Bahnstrecke Pritzwalk–Suckow

Bahnstrecke Pritzwalk–Suckow
Pritzwalk–Suckow
Triebwagen im Endbahnhof Putlitz (2008)
Triebwagen im Endbahnhof Putlitz (2008)
Kursbuchstrecke (DB): 209.70, 120g (1944)
Streckennummer: 6945
Streckenlänge: 28,9 km
Legende
Strecke – geradeaus
von Meyenburg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
und Wittstock (Dosse)
Bahnhof, Station
0,0 Pritzwalk
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Neustadt (Dosse)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Perleberg
Haltepunkt, Haltestelle
1,3 Pritzwalk West (seit 2007)
Haltepunkt, Haltestelle
5,7 Kuhbier
Haltepunkt, Haltestelle
8,3 Groß Langerwisch
Haltepunkt, Haltestelle
10,2 Jakobsdorf (Prign)
Haltepunkt, Haltestelle
12,5 Laaske
   
15,7 Putlitz Süd (Sonderhalt für Veranstaltungen 2005–2008)
   
17,1 Putlitz (ehem. Keilbahnhof)
   
nach Berge
   
21,7 Nettelbeck
   
24,2 Porep
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Landesgrenze
BrandenburgMecklenburg-Vorpommern
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26,1 Drenkow
   
28,2 Suckow Haltepunkt
   
28,9 Suckow (Kr. Parchim) (früher: Suckow (Grenze))
   
nach Parchim

Die Bahnstrecke Pritzwalk–Suckow ist eine eingleisige Nebenbahn in Brandenburg und Mecklenburg. Der Abschnitt Pritzwalk–Putlitz ist noch in Betrieb, die Reststrecke stillgelegt. Auf dem Abschnitt Pritzwalk-Putlitz findet – ohne Bestellung durch das Land Brandenburg – Berufs- und Schülerverkehr statt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Heutiges Streckenende am Bahnhof Putlitz
Bahnbrücke im abgebauten Streckenabschnitt bei Nettelbeck

Die Strecke PritzwalkPutlitz wurde am 4. Juni 1896 als Kleinbahn des Kreises Ostprignitz eröffnet. Bestrebungen zu einer Verlängerung an die mecklenburgische Grenze an gab es von Anfang an, die Inbetriebnahme verzögerte sich jedoch, weil Wert auf einen Anschluss durch Mecklenburg weiter in Richtung Parchim gelegt wurde. Am 1. Oktober 1912 ging schließlich der Abschnitt von Putlitz nach Suckow in Betrieb. Die Verlängerung in Richtung Parchim wurde von der Friedrich-Franz-Eisenbahn, der mecklenburgischen Staatsbahn betrieben, die 1918 in den Reichseisenbahnen aufging. Die Strecke Pritzwalk–Suckow blieb hingegen im Eigentum des Kreises. Entsprechend war der Verkehr auch in Suckow gebrochen, Reisende mussten im Regelfall umsteigen. Erst ab Ende der 1930er Jahre gab es durchgehende Züge Pritzwalk–Parchim. 1941 wurden alle normal- und schmalspurigen Kleinbahnen der Prignitz zu einem Unternehmen, den Kleinbahnen der Kreise West- und Ostprignitz zusammengeschlossen.

Nach 1945 kamen der Betrieb zur Generaldirektion der Provinzialbahnen Mark Brandenburg und 1949 zur Deutschen Reichsbahn. Die Strecke Suckow–Parchim wurde 1945 als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut. Obwohl der Endpunkt Suckow nur ein weit weniger als tausend Einwohner zählendes Dorf war und bereits jenseits der Landesgrenze (ab 1952 Bezirksgrenze zwischen den Bezirken Potsdam und Schwerin) lag, blieb die Verbindung bis dort lange in Betrieb. Erst 1980 musste sie dem Bau der Autobahn nach Hamburg weichen. Der Verkehr nach Suckow wurde zum 1. Juni 1980 eingestellt. Auf dem Abschnitt Putlitz–Porep verblieb noch bis zum 28. September 1980 Schülerverkehr. Der Güterverkehr auf diesem Abschnitt war schon zum 15. Oktober 1979 eingestellt worden. Anschließend wurde die Strecke abgebaut. Auch das Reststück von Pritzwalk nach Putlitz sollte damals stillgelegt werden, dies scheiterte jedoch an der Politik der DDR-Regierung zur Einsparung von Treibstoffen. [1]

Nach der Wende und den Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung nahm die Bedeutung des verbliebenen Restabschnittes weiter ab. Einstellungsgerüchte gab es mehrfach. Im Juni 1993 wurde die Brücke über die Dömnitz bei Groß Langerwisch durch ein Hochwasser zerstört. Ende November 1993 wurde der Verkehr jedoch wieder aufgenommen.

Im Juni 1996 wurde die Prignitzer Eisenbahn (PEG) mit Sitz in Putlitz gegründet. Am 29. September des gleichen Jahres übernahm sie den Verkehr auf dieser Strecke, zunächst im Auftrag von DB Regio, ab 1998 direkt auf Bestellung durch das Land Brandenburg. Seit dem 1. Januar 2004 betreibt die PEG auch die Infrastruktur der Strecke, die Eigentumsrechte gingen an den Landkreis Prignitz, dem Rechtsnachfolger des ehemaligen Besitzers, über. Zum Dezember 2006 wurde der Verkehr auf der Strecke durch das Land abbestellt, die Infrastruktur blieb in Betrieb, da die PEG in Putlitz Fahrzeuge abstellt.

Am 27. August 2007 wurde der neue Haltepunkt Pritzwalk West in der Nähe eines Gymnasiums eingerichtet. Zu Schulbeginn und -ende wurden mehrere Züge aus Richtung Meyenburg bis Pritzwalk West verlängert. Wenig später wurde auch der Verkehr in Richtung Putlitz wieder aufgenommen. Der Betrieb findet ohne Bestellung durch das Land in Zusammenarbeit mit dem Putlitz-Pritzwalker Eisenbahnförderverein statt, die Finanzierung stammt aus Mitteln für den Schülerverkehr. Montags bis freitags verkehren sechs Zugpaare zwischen Pritzwalk und Putlitz. Zum Einsatz kommen dabei LVT/S-Triebwagen.

Hinzu kommt ein Zug morgens aus Meyenburg bis Pritzwalk West, zwei am frühen Nachmittag in Gegenrichtung.

Betriebsstellen

Im Anfangsbahnhof Pritzwalk besitzt die Strecke ein eigenes Kopfgleis im Westteil des Bahnhofes. Die meisten Stationen sind einfache Haltepunkte beziehungsweise Haltestellen mit einem Anschlussgleis. Abgesehen vom Bahnhof Putlitz und dem Endbahnhof Suckow gibt es keine größeren Hochbauten, nur einfache Wartehallen. Erwähnenswert ist hierbei das Wartehäuschen in Kuhbier. Der Endbahnhof Suckow ist heute ein Wohnhaus, von den Zwischenstationen am stillgelegten Abschnitt zwischen Putlitz und Suckow ist nichts mehr erhalten.

Der neu eingerichtete Haltepunkt Pritzwalk West besitzt lediglich an der Strecke nach Putlitz einen Bahnsteig, nicht jedoch an der in diesem Abschnitt parallel verlaufenden Strecke nach Wittenberge.

Ein Kuriosum war der zeitweilig bediente Haltepunkt Putlitz Süd an einer Wiese südlich von Putlitz. Er wurde im Jahre 2004 für ein Wochenende eingerichtet, um die Besucher des VuuV Festivals (früher VooV-Experience) zum Veranstaltungsgelände zu bringen. An den Festivalwochenenden Anfang August verkehrten ebenfalls in den Folgejahren bis 2008, darunter also auch in den ersten beiden Jahren nach Abbestellung des planmäßigen Verkehrs, Sonderzüge zum Transport der Festivalgäste.

Literatur

  • Erich Preuß: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin. transpress, Berlin 1994, ISBN 3-344-70906-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolf-Dietger Machel und Hans-Joachim Pohl, in: Verkehrsgeschichtliche Blätter, 2/99, S. 39

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