Steeve Guenot

Steeve Guenot
Guenot bejubelt seinen Olympiasieg in Peking

Steeve François Fabien Guenot (* 2. Oktober 1985 in Chalon-sur-Saône) ist ein französischer Ringer. Er wurde bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking Olympiasieger im griechisch-römischen Stil im Leichtgewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Steeve Guenot, stammt aus einer Ringerfamilie. Sein Vater Christophe Guenot war Ringer, ist Kampfrichter und Vereinsfunktionär, Bruder Christophe Guenot gewann bei den Olympischen Spielen in Peking eine Bronzemedaille im Weltergewicht. Auch seine Mutter und seine beiden Schwestern sind dem Ringsport zugetan.[1]

Steeve Guenot ringt seit 1990 und zwar nur im griechisch-römischen Stil. Er ist Mitglied des Vereins US Metro Paris (Union sportive metropolitaine des transports). Er ist 1,72 m groß und wiegt ca. 70 kg. Der französischen Ringer-Nationalmannschaft gehört er schon seit seinem 17. Lebensjahr an. Sein Trainer ist der ehemalige Weltmeister Patrice Mourier. Beruflich ist er Agent der Securite GPSR in Seine-Saint-Denis, wo er alle Freiheiten zum täglichen Training hat.

Im Jahre 2001 wurde Steeve Guenot erstmals französischer Juniorenmeister in der Gewichtsklasse bis 58 kg Körpergewicht. Bei den französischen Meisterschaften der Senioren belegte er 2003 den 2.Platz, 2005 den 3.Platz und 2007 den 1. Platz, jeweils im Leichtgewicht.

Sein Debüt auf der internationalen Ringermatte gab er bei der Junioren-Europameisterschaft 2004 in Murska Sobota im Leichtgewicht. Er war dort nicht sehr erfolgreich, denn er verlor seinen ersten Kampf gegen Tiziano Corriga aus Italien und siegte in der nächsten Runde über Ismael Navarro Sanches aus Spanien. Diese Ergebnisse reichten nur zum 17. Platz.

Im Jahre 2005 gewann Steeve Guenot aber schon seine erste Medaille bei einer internationalen Ringermeisterschaft, nämlich der Junioren-Europameisterschaft in Wroclaw. Er kam dort hinter Dimitri Pyschkow aus der Ukraine und Ionel Puscasu aus Rumänien auf den 3. Platz. Im gleichen Jahr wurde er auch schon bei der Weltmeisterschaft der Senioren in Budapest eingesetzt. Dort musste er aber Lehrgeld bezahlen, denn er verlor seinen ersten Kampf gegen Ionut Panait aus Rumänien und kam in der Endabrechnung nur auf den 29. Platz im Leichtgewicht.

Sein nächster Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft erfolgte erst wieder bei der Europameisterschaft 2007 in Sofia. Dort erging es ihm im Leichtgewicht nicht viel besser als bei der Weltmeisterschaft 2005, denn er verlor wieder seinen ersten Kampf gegen Sylvester Charzewski aus Polen und landete auf dem 16. Platz. Einen gewaltigen Sprung nach vorne machte er dann bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku. Er siegte dort über Sunil Kumar aus Indien, Darchan Bayakmetow aus Kasachstan, den Weltmeister von 2005 Nikolai Gergow aus Bulgarien (mit 6:1 technischen Punkten) und Arman Adikjan aus Armenien jeweils nach Punkten. Im Finale stand er Farid Mansurow aus Aserbaidschan gegenüber, gegen den er knapp nach Punkten verlor. Der Lohn für seine guten Leistungen war der Gewinn des Vize-Weltmeistertitels.

Einen Rückschlag erlitt Steeve Guenot bei der Europameisterschaft 2008 in Tampere. Er unterlag dort im ersten Kampf gegen den deutschen Meister Marcus Thätner nach Punkten. Da Thätner das Finale nicht erreichte, kam Steeve Guenot nicht in die Hoffnungsrunde und platzierte sich nur auf dem 20. Platz.

Zu den Olympischen Spielen in Peking reiste Steeve Guenot in einer hervorragenden Form. Er besiegte deshalb Alain Milian aus Kuba, Tamas Lörincz aus Ungarn, Michail Semenow aus Weißrussland, Darchan Bayakmetow aus Kasachstan und im Finale Kanatbek Begaliew aus Kirgisistan und wurde Olympiasieger im Leichtgewicht, griech.-röm. Stil. Er gewann damit als erster Franzose nach 1936, als Emile Poilve in Berlin Olympiasieger im Freistilringen im Mittelgewicht wurde, wieder eine Goldmedaille im Ringen.

Guenot lebt östlich von Paris in der Stadt Bagnolet.[2] Seit 2007 ist er gemeinsam mit seinem Bruder Christophe im Rahmen eines beruflichen Partnerschaftsprogramms des französischen Ministeriums für Gesundheit, Jugend und Sport als Sicherheitsmann bei dem staatlichen Pariser Verkehrsunternehmen RATP angestellt.[3]

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, Le = Leichtgewicht, bis 66 kg Körpergewicht)

  • 2004, 17. Platz, Junioren-EM in Murska Sobota, GR, Le, Sieger: Omar Bakuridse, Georgien vor Emilian Todorow, Bulgarien u. Christian Fetzer, Deutschland;
  • 2007, 16. Platz, EM in Sofia, GR, Le, Sieger: Nikolai Gergow vor Alexander Kwoschtsch, Ukraine, Marcus Thätner, Deutschland u. Refik Ayvazoglu, Türkei;
  • 2007, 2. Platz, WM in Baku, GR, Le, mit Siegen über Sunil Kumar, Indien, Darchan Bayakmetow, Kasachstan, Nikolai Gergow, Arman Adikjan, Armenien u. einer Niederlage gegen Farid Mansurow, Aserbaidschan;
  • 2008, 20. Platz, EM in Tampere, GR, Le, nach einer Niederlage gegen Marcus Thätner, Sieger: Armen Wardanjan, Ukraine vor Ionut Panait, Rumänien, Ruslan Belchorow, Russland u. Plamen Petrow, Bulgarien;
  • 2008, Goldmedaille, OS in Peking, mit Siegen über Alain Milian, Tamas Lörincz, Ungarn, Michail Semenow, Russland, Darchan Bayakmetow, Kasachstan u. Kanatbek Begaliew, Kirgisistan, vor Kanatbek Begaliew (Silber), Armen Wardanjan (Bronze) u. Michail Semenow (Bronze)

Einzelnachweise

  1. vgl. Profil bei franceolympique.com (aufgerufen am 13. August 2008)
  2. vgl. Profil bei Athlètes RATP (französisch; aufgerufen am 13. August 2008)
  3. vgl. RATP: 2 athlètes RATP médaillés à Pékin. NEWS Press, 13. August 2008
  • Fachzeitschrift Der Ringer aus den Jahren 2003 bis 2008,
  • Website "www.iat.uni-leipzig.de",
  • Website "resultsbejing2008.cn",
  • Website "www.iwf.net"

Weblinks


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