- Bahnstrecke Oranienburg–Velten
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Oranienburg–Velten Abzweig der ehemaligen Bahnstrecke Oranienburg–Velten (links)
von der ehemaligen Bahnstrecke Oranienburg–Kremmen bei km 32,4/9,9 (Lage52.74405060816213.20908010006)Kursbuchstrecke (DB): 192 (1968) Streckenlänge: 15,7 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legendevon Neustrelitz 38,1 Oranienburg nach Berlin 34,6 Anst Kaltwalzwerk Oranienburger Kanal 32,3 9,8 Eden nach Kremmen 7,1 Germendorf Süd 4,7 Leegebruch von Kremmen 0,0 Velten nach Berlin nach Nauen Die Bahnstrecke Oranienburg–Velten ist eine stillgelegte und abgebaute Nebenbahn im Landkreis Oberhavel in Brandenburg. Die eingleisige Verbindung wurde 1951 eröffnet. Durch die Inbetriebnahme des nahe gelegenen Berliner Außenrings sank die Bedeutung der Bahn auf ein Minimum, so dass bereits 1969 – nur 18 Jahre nach Inbetriebnahme – die Stilllegung erfolgte.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Strecke fädelte nordwestlich der Kleinstadt Velten aus der Kremmener Bahn aus. Etwa 1,3 Kilometer nach dem Abzweig kreuzt der Berliner Ring die ehemalige Trasse. Da die Autobahn erst in den 1970er Jahren erbaut wurde, ist keine Überführung vorhanden. Weitere 2,3 Kilometer weiter erreichte die Bahn den Haltepunkt Leegebruch westlich des Ortes. Die Trasse führt nun nach Nordnordwesten und tangiert anschließend in östlicher Richtung den Süden des Oranienburger Ortsteils Germendorf. Hier befand sich der Haltepunkt Germendorf Süd. Bei Eden fädelte die Strecke in die Umgehungsbahn ein, auf der die Züge weiter zum Endbahnhof Oranienburg an der Nordbahn fuhren.
Geschichte
Die Anfänge der Strecke liegen in den späten 1930er Jahren, als das Reichsluftfahrtministerium beschlossen hatte, bei Leegebruch eine Fabrik der Heinkel-Werke zu errichten. Für diese wurde von Eden ausgehend ein Gleisanschluss zum Gelände des Werkes errichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses Anschlussgleis von der Deutschen Reichsbahn bis nach Velten verlängert und in die Kremmener Bahn eingefädelt. Hauptanliegen dieser Verbindung war eine direkte Verbindung zwischen Oranienburg und Hennigsdorf südlich von Velten, da auf der Relation mit einem passablen Berufsverkehr gerechnet wurde. Am 24. Februar 1951 konnte die Verbindung dem öffentlichen Verkehr übergeben werden.
Bereits zweieinhalb Jahre später wurde am 1. Oktober 1953 der Berliner Außenring nördlich von Berlin eröffnet. Mit den 1955 eröffneten Verbindungskurven zur Kremmener Bahn und zur Nordbahn bestand damit eine zweite Schienenverbindung zwischen Hennigsdorf und Oranienburg. Auf Grund des zweigleisigen Ausbaus war dieser allerdings leistungsfähiger. Zudem konnten auf der neuen Strecke höhere Geschwindigkeiten gefahren werden als auf der im Hau-Ruck-Verfahren eröffneten Strecke über Leegebruch, wodurch ein Fahrtzeitverlust wegen des längeren Weges vermieden werden konnte. Dennoch behielt die Reichsbahn die Leegebrucher Strecke zunächst bei.
1960 verkehrten acht Personenzugpaare werktags zwischen Oranienburg und Velten, zu Schichtwechselzeiten fuhren drei davon bis Hennigsdorf durch. Am Wochenende war das Angebot etwas geringer. Später wurde der Verkehr zunehmend über Birkenwerder geleitet beziehungsweise durch Busse ergänzt und ersetzt. Im letzten Betriebsjahr 1968/69 gab es werktags fünf Züge zwischen Velten und Oranienburg, sechs in Gegenrichtung.
Die Verbindung wurde am 1. Juni 1969 stillgelegt und bald darauf abgetragen, um Platz für den Neubau des Berliner Autobahnrings zu machen. Der Verkehr entlang der ehemaligen Strecke wird heute durch die Buslinie 824 der Oberhavel Verkehrsgesellschaft durchgeführt, die dem groben Verlauf der Trasse folgt.
Literatur
- Michael Braun: Zur Frühschicht nach Hennigsdorf. Vorgeschichte, Bau und Betrieb der ehemaligen Nebenbahn Velten–Oranienburg. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter. Berlin 1989, ISSN 0232-9042, S. 30ff.
- Bernhard Strowitzki: S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs. 2. Auflage. GVE, Berlin 2004, ISBN 3-89218-073-3, S. 102ff.
Weblinks
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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