- Reichenbach (Vogtland) Oberer Bahnhof
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Reichenbach (Vogtl) ob Bf Daten Kategorie 4 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 5 Abkürzung DRC Webadresse www.bahnhof.de Lage Stadt Reichenbach im Vogtland Land Sachsen Staat Deutschland Koordinaten 50° 37′ 39,8″ N, 12° 17′ 31,4″ O50.62772222222212.292055555556Koordinaten: 50° 37′ 39,8″ N, 12° 17′ 31,4″ O Eisenbahnstrecken - Leipzig – Hof (km 90,961)
- ehem. Reichenbach (Vogtl) ob Bf – Göltzschtalbrücke (km 0)
Bahnhöfe in Sachsen Der Obere Bahnhof in Reichenbach im Vogtland ist der letzte der ehemals drei Reichenbacher Bahnhöfe und liegt direkt an der Sachsen-Franken-Magistrale zwischen Nürnberg Hauptbahnhof und Dresden Hauptbahnhof. Er ist außerdem der letzte größere Bahnhof vor dem Abzweig der Hauptstrecke nach Leipzig Hauptbahnhof aus Richtung Nürnberg bzw. Plauen.
Neben Plauen (Vogtland) Oberer Bahnhof ist er einer der beiden Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn AG im Vogtlandkreis. Im Fernverkehr wird nur ein Zugpaar des Vogtland-Express von Plauen nach Berlin angeboten.
Im Regionalverkehr halten Regional-Expresszüge der DB Regio AG und Züge der Vogtlandbahn. Busse des Regional- und Stadtverkehrs ergänzen das Angebot des ÖPNV. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Vogtland (VVV).
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und Geschichte
Entstehung (ab 1845)
Bereits 1845 wurde in Reichenbach der erste Bahnhof errichtet. Das ehemalige Bahnhofsgebäude befindet sich an einem stillgelegten Gleisstrang ca. 300 Meter in westlicher Richtung vom heutigen Gebäude entfernt (auf halbem Weg zum ebenfalls stillgelegten Bahnbetriebswerk). Das heutige Bahnhofsgebäude entstand einige Jahre später, als die aus Osten kommende Sächsisch-Bayrische Eisenbahn ihre bisher in Reichenbach endende Strecke aus Richtung Leipzig durch die Vollendung der Göltzschtalbrücke (größte Ziegelsteinbrücke der Welt) und der Elstertalbrücke mit der bis Plauen reichenden Strecke von Hof(Saale) verband. Noch heute ist diese Streckenteilung indirekt zu erkennen, da die elektrifizierte Strecke aus Richtung Dresden / Leipzig in Reichenbach endet (was einen Lokwechsel mit längerem Aufenthalt nötig macht).
Ursprünglich war der (heutige) Reichenbacher Bahnhof baugleich mit dem Oberen Bahnhof in Plauen, der jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört und anschließend in veränderter Weise wieder aufgebaut wurde. Beide Bahnhöfe waren Inselbahnhöfe mit sechs Gleisen, jeweils drei pro Seite. Die Inselbahnsteige (Gleise 1/2 und 5/6) waren von den Gleisen 3 bzw. 4 aus durch Unterführungen zugänglich. Eine dritte Fußgängerunterführung verband die Straße "Am Bahnhof", später Fedor-Flinzer-Straße, an deren Ende (Sie war eine Sackgasse) unter den Gleisen 1 bis 3 hinweg mit der großen Wartehalle im Bahnhofsgebäude. Für Fahrzeuge und Fußgänger aus Richtung Stadtzentrum gab es eine große Unterführung (ebenfalls unter den Gleisen 1 bis 3) von der Bahnhofstraße aus, die auf den Bahnhofsvorplatz inmitten der Gleise mündete.
Erweiterung (ab 1895)
Als 1895 eine Sekundärbahn nach Lengenfeld (Vogtland) über Oberreichenbach, Mylau (die Bahn endete anfangs dort), Göltzschtalbrücke, Mühlwand und Weißensand gebaut wurde, erhielt der Reichenbacher Bahnhof sogar einen zusätzlichen Bahnsteig (Gleis 7) am Ende von Gleis 4 auf Höhe der Güterabfertigung für diese Bahn. Gleichzeitig entstanden auch die beiden anderen Bahnhöfe in Reichenbach: Oberreichenbach (später Reichenbach Ost) und Reichenbach (Vogtland) Unterer Bahnhof (von hier aus führte ab 1902 eine meterspurige Schmalspurbahn, als Rollbockbahn errichtet, nach Oberheinsdorf über Reichenbach-Annenplatz und Unterheinsdorf) - der große Reichenbacher Bahnhof wurde dabei in "Oberer Bahnhof" umbenannt.
Rückbau und Umbau (ab 1963)
Nach der Stilllegung der beiden in Reichenbach beginnenden Nebenbahnen bis 1963 war der Obere Bahnhof als einziger für den Verkehr genutzter Bahnhof in Reichenbach übrig geblieben, behielt jedoch seinen Namen bis heute bei, was zu der Fehlinterpretation führt, dass Reichenbach noch heute weitere Bahnhöfe besitze. Mit dem Ende der Nebenstrecken wurde auch Gleis 7 (Bahnsteig der Sekundärbahn) wieder abgerissen, sodass nur die ursprünglichen sechs Gleise verblieben. Von 1963 bis 2001 änderte sich kaum etwas am Bahnhof.
Im Jahre 2001 wurde der Bahnhof (nicht jedoch das Bahnhofsgebäude) 'komplett umgebaut. Es entstand zuerst ein neuer Inselbahnsteig (mit den Gleisen 7 und 8 in denkmalschützerisch korrektem Stil) neben Gleis 6, der an die vorhandene Unterführung zum Bahnsteig 5/6 angeschlossen wurde, die Bahnsteige der Gleise 4 bis 6 wurden komplett saniert und mit neuen Anzeigetafeln, Sitzmöglichkeiten und Aufzügen versehen. Außerdem entstanden zwei neue Umfahrungs- und Abstellgleise für den Güterverkehr. Anschließend wurden die Gleise 1 und 2 sowie die zugehörige Unterführung und der Fußgänger- und Straßentunnel abgerissen. Auf der entstandenen Freifläche wurde bis 2006 eine Verbindung zwischen Fedor-Flinzer- und Bahnhofstraße einschließlich Kreisverkehr für die abzweigenden Straßen gebaut, der Bahnhofsvorplatz wurde mit Parkplätzen und Taxiständen neu gestaltet und an die erweiterte Bahnhofstraße angeschlossen. Der ehemalige Bahnsteig von Gleis 3 (direkt am Bahnhofsgebäude, siehe Foto) wurde zu den Bussteigen A bis D (A bis C für Regionalbusse und D für den Stadtverkehr nach Friesen und Mylau-Thälmannstraße) umgestaltet und mit modernen Anzeigetafeln und Sitzmöglichkeiten ausgestattet, auf der gegenüberliegenden Straßenseite entstand Bussteig E für den durchgehenden Busverkehr in Richtung Stadtzentrum. Am Ende des ehemaligen Bahnsteigs 3 entstand außerdem ein Busparkplatz für den Linienverkehr. Der neu entstandene Busbahnhof ersetzte die wenige Meter entfernte ehemalige Zentralhaltestelle. Die verbliebenen Gleise wurden, vom Bahnhofsgebäude beginnend, von 1 bis 5 neu nummeriert.
Regionalverkehr
Linie Linienverlauf IRE 1 Dresden − Freiberg − Chemnitz − Zwickau − Reichenbach − Plauen − Hof − Nürnberg RE 3 Dresden – Freiberg – Chemnitz – Glauchau – Zwickau – Reichenbach – Plauen – Hof – Bayreuth – Nürnberg RE 16 Leipzig – Altenburg – Reichenbach (– Hof / Adorf) VB 2 Zwickau − Plauen − Cheb – Mariánské Lázně VX „Vogtland-Express“: Plauen – Zwickau – Chemnitz – Riesa – Berlin-Schönefeld Flughafen – Berlin Ostbahnhof – Berlin Zoologischer Garten Literatur
- Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland - Band 1: Entwicklung, Hauptstrecken, Fahrzeuge, Bahnbetriebswerke und Hochbauten, EK-Verlag, Freiburg, 2001, ISBN 3-88255-686-2
Kategorien:- Bahnhof (Sachsen)
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