St. Niklaus Matt

St. Niklaus Matt
VS dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Wallis und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens St. Niklaus zu vermeiden.
St. Niklaus
Wappen von St. Niklaus
Basisdaten
Kanton: Wallis
Bezirk: Visp
BFS-Nr.: 6292Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 3924
Koordinaten: (627902 / 114716)46.183337.7999991120Koordinaten: 46° 11′ 0″ N, 7° 48′ 0″ O; CH1903: (627902 / 114716)
Höhe: 1'120 m ü. M.
Fläche: 89.37 km²
Einwohner: 2258
(31. Dezember 2007)[1]
Website: gemeinde.st-niklaus.ch
Karte
Karte von St. Niklaus

St. Niklaus (walliserdeutsch: Zaniglas, französisch: Saint-Nicolas ) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Visp des Kantons Wallis in der Schweiz.

Sie liegt im Nikolaital, umrahmt von Viertausendern auf ca. 1'120 Meter über Meer. Die Gemeinde ist eine Streusiedlung, sie besteht aus 26 Weilern (z. B. Jungen) und gilt mit einer Längenausdehnung von 7.5 km als längstes Dorf im Oberwallis.

Kirche von St. Niklaus
Bahnhof St. Niklaus der Matterhorn-Gotthard-Bahn
Blick von Jungen auf St. Niklaus und das Mattertal. Im Hintergrund das Klein Matterhorn und Breithorn.

Von den rund 9000 ha Gemeindefläche sind gerade nur 4000 ha produktive Fläche.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hervorgegangen ist dieses Dorf aus einem Treffpunkt eines römischen Handelsweges, später wurde St. Niklaus zu einem Zentrum des Handels. Im weiteren Verlauf fand dieser Handelsweg Zulauf durch Kranke und Gebrechliche, die an der nahe gelegenen Heilquelle, der Augstbordquelle, ihre Leiden zu lindern suchten.

Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgte eine Aufteilung der Kommune in vier Verwaltungseinheiten, deren Wurzeln sich im heutigen Gemeindewappen widerspiegeln.

Im Jahre 1866 vereinigten sich die zwei bis zu diesem Zeitpunkt noch selbständigen Gemeinden St. Niklaus Matt und St. Niklaus Dorf zur neuen Gemeinde St. Niklaus. 1870 wurde die Gemeinde Gasenried mit St. Niklaus fusioniert. Seit dem 26. August 1890 führt die Matterhorn-Gotthard-Bahn an St. Niklaus vorbei.

Politik

Die Exekutive wird durch den Gemeinderat repräsentiert, welcher aus 7 Mitgliedern besteht. Der Gemeinderat besteht in der Periode 2009–2012 aus folgenden Mitgliedern:

  • Fux-Brantschen Gaby, Gemeinderätin, CVP,
  • Fux Cornelia, Gemeinderätin, CVP,
  • Fux Stefan, Gemeinderat, CVP,
  • Allenbach Damian, Gemeinderat, CVP
  • Pollinger Thomas, Gemeinderat, CSP,
  • Walch Charly, Gemeinderat, CSP,
  • Andenmatten Werner, Gemeinderat, CSP.

Wirtschaft

St. Niklaus hat grosse Bedeutung für den Tourismus und ist Ausgangspunkt zu den Orten Grächen und Zermatt. Ausserdem ist das Netz der Wanderwege rund um die Gemeinde erwähnenswert, das ständig ausgebaut wird.

St. Niklaus beheimatet den Industriebetrieb Scintilla AG, eine Zweigniederlassung der Robert Bosch GmbH. In diesem Betrieb werden Elektrogeräte und Stichsägeblätter hergestellt.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrei St. Niklaus
  • Meierturm
  • Gemeindehaus
  • Bergführer-Museum

Legende

Wie jedes Dorf hat auch St.Niklaus seine Geschichten und Legenden.Die wohl berühmteste ist jene des Heiligen Nikolaus, als er das Dorf vor der Verschüttung rettete.

Es ist auffallend, dass die Vorfahren von St.Niklaus ihre Kirche und das Dorf unter einem so steilen und zerklüfteten Berg, dem Dorftossen (im Dialekt „Dorftossu“) und im Bereich eines gefährlichen Lawinenzug bauten. Als man einst eine neue Kirche, die alte wurde verschüttet, im Feld, wo keine Gefahren drohten, bauen wollte, verschwand jede Nacht auf geheimnisvolle weise das Baumaterial und die Bauinstrumente. Man fand sie unter dem Dorftossen und dem gefährlichen Sparrenzug wieder. Eines Abends erzählten zwei Hirtenknaben, sie hätten im Dorftossen zwei Kobolde gesehen und gehört, wie sie miteinander den Anschlag machten, den Dorftossen herunterzuwerfen um das Tal zu verschütten. Der Eine sollte unten die Stützen des Berges losgraben, der andere oben den Berg hinabstossen Beide machten sich sogleich ans Werk. Doch es klappte nicht. Der Berg bewegte sich keinen Zentimeter. Der untere Kobold, darüber wütend, feuerte den Gehilfen an: ¨Choluremi zich!¨ (Zieh fest!). Dieser heulte laut: ¨z’Glasi laht nit!¨ (Der Heilige Nikolaus lässt es nicht zu!). Weil der Heilige Nikolaus den Berg nicht herunterstürzen liess, bauten die Zaniglaser ihm zu Ehren eine Kirche wieder an der gleichen Stelle wo die alte stand.

Zweifellos wurde ihr Name von jenem des heiligen Nikolaus von Myra abgeleitet, der um 350 nach Christi Geburt starb. Sein Kirchenfest wird alljährlich am 6. Dezember gefeiert. Der Name St. Niklaus wurde zuerst nur für die Pfarrei verwendet und erst im 19. Jahrhundert von Amtes wegen auf Dorf und Gemeinde übertragen.

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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