- Steigerwaldstadion
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Steigerwaldstadion Steigerwaldstadion (Luftbild 2007) Daten Ort Erfurt, Deutschland Koordinaten 50° 57′ 36,6″ N, 11° 2′ 14″ O50.96017311.037231Koordinaten: 50° 57′ 36,6″ N, 11° 2′ 14″ O Eigentümer Stadt Erfurt Eröffnung 17. Mai 1931 Oberfläche Naturrasen Kapazität 19.439 Verein(e) Veranstaltungen - Länderspiele der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen
- Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2001
- Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften: 1994, 1999, 2007
- Leichtathletik-Meisterschaften der DDR: 1984
- U23-Leichtathletik-Europameisterschaften: 2005
Das Steigerwaldstadion ist ein Fußball- und Leichtathletik-Stadion in der Löbervorstadt im Süden von Erfurt. Es fasst knapp 20.000 Zuschauer (6.000 Sitzplätze, davon 4.000 überdacht) und ist somit das zweitgrößte Stadion Thüringens nach der Skatbankarena in Altenburg, außerdem ist es das Heimatstadion des FC Rot-Weiß Erfurt. Seinen Namen hat das Stadion vom nahe gelegenen Steigerwald erhalten. Das Stadion soll bis 2013 für 27 Millionen Euro umfassend saniert und zu einer multifunktionalen Veranstaltungsstätte umgebaut werden[1].
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Steigerwaldstadion wurde am 17. Mai 1931 als Daberstädter Schanze eröffnet. Das Stadion war zunächst noch nicht als Heimstätte für einen Fußballverein vorgesehen, sondern bot als typisches Mehrzweckstadion auch eine 500 Meter lange Laufbahn sowie eine 8 Meter breite Rasenbahn für den Reitsport. Mitte der 1930er Jahre erhielt es den Namen Mitteldeutsche Kampfbahn und wurde um eine Holztribüne für weitere 1.270 Zuschauer vergrößert. Es fasste damit insgesamt 35.000 Zuschauer. Am 25. August 1935 bestritten Deutschland und Rumänien das erste Länderspiel (4:2) im Erfurter Stadion.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Spielbetrieb zunächst eingestellt, die sowjetische Besatzungsmacht nutzte die Spielstätte unter anderem für den Kartoffelanbau. Am 6. November 1948 wurde das Stadion nach Aufbringung einer neuen Rasenfläche wieder eröffnet, nun unter dem Namen Georgij-Dimitroff-Stadion (nach dem bulgarischen Politiker Georgi Dimitrow). In den Fünfziger Jahren wurde der bisher gültige Zuschauerrekord aufgestellt. Das DDR-Oberligaspiel Turbine Erfurt – Chemie Leipzig (1:2) wurde von 47.390 Zuschauer besucht.
Neben den Fußballspielen von Turbine / FC Rot-Weiß Erfurt wurde das Stadion in der DDR-Zeit auch mehrfach für die Etappenankünfte eines Radsport-Etappenrennens, der „Internationalen Friedensfahrt“, und zur Durchführung von Leichtathletikveranstaltungen genutzt. 1969 wurde die Leichtathletik-Laufbahn auf 400 Meter verkürzt und mit Tartan überzogen. Das Stadion erhielt eine elektronische Anzeigetafel und eine Flutlichtanlage mit 1000 Lux. Diese wurde am 6. Oktober 1970 mit dem Freundschaftsspiel FC Rot-Weiß – Vasas Budapest (2:2) mit 14.000 Zuschauern eingeweiht. Die Fußballnationalmannschaft der DDR trug folgende fünf Länderspiele im Dimitroff-Stadion aus:
Datum Heim Gast Ergebnis Zuschauer Juni 1961 21.Deutsche Demokratische Republik Marokko 1:2 25.000 Sep. 1966 11.Deutsche Demokratische Republik Polen 2:0 30.000 Aug. 1978 30.Deutsche Demokratische Republik Bulgarien 2:2 9.000 Mär. 1984 28.Deutsche Demokratische Republik Tschechoslowakei 2:1 7.000 Aug. 1989 23.Deutsche Demokratische Republik Bulgarien 1:1 5.000 1991 erhielt die Sportstätte nach einer Befragung der Erfurter Bevölkerung ihren heutigen Namen Steigerwaldstadion. 1992 wurde die alte Holztribüne abgerissen und es entstand bis 1994 eine neue Tribüne, die Platz für 4000 Zuschauer bietet. Ebenfalls 1994 fanden erstmals die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Steigerwaldstadion statt.
Am 13. Juni 1996 fand das erste Open-Air-Konzert – die US-Rocker Bon Jovi starteten hier ihre damalige Deutschlandtour – der Stadiongeschichte statt. Bei dieser Art der Nutzung, stellt eine Anzahl von rund 45.000 Zuschauern die obere Begrenzung dar, wie am 1. Juni 2003 bei einem Konzert von Herbert Grönemeyer deutlich wurde.
Im Jahr 1999 wurde die Flutlichtanlage komplett erneuert. Kurz vor der Einweihung des neuen Flutlichtes beim Spiel gegen FC Erzgebirge Aue am 4. Dezember 1999 knickte jedoch einer der vier Masten aufgrund eines Materialfehlers ab. Nach jahrelangen Streitigkeiten um die Schuldfrage und einem erneuten Wiederaufbau der Flutlichtmasten, konnte das neue Flutlicht am 7. März 2003 zum Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken endlich eingeweiht werden. Die Schuldfrage ist bis heute noch nicht rechtskräftig geklärt worden.
Im Rahmen der Frauenfußball-Europameisterschaft 2001, die in Deutschland ausgetragen wurde, fanden im Steigerwaldstadion folgende drei Vorrundenspiele statt:
Datum Team 1 Team 2 Ergebnis Juni 2001 23.Deutschland Schweden 3:1 Juni 2001 27.Deutschland Russland 5:0 Juni 2001 30.Schweden Russland 1:0 Am 13. Dezember 2010 wurde im Stadion eine neue Rasenheizung in Betrieb genommen.
Ab Frühjahr 2012 ist geplant, das Stadion zu einer multifunktionalen Sport- und Veranstaltungsarena mit 21.600 Plätzen umzugestalten. Die Maßnahme, deren Kosten mit rund 27 Millionen Euro beziffert werden, soll bei laufendem Spielbetrieb erfolgen. Im Anschluss an die Ende 2013 geplante Fertigstellung wird eine Auslastung von bis zu 120 Tagen im Jahr angestrebt.
Stadionblöcke
Im Spielbetrieb des FC Rot-Weiß Erfurt ist der Block 3 der „Fanblock“ der Erfurter Anhänger. Der Stehplatzblock befindet sich (wie auch die Blöcke 4,5 und 6) in der Südkurve. Er löste die damalige Ostkurve als Standort des „Harten Kerns“ der Fans ab und ist nunmehr Heimat der sangesfreudigen Anhängerschaft (u.a. „Erfordia Ultras“).
Die Zuschauer der Gastmannschaft finden in den Blöcken 1 und 2 Platz. Wenn eine besonders große Anzahl von Gästeanhängern erwartet wird (z. B. von Dynamo Dresden oder dem FC Carl Zeiss Jena), werden diesen auch die Marathontor-Blöcke F und G zur Verfügung gestellt. Das Marathontor verfügt noch über zwei weitere Blöcke, H und I. Die Tribüne des Stadions umfasst die Blöcke A bis E. Hier ist im Block E ein weiterer Fanblock vorgesehen. Im Allgemeinen sind alle Blöcke, die mit Buchstaben bezeichnet sind, mit Sitzplätzen ausgestattet, während alle mit Zahlen gekennzeichneten Blöcke für Stehplätze vorgesehen sind. Eine Besonderheit stellt der Block 7 dar. In ihm befindet bei Heimspielen des FC Rot-Weiß ein VIP-Zelt, und der Block ist für Zuschauer gesperrt.
Leichtathletik
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wurden dreimal die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Steigerwaldstadion ausgetragen, so oft wie bisher in keinem anderem Stadion. Im Juli 2005 fanden hier die U-23-Europameisterschaften statt.
Literatur
- Werner Skrentny: Das große Buch der deutschen Fußball-Stadien; Werkstatt-Verlag; 2001; ISBN 3-89533-306-9
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://www.dtoday.de/regionen/lokal-wirtschaft_artikel,-Steigerwaldstadion-Erfurt-und-Sportfeld-Jena-werden-umgebaut-_arid,59268.html, aufgerufen am 3. Mai 2011
Weblinks
Commons: Steigerwaldstadion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Homepage des FC Rot-Weiß Erfurt e.V.
- Stadionblockplan
- Website über das Umbauvorhaben des Steigerwaldstadion
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