- Stern'sches Konservatorium
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Das Stern'sche Konservatorium war ein Konservatorium in Berlin, das unter der Bezeichnung bis 1936 bestand. Aus ihm gingen viele bedeutende Musiker hervor.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Es wurde 1850 als Städtisches Konservatorium für Musik in Berlin von Julius Stern, Theodor Kullak und Adolf Bernhard Marx gegründet. Bereits 1855 trat Kullak zurück und gründete die Neue Akademie der Tonkunst. Da auch Marx 1856 zurücktrat, stand das Konservatorium schließlich unter Sterns alleiniger Leitung.
1936 wurde es während der nationalsozialistischen Gleichschaltung in Konservatorium der Reichshauptstadt Berlin umbenannt und arisiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte 1945 eine weitere Änderung des Hochschulnamens in Städtisches Konservatorium.
Seit 1966 ist das Konservatorium der Hochschule der Künste Berlin (seit 2001: Universität der Künste Berlin) angegliedert.
Innerhalb der Hochschule wird seine Tradition im Julius-Stern-Institut weitergeführt. Dieses gilt bundesweit als eine der größten und renommiertesten Einrichtungen der musikalischen Nachwuchsförderung. Derzeit erhalten dort etwa 70 musikbegeisterte und besonders begabte Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 19 Jahren neben dem Besuch einer allgemeinbildenden Schule eine umfassende musikalische Ausbildung. Die Förderung besteht vor allem im intensiven, altersgerechten Einzelunterricht. Zusätzliche Lehrveranstaltungen in Musiktheorie und Gehörbildung, das Musizieren in Ensembles wie den 12 Cellisten des Julius-Stern-Instituts und im Julius-Stern-Kammerorchester sowie regelmäßige Auftrittsmöglichkeiten in- und außerhalb der Universität runden die musikalische Ausbildung ab. Zahlreiche Studierende des Julius-Stern-Instituts sind Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe. Seit 1999 wird das Julius-Stern-Institut von Prof. Doris Wagner-Dix geleitet. Ab April 2009 übernimmt Prof. Heime Müller die Leitung des Julius-Stern-Instituts. Im November 1999 wurde das Julius-Stern-Kammerorchester gegründet. Ergänzend zum instrumentalen Hauptfachunterricht bietet es den jungen Nachwuchsmusikern die Möglichkeit, Orchestererfahrungen auf hohem Niveau zu erlangen. Seit Dezember 2005 wird das Orchester von Zvi Carmeli in Nachfolge von Andreas Schüller und Christoph Altstaedt geleitet.
Direktoren
- 1850-1883: Julius Stern
- 1883–1888: Robert Radecke
- 1888-1895: Jenny Meyer
- 1895–1915: Gustav Hollaender
- 1930–1933: Paul Graener
- 1946-1949: Heinz Tiessen
- 1950-1960: Hans-Joachim Moser
Bekannte Lehrer
- Claudio Arrau, Pianist
- Herbert Ahlendorf
- Rudolf Maria Breithaupt, Pianist und Komponist
- Karl Heinrich Ehrlich, Pianist und Komponist
- Traugott Fedtke
- Edwin Fischer, Pianist
- Eduard Franck, Komponist
- Friedrich Gernsheim, Pianist, Dirigent und Komponist
- Conrad Hansen, Pianist
- Victor Hollaender, Pianist, Dirigent und Komponist
- Engelbert Humperdinck, Kapellmeister und Komponist
- Friedrich Kiel, Komponist
- Wilhelm Klatte
- Martin Krause, Pianist
- Arnold Krug, Pianist und Komponist
- James Kwast, Pianist
- Ferdinand Laub, Geiger
- Max Löwengard
- Robert Lösch
- Paul Lutzenko
- Selma Nicklass-Kempner
- Georg von Petersenn, Pianist
- Hans Pfitzner, Violinist, Dirigent und Komponist
- Gustav Pohl
- Rudolf Radecke, Chorleiter und Komponist
- Nikolaus Rothmühl
- Leopold Schmidt
- Arnold Schönberg, Komponist und Musiktheoretiker
- Arthur Willner
- Konrad Wölki, Mandolinist und Komponist
Bekannte Schüler (Auswahl)
- Claudio Arrau, Pianist
- Haim Alexander, Komponist
- Kees van Baaren, Komponist und Musikpädagoge
- Hans von Benda, Dirigent
- Manfred Bukofzer
- Siegfried Eberhardt, Violinist
- Edwin Fischer, Pianist
- Richard Franck
- Isy Geiger
- Hermann Goetz
- Charles Tomlinson Griffes
- Trude Hesterberg
- Friedrich Hollaender
- Emil Honigberger
- Walter Jenson, Trompeter und Orchesterleiter
- Otto Klemperer, Dirigent
- Margarete Krämer-Bergau
- Melitta Lewin
- Moritz Moszkowski
- Emmy Neiendorff
- Alberto Nepomuceno
- Manuel Maria Ponce Cuellar
- Josef Plaut
- Heinrich Reimers (Pianist)
- Karl Ristenpart
- Eddie Rosner
- Walter Schartner
- Christian Schmidt
- Ruth Schönthal
- Meta Seinemeyer, Sängerin
- Willy Sommerfeld, Stummfilmpianist
- Mischa Spoliansky, Komponist
- Bruno Walter, Dirigent
- Marek Weber, Violinist und Orchesterleiter
Siehe auch
Weblinks
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