Stewartit

Stewartit
Stewartit
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Stewartit aus Hagendorf im Oberpfälzer Wald (Bayern) - Bildgröße 1,5 mm
Chemische Formel Mn2+Fe3+2[OH|PO4]2 • 8 H2O
Mineralklasse Phosphate, Arsenate, Vanadate
8.DC.30 (8. Aufl.: VII/D.09-30) (nach Strunz)
42.11.10.02 (nach Dana)
Kristallsystem triklin
Kristallklasse triklin-pinakoidal \bar 1 [1]
Farbe bräunlichgelb, orangegelb
Strichfarbe weiß
Mohshärte 3
Dichte (g/cm3) 2,94
Glanz Glasglanz, Seidenglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus tafelige, blättrige bis nadelige Kristalle; radialstrahlige, büschelige Aggregate
Kristalloptik
Brechungsindex α = 1,612 bis 1,630 ; β = 1,653 bis 1,658 ; γ = 1,660 bis 1,681 [2]
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ = 0,048 bis 0,051 [2] ; zweiachsig negativ
Pleochroismus deutlich: farblos - hellgelb - gelb [2]

Stewartit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate. Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Mn2+Fe3+2[OH|PO4]2 • 8 H2O [3] und entwickelt tafelige, blättrige bis nadelige Kristalle, aber auch radialstrahlige, büschelige Aggregate von nur wenigen Millimetern Größe in bräunlichgelber oder orangegelber Farbe.

Stewartit ist trimorph mit Laueit und Pseudolaueit.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Stewartit 1912 in der „Stewart Mine“ (in den Tourmaline Queen Mountains) im Pala District des San Diego Countys, Kalifornien. Waldemar Theodore Schaller beschrieb dieses Mineral zusammen mit Hydroxylapatit und Sicklerit im „Journal of the Washington Academy of Sciences“ (2, 143-145) und benannte es nach seiner Typlokalität.[4]

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale (9. Auflage) nach Strunz gehört der Stewartit zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen“. Seit der neuen Strunz'schen Mineralsystematik ist diese Abteilung allerdings präziser auch nach der Größe der Kationen und dem Verhältnis Hydroxylgruppe zu Kationenkomplex unterteilt und das Mineral nun in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen, (OH, etc.):RO4 = 1:1 und < 2:1“ zu finden.

Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Stewartit in die Abteilung „Hydrated Phosphates, etc., Containing Hydroxyl or Halogen where (AB)4 (XO4)3 Zq · x(H2O)“ (Übersetzt: Wasserhaltige Phosphate u.ä. mit Hydroxylgruppe oder Halogen und der allgemeinen, chemischen Zusammensetzung...) ein. [5]

Bildung und Fundorte

Stewartit-Kristallgruppe aus dem südlichen Aufschluss der Hagendorfer Pegmatite in der „Cornelia Mine“, Oberpfälzer Wald (Bayern) - Bildgröße 1,5 mm

Stewartit ist ein Sekundärmineral und bildet sich durch Auslaugung primärer Phosphatvorkommen in Granit-Pegmatiten.

Fundorte sind unter anderem Córdoba (San Alberto) in Argentinien; Minas Gerais in Brasilien; Limousin in Frankreich; Baden-Württemberg (Landkreis Wolfach) und Bayern (Bayerischer und Oberpfälzer Wald) in Deutschland; Fianarantsoa auf Madagaskar; Erongo in Namibia; einige Regionen in Portugal; sowie mehrere Regionen in den USA. [6]

Kristallstruktur

Stewartit kristallisiert im triklinen Kristallsystem in der Raumgruppe \ P \bar 1 mit den Gitterparametern a = 10,398 Å, b = 10,672 Å, c = 7,223 Å, α = 90,10°, β = 109,10° und γ = 71,83, sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Stewartit
  2. a b c MinDat - Stewartite (engl.)
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
  4. Waldemar T. Schaller (1912): New manganese phosphates from the gem tourmaline field of Southern California, in: Journal of the Washington Academy of Sciences, Band 2, S. 143-145 (PDF 223 kB)
  5. New Dana Classification of Hydrated Phosphates, etc., Containing Hydroxyl or Halogen (engl.)
  6. MinDat - Localities for Stewartite

Literatur

Weblinks

 Commons: Stewartite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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