heutige Gebäude stehen unter Denkmalschutz:

→ Siehe dazu die Liste der Kulturdenkmäler in Bremen-Mitte

Die Gebäude

Nr. Gebäude heute von Planer Unmittelbar davor Von/Bis
1–7 Der Dom 1060 zwei Fachwerkhäuser
fünf Buden
bis 1817
bis 1834
8
9
Bremer Bank 1904 Albert Dunkel/Tölken St. Petri-Waisenhaus
4-g. Wohnhaus
1785–1902
1871–1902
10 und
12
Bremer Bank 1979 Dietrich/Herrmann 4-g. u. a. Wätjen-Haus
6-g. Geschäftshaus
1809–1976
1960–1978
11 Bremer Bank 1979 Dietrich/Herrmann 4-g. Geschäftshaus 1858–1978
14
15
16
Ibero-Amerika Bank
heute Geschäftshaus
1971 Hans Budde 3-g., u. a. Möbel-Magazin
4-g. Neorenaissance-Haus
4-g., u. a. Schaers Kaffeehaus
1851–1944
1897–1944
1838–1944
17 Deutsche Schifffahrtsbank 1953 Schumacher/Görig 2-g., u.a Hotel Stadt Frankfurt 1757–1944
18
19
20
Deutsche Hypothekenbank 1954 Walter Görig/Erdmann Lebensversicherungsbank
3-g.Wohn-/Kontorhaus
2-g. Hotel Zum Lindenhof
1895–1944
1820–1944
1823–1944
21 Bürohaus Bremer Treuhand 1960 Herbert Anker 3-g. barockes „Caesar“-Haus 1768–1960
21 a Deutsche Bank 1965 Günther Albrecht 2-g. Museum von Müller 1875–1942
22
22
23
24
25
Deutsche Bank 1891 Martens/Rauschenberg 3-g. Wohnhaus dann
Gasthaus „Börsen-Halle“
4-g. Wohn-/Geschäftshaus
4-g. Wohn-/Geschäftshaus
3-g. Wohn-/Geschäftshaus

1769–1889
1864–1889
1837–1889
1871–1889
26–28 Bremer Landesbank 1972 Gerhard Müller-Menckens/Rehberg zunächst drei Pfarrhäuser
5-g. „Rutenhof“
bis 1873
1875–1968
29–30 Bremer Landesbank 1972 s.o. 4-g. Laden-/Wohnhaus
Umbau zur Bank Loose & Co
1858–1890
1890–1968
ohne Neues Rathaus 1913 Gabriel von Seidl Palatium
Stadthaus
1290–1817
1819–1909

Literatur

53.0763888888898.8095

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