Stahnsdorfer Bahn

Stahnsdorfer Bahn
Friedhofsbahn
Friedhofsbahn kurz vor Dreilinden
Friedhofsbahn kurz vor Dreilinden
Streckennummer: 6038
Streckenlänge: 4,2 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 800 V =
Legende
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Charlottenburg und Zehlendorf
S-Bahnhof
0,0 Wannsee
nach Potsdam
Landesgrenze BerlinBrandenburg
ehemalige Trasse der A 115
Stammbahn
2,3 Dreilinden
Teltowkanal
heutige Trasse der A 115 (nach Stilllegung gebaut)
4,2 Stahnsdorf

Die Friedhofsbahn oder Stahnsdorfer Bahn war eine 4,24 Kilometer lange Bahnstrecke im Südwesten Berlins. Sie verband Wannsee mit dem Südwestfriedhof bei Stahnsdorf.

Geschichte

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden aufgrund der zunehmenden Platzknappheit im Stadtgebiet des heutigen Berlins die Friedhöfe vor die Tore der Stadt verlegt. Allerdings war der Transport der Toten und der Hinterbliebenen zu diesen Friedhöfen teuer. Deshalb wurde eine Bahnlinie geplant, die eine billige Verbindung zwischen Berlin und den Friedhöfen sicherstellen sollte.

Die eingleisige Bahnlinie wurde am 2. Juni 1913 eröffnet. Sie war von der evangelischen Kirche finanziert und dann der Staatseisenbahn übergeben worden. Die Strecke zweigte südlich des Bahnhofes Berlin-Wannsee von der Kanonenbahn ab und verlief in südöstlicher Richtung durch die Parforceheide. Bei Dreilinden, wo die Friedhofsbahn ihren einzigen Zwischenbahnhof hatte, unterquerte sie die inzwischen ebenfalls stillgelegte Stammbahn und erreichte wenig später Stahnsdorf.

Auf der Strecke verkehrten spezielle Züge, die sowohl die Särge der Toten als auch die Trauergäste transportieren konnten. Im Bahnhof Stahnsdorf gab es dafür auch zwei separate Ausgänge. Nachdem die Strecke elektrifiziert worden war, fuhren hier ab dem 10. Juli 1928 auch normale S-Bahnzüge.

Nachdem der Zugverkehr während des Zweiten Weltkrieges unterbrochen worden war, wurde der Betrieb 1948 wieder aufgenommen. Nach dem Bau der Berliner Mauer wurde der Betrieb aber am 13. August 1961 endgültig eingestellt. 1970 wurde das Empfangsgebäude am Bahnhof Dreilinden abgerissen, 1976 wurde das Bahnhofsgebäude in Stahnsdorf gesprengt.

Inzwischen wird über eine Wiedereröffnung der Strecke nachgedacht. Dabei wird auch über eine Verlängerung über Stahnsdorf hinaus bis an die 2005 eröffnete S-Bahnstrecke nach Teltow in Betracht gezogen. Pläne hierzu gab es bereits zur Zeit des Dritten Reiches. Eine entsprechende Trasse wurde bisher freigehalten. Eine andere Alternative wäre eine teilweise Wiedereröffnung der Stammbahn von Zehlendorf bis Dreilinden, von wo dann die Strecke über die Trasse der Friedhofsbahn bis nach Stahnsdorf geführt werden könnte.

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