Leegebruch

Leegebruch
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Leegebruch
Leegebruch
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Leegebruch hervorgehoben
52.71666666666713.233
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oberhavel
Höhe: 33 m ü. NN
Fläche: 6,44 km²
Einwohner:

6.622 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1028 Einwohner je km²
Postleitzahl: 16767
Vorwahl: 03304
Kfz-Kennzeichen: OHV
Gemeindeschlüssel: 12 0 65 180
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Eichenhof 4
16767 Leegebruch
Webpräsenz: www.leegebruch.de
Bürgermeister: Peter Müller (HGBV)
Lage der Gemeinde Leegebruch im Landkreis Oberhavel
Fürstenberg/Havel Zehdenick Liebenwalde Oranienburg Mühlenbecker Land Glienicke/Nordbahn Birkenwerder Hohen Neuendorf Hohen Neuendorf Hennigsdorf Leegebruch Velten Oberkrämer Kremmen Löwenberger Land Gransee Gransee Schönermark Sonnenberg Großwoltersdorf Stechlin Großwoltersdorf Berlin Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-VorpommernKarte
Über dieses Bild
Burgwall Leegebruch

Leegebruch ist eine Gemeinde im Landkreis Oberhavel in Brandenburg (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ausgrabungen gehen auf eine slawische Siedlung an der Muhre zurück, die mit Sicherheit auf die Mitte des 8. Jahrhunderts bis zur Wende des 10. Jahrhunderts angesetzt werden kann. Dort befinden sich noch heute die Wallreste einer Slawenburg.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges bestand die Ansiedlung aus einem Gutshof, der von Pferdeställen umstellt war, einem Verwalterhaus, einem Krug und einer Schule. Es war eine Außenstelle des Gutes Bärenklau. Das Kriegsministerium betrieb hier eine Einrichtung zur Sicherung der Remonten. Nach der Novemberrevolution und dem Versailler Vertrag wurden alle eigenständigen Gutsbezirke aufgehoben. Durch einen Beschluss des preußischen Staatsministeriums vom 30. November 1928 mit Wirkung zum 1. Dezember 1928 wurde auch der Gutsbezirk Bärenklau aufgelöst und das Land auf verschiedene Gemeinden aufgeteilt. Bärenklau und Leegebruch erhielten den Status von Landgemeinden.

Nach der offiziellen Bestätigung als Gemeinde wurden Wahlen zum Gemeindeparlament durchgeführt; am 8. März 1929 trat die Volksvertretung zum ersten Mal zusammen. Am 4. Mai 1936 entschied das Reichsluftfahrtministerium den Bau der Heinkel-Werke Oranienburg nahe Leegebruch; die benötigte Anzahl von Arbeitskräften für das Werk war nicht aus der Umgebung zu beschaffen. Aus diesem Grund wurden in ganz Deutschland Arbeitskräfte angeworben. Die Fabrik musste nun auch Wohnräume schaffen, um die Arbeiter zu binden, dies geschah in Leegebruch. Der Umzug für die Familien war kostenlos. Sie kamen z. B. aus dem Rheinland, dem Saarland oder aus Hamburg. Die Familien erwartete ein neues Haus mit Elektroherd, elektrischem Licht und 450 bis 1000 m² Garten. Geplant wurden die Häuser durch den Baustab von Herbert Rimpl, der auch für das Heinkelwerk verantwortlich war; die Gärten wurden nach Vorgaben des Gartengestalters Wilhelm Heintz bepflanzt. In dieser Zeit stieg die Einwohnerzahl von 350 auf fast 6000 an. Somit galt Leegebruch als „größtes Dorf Deutschlands“. Da fast jedes Haus gleich aussah, erhielt jedes zweite ab 1938 am Giebel ein Kennzeichen¹. Der Bau der Häuser wurde finanziert durch die Brandenburgische-Heimstätten-GmbH, die Kurmärkische Kleinsiedlungsgenossenschaft und durch das Heinkel-Werk. Die Häuser wurden von der „Kurmärkischen“ zum Kauf angeboten und konnte monatlich mit 39,75 RM beziehungsweise 41 RM abgezahlt werden. Erstkäufer erwarben Grund und Boden mit; später konnte man nur das Haus kaufen. Dies hatte zur Folge, dass viele „Erstsielder“ noch heute in Leegebruch wohnen. 1939 wurde die Ladenzeile in der Eichenallee errichtet, die auch heute noch steht.

Im Zweiten Weltkrieg entstanden in den Querstraßen rund 60 Luftschutzbunker für je 100 Personen und die Häuser erhielten einen grün-grauen Farbanstrich. Dadurch sollte der Ort vom Flugzeug aus wie ein See aussehen. Während eines Übungsfluges stürzte am 11. Dezember 1941 um 15:30 Uhr ein Flugzeug der 2. Staffel ab und blieb am Schuldach hängen.

Nach Kriegsende gingen viele Familien wieder in ihre Heimat zurück, es kamen aber auch viele mit dem Treck aus den ehemaligen Ostgebieten. Prägend waren die neuen Bürger aus den sudetendeutschen Dorf Mikulášovice (Nixdorf). Bis 1918 waren in Nixdorf die größten Stahlwaren- und Messerfabriken Österreichs. Da einer der neuen Bürger aus seiner kleinen Schlosserei eine Drehbank, einen Schleifstein, eine Bohrmaschine sowie Kleinwerkzeuge mitbrachte, war die der Anlass zu einer Produktionsstätte auf dem zur Verfügung gestellten Gelände am Ortseingang von Leegebruch. Es schlossen sich 16 Vertriebene zusammen und gründeten am 1. August 1946 die Genossenschaft der Messerschmiede Leegebruch (GML). Im Jahre 1956 wurde die GML zum VEB (K) Messerschmiede Leegebruch mit inzwischen 320 Beschäftigten. Ab dem 1. Juli 1990 dann als Rechtsnachfolger Messerschmiede Leegebruch GmbH, später dann Adler Messer GmbH, 2003 mit noch drei Beschäftigten.

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde besteht aus 18 Ratsmitgliedern.

Zusammensetzung des Rates der Gemeinde Leegbruch nach der Kommunalwahl am 28. September 2008
Partei oder Wahlgemeinschaft Anzahl Sitze
HGBV 5
CDU 4
Die Linke 4
Bürgerinitiative Leegebruch 2
SPD 2
fraktionslos 1
Gesamt 18

Wappen

Das Wappen wurde am 14. März 1994 genehmigt.

Blasonierung: „In Gold geteilt durch einen blauen Wellenschrägbalken rechts ein grüner Eichenbruch, links ein aufsteigendes schwarzes Pferd.“[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Leegebruch — Leegebruch …   Wikipédia en Français

  • Leegebruch — Infobox German Location Name = Leegebruch Art = image photo = imagesize = image caption = Wappen = Wappen Leegebruch.png Wappengröße = 90 lat deg = 52 |lat min = 43 lon deg = 13 |lon min = 12 Lageplan = Leegebruch in OHV.png Bundesland =… …   Wikipedia

  • Leegebruch — Original name in latin Leegebruch Name in other language State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 52.7234 latitude 13.19304 altitude 34 Population 6541 Date 2011 04 25 …   Cities with a population over 1000 database

  • Burgwall Leegebruch — p3w1 Burgwall Leegebruch Blick auf den Wall Entstehungszeit …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Leegebruch — In der Liste der Baudenkmäler in Leegebruch sind alle Baudenkmäler der brandenburgischen Gemeinde Leegebruch und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 31. Dezember 2007.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmale in Leegebruch — In der Liste der Baudenkmale in Leegebruch sind alle Baudenkmale der brandenburgischen Gemeinde Leegebruch und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 30. Dezember 2009.… …   Deutsch Wikipedia

  • Alte Kapelle (Leegebruch) — Die Alte Kapelle ist ein ehemaliger Sakralbau in der brandenburgischen Gemeinde Leegebruch. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Weblinks 4 Quelle …   Deutsch Wikipedia

  • Heinkel-Werke Oranienburg — Logo Die Heinkel Werke Oranienburg (HWO) waren in der Zeit des Nationalsozialismus ein bedeutender Rüstungsbetrieb in Oranienburg, Germendorf und Berlin Reinickendorf. Das Werk war Teil der Ernst Heinkel Flugzeugwerke in Rostock. In dem im… …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Oranienburg–Velten — Oranienburg–Velten Abzweig der ehemaligen Bahnstrecke Oranienburg–Velten (links) von der ehemaligen Bahnstrecke Oranienburg–Kremmen bei km 32,4/9,9 ( …   Deutsch Wikipedia

  • Velten — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”