- St. Johannis (Braunschweig)
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Die Johanniskirche ist eine evangelische Kirche in Braunschweig. Sie ist das erste neu erbaute protestantische Gotteshaus in der Stadt seit der Reformation.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Entstehung
Der Grund für diesen Kirchenneubau lag im starken Bevölkerungswachstum im Braunschweig des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die dadurch neu entstandene Gemeinde, die bis dahin auf die aus dem Mittelalter stammenden Innenstadtkirchen St. Magni und St. Katharinen aufgeteilt war, sollte ihr eigenes Gotteshaus erhalten, da Räumlichkeiten sowie „geistliche Versorgung“ durch die beiden Erstgenannten schon lange nicht mehr ausreichend waren.
Erste Beratungen über eine Neugründung begannen bereits im Jahre 1883. Der 10. August 1894 gilt als Gründungstag der Gemeinde durch einen Erlass von Prinz Albrecht von Preußen, der so im Jahre 1895 die Gemeinde St. Johannis ins Leben rief; sie umfasste damals ca. 13.000 Mitglieder. Durch denselben Erlass wurde noch eine zweite Gemeinde in Braunschweig gegründet, nämlich die Pauli-Gemeinde an der damaligen Kaiser-Wilhelm-Straße, der heutigen Jasperallee.
Architektur
Ein Grundstück für das neue Bauwerk war bald Ecke Leonhardstraße/Kapellenstraße gefunden. Das Kirchengebäude, ein Zentralbau im neugotischen Stil mit der ungefähren Form eines griechischen Kreuzes, wurde von Stadtbaurat und Kirchenbaumeister Ludwig Winter entworfen. Am 3. Mai 1901 begannen die Ausschachtungsarbeiten.
Die Außenbauarbeiten fanden am 2. August 1903 mit der Turmweihe ihren Abschluss, wobei im Knopf des Turmes eine entsprechende Urkunde hinterlegt wurde. Im Frühjahr 1904 erfolgte die Aufstellung der Kanzel, das Kreuzgewölbe wurde ausgemalt, Bildhauerarbeiten ausgeführt und die Chorfenster mit Glasgemälden geschmückt. Ende 1904 wurden drei Glocken durch eine Gießerei in Apolda fertig gestellt und läuten das erste Mal am 25. Januar 1905.
Die Kirche hat eine Grundfläche von 853,3 m2, das Mittelschiff ist 13,5 m breit und 26,5 m lang, das Querschiff misst 25 m, die Turmhöhe bis zur Spitze betrug ursprünglich 65 m. Der Turm hatte acht Ecken und besaß darüber hinaus vier kleine Ecktürmchen. Auffällig ist seine besondere Position: Dieser befindet sich statt, wie meist üblich, an der Westseite, gegenüber neben dem Altar an der Nordostecke. Dies rührt daher, dass dort mehrere Straßen zusammentreffen und diese somit auf den Kirchturm deuten.
Die Johanniskirche wurde am 25. Juni 1905 geweiht. Ihren Namen erhielt sie in Anlehnung an die 1784 abgebrochene Johanniskapelle in der Braunschweiger Altstadt. 1905 zählte die Gemeinde ca. 15.000 Mitglieder.
In St. Johannis steht eine wertvolle romantische Denkmalorgel der Fa. P. Furtwängler & Hammer aus Hannover.
Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit
Während des Zweiten Weltkrieges wurden Turm und Dach des Kirchenschiffes zerstört sowie Wandmalereien beschädigt. Der Kirchturm wurde in der Formensprache der 1950er Jahre mit einer sehr viel flacheren viereckigen Spitze mit Wetterfahne wieder hergerichtet. Der Kirchenraum erhielt ebenfalls ein flacheres Dach als zuvor. Die Innenräume wurden 1955 mit schlichter Vermalung versehen, auf Wandmalereien wurde verzichtet.
Die Johanniskirche befindet sich im südöstlichen Randbezirk der Innenstadt und gehört zum Stadtbezirk Viewegs Garten-Bebelhof.
Literatur
- Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon, Braunschweig 1992
- R. Gerlich: Festschrift zur Einweihung der St. Johanniskirche in Braunschweig, Braunschweig 1905
Weblinks
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