Stralsunder HV

Stralsunder HV
Stralsunder HV
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Voller Name Stralsunder Handballverein
Abkürzung(en) SHV
Gegründet 29. Mai 1996
Vereinsfarben Blau, Weiß, Rot
Halle Vogelsanghalle, Adolph-Diesterweg-Halle, Herder-Halle
Plätze 1054 / ? / ?
Präsident Wolfgang Pohsin
Trainer Jörn Schläger
(Erste Herren-Mannschaft)
Walter Bollmann, Reimo Freier
(Erste Damen-Mannschaft)
Liga 3. Liga
(Erste Herren-Mannschaft)
2010/11
Rang 7. Platz
Homepage www.stralsunder-hv.de
Größte Erfolge
National Aufstieg der 1. Herren-Mannschaft in die 1. Handball-Bundesliga,
Saison 2002/2003 und Saison 2007/2008

Der Stralsunder Handballverein (Stralsunder HV) ist ein Handballverein aus der Hansestadt Stralsund. Der Verein wurde am 29. Mai 1996 als reiner Handballverein mit 160 Mitgliedern gegründet, er ging aus dem TSV 1860 Stralsund (ehemals BSG Motor Stralsund) hervor. Der Verein ist mit über 500 Mitgliedern der größte Handballverein Mecklenburg-Vorpommerns.

Im Stralsunder HV sind eine Frauenmannschaft und vier Männermannschaften organisiert. Zudem existiert eine Seniorenmannschaft. Die Nachwuchsarbeit des Vereins erfolgt in Mannschaften von der A-Jugend bis zur F-Jugend. Bekannt ist der Verein vor allem für seine erste Männermannschaft, die zweimal in der ersten Handball-Bundesliga spielte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Vorgängermannschaften

In den 1960er Jahren spielte die 1. Frauenmannschaft der BSG Motor Stralsund in der DDR-Oberliga. Das 1. Frauenteam des TSV 1860 wurde in der Saison 1995/1996 Landesmeister und stieg in die Regionalliga Nordost auf.

Die 1. Männermannschaft von Motor gewann in den 1970/1980er Jahren mehrere Bezirksmeisterschaften und spielte drei Jahre in der 2. Liga. In der Landesoberliga 1991/92 des Landes Mecklenburg- Vorpommern errang die 1. Männermannschaft des TSV den Meistertitel und stieg in die Regionalliga Nordost auf, wo sie 1992/1993 den 13. Platz, 1993/1994 den 10. Platz und 1994/1995 den 12. Platz belegte.

Geschichte des Stralsunder HV

Der Stralsunder HV wurde am 29. Mai 1996 als reiner Handballverein mit 160 Mitgliedern gegründet, er ging aus dem TSV 1860 Stralsund (ehemals BSG Motor Stralsund) hervor.

In der Saison 2001/2001 wurde der Landesstützpunkt Handball (männlich) in Stralsund vom Landessportbund bis 2004 verlängert.

Erste Männer-Mannschaft

Nach der Ausgründung der Handballsparte des TSV 1860 im Jahr 1996 als Stralsunder Handballverein führte der Weg der von der im August 1998 gegründeten SHV Marketing GmbH betreuten 1. Männermannschaft unter Trainer Norbert Henke direkt aus der Verbandsliga durch einen jährlichen Aufstieg von Spielklasse zu Spielklasse in die erste Handball-Bundesliga in der Saison 2002/2003. In der Saison 2006/2007 erreichte der SHV den zweiten Platz in der 2. Bundesliga Nord, verlor allerdings die Qualifikation zur Relegation.

In der Saison 2007/2008 erreichte der SHV unter Trainer Holger Schneider den ersten Tabellenplatz und damit den zweiten Aufstieg in die erste Bundesliga in der Vereinsgeschichte. Als Trainer für die Saison 2008/2009 wurde im Juni 2008 der ehemalige Abwehrchef Zdeněk Vaněk verpflichtet.

Hauptsponsoren waren seit der Saison 2006/2007 die Pommersche Volksbank, die Klinikgruppe Damp-Holding, die Stadtwerke Stralsund sowie die Stralsunder Brauerei.

Nachdem im November 2008 bekannt wurde, dass die SHV-Marketing GmbH, die den Spielbetrieb der Mannschaft sicherstellen soll, von der Insolvenz bedroht ist, unterzeichnete bereits am 17. November 2008 mit Konstantinos Chantziaras der erste Spieler einen Vertrag bei einem neuen Verein[1]. Ihm folgten weitere Spieler, von denen sich der Verein trennen musste.

Der Manager des Vereins, Thomas Haack, wurde Anfang 2008 entlassen, als finanzielle Probleme bekannt wurden. Auch unter dem neuen Manager, Jörg Dombdera, blieben die Probleme trotz einer Rettungsaktion der Stralsunder Brauerei bestehen, zur Deckung des Etats für die Erstliga-Saison 2008/2009 in Höhe von 1,5 Millionen Euro fehlten 815.000 Euro. Am 10. November 2008 bat der Verein um die Übernahme einer Bürgschaft durch ein städtisches Unternehmen der Hansestadt, um die drohende Insolvenz der SHV-Marketing GmbH abzuwenden[2]. Letztlich übernahm die Sparkasse Vorpommern, die vor der Saison 2008/2009 als Sponsor ausgestiegen war, zusammen mit den Unternehmen E.ON edis, Bartels-Langness (Citti) und Ingenieur Tief- und Gleisbau Stralsund Anfang Dezember 2008 die benötigte Bürgschaft, die die Betreiber-GmbH zur Aufnahme eines Kredits in Höhe von 450.000 Euro befähigen sollte. Mit diesem Kredit sollten die Schulden getilgt werden. Zur Sanierung der Finanzen war vorgesehen, Spieler abzugeben bzw. Spielergehälter um 30% zu kürzen. Am 10. Dezember 2008 erklärten sich die Spieler bereit, auf einen Teil ihrer Spielerbezüge bis zum Saisonende zu verzichten[3]; die Gehälter der Spieler und des Trainers werden um 15% gekürzt[4].

Aufgrund der angespannten personellen Situation (Verletzungen, Spielerabgänge) konnte die Mannschaft in der ersten Bundesliga nicht mithalten, mit nur zwei gewonnenen Spielen belegte die Mannschaft den 17. Platz und stand als Absteiger in die 2. Bundesliga fest.

Bei der Vergabe der Lizenz wurden dem Verein durch die HBL Auflagen erteilt, die er nicht fristgerecht erfüllte. Daraufhin verweigerte die HBL am 7. Juni 2009 dem Stralsunder HV die Lizenz für die 1. und 2. Bundesliga[5]. Die Klage des Stralsunder HV vor dem Schiedsgericht der Handball-Bundesliga wurde am 23. Juni 2009 abgewiesen[6]. Die SHV Marketing GmbH stellte im Juli 2009 einen Insolvenzantrag[7].

Die erste Herren-Mannschaft tra daher in der Saison 2009/10 in der viertklassigen Oberliga Mecklenburg-Vorpommern an; die Landesmeisterschaft wurde am 23. Spieltag vorzeitig gewonnen. Gegen den Meister der Oberliga Berlin-Brandenburg, den HC Neuruppin, gewann der SHV beide Relegationsspiele um den Aufstieg in die neu zu bildende 3. Liga (28:27 in Neuruppin, 29:26 in Stralsund) und stand damit als Aufsteiger fest.

Das Team spielte in der Saison 2010/2011 in der Staffel Nord der 3. Liga. Mit einem Heimsieg am 17. April 2011, dem 26. Spieltag der Spielzeit, konnte sich die Mannschaft vorzeitig den Verbleib in der 3. Liga sichern. Am 17. April 2011 gewann das Team im ‚Final Four‘ wie schon im Jahr zuvor den Landespokal Mecklenburg-Vorpommern.

Ergebnisse, Spieler, Trainer

Eine Aufzählung der Platzierungen in den einzelnen Spielzeiten, der Teilnahme am DHB-Pokal sowie die Spieler und Trainer der ersten Männer-Mannschaft des Stralsunder HV bietet die Liste Stralsunder HV/Zahlen und Namen.

Weitere Mannschaften

Die 1. Frauenmannschaft belegte im ersten Regionalligajahr 1996/1997 Platz 7, die Senioren wurden Landesmeister. 1997/1998 belegte die 1. Frauenmannschaft Platz 6 in der Regionalliga, die weibliche A-Jugend wurde Zweite bei den Landesmeisterschaften. 1998/1999 wurden die Senioren Landesmeister, die männliche A-Jugend spielte erstmalig in der Regionalliga, die Frauen belegten den 6. Platz der Regionalliga. In der Saison 1999/2000 erreichte die 1. Frauenmannschaft mit Platz 5 in der Regionalliga Nordost den Einzug in die eingleisige Regionalliga.

In der Saison 2000/2001 wurden die Senioren erneuet Landesmeister. 2001/2002 wurde die 1. Frauenmannschaft Landesmeister und Pokalsieger in Mecklenburg-Vorpommern, auch die 2. Männermannschaft wurde Landesmeister, die Seniorenmannschaft wurde Vizemeister. Die Saison 2002/2003 beendete die 1. Frauenmannschaft als Vizelandesmeister. 2003/2004 wurden die Frauen in der Regionalliga 9., die weibliche A-Jugend wurde Landesmeister und die männliche A-Jugend und D-Jugend wurden jeweils Vizelandesmeister. 2005/2006 wurde die männliche A-Jugend und die weibliche E-Jugend Landesmeister. Die Frauen belegen den 3. Platz bei der Landesmeisterschaft. In der Saison 2006/2007 stieg die männliche A-Jugend als Landesmeister in die Regionalliga auf. 2007/2008 wurden die Frauen Dritte in der Meisterschaft und holten sich den Landespokal.

Die zweite Herren-Mannschaft bleibt nach der Saison 2009/2010 in der Kreisunion und verzichtet auf den Aufstieg in die Verbandsliga[8].

Weblinks

 Commons: Stralsunder HV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ostsee-Zeitung, 18. November 2008
  2. http://www.stralsunder-hv.de/index.php?id=61&backPID=27&tt_news=3408 Pressemeldung auf stralsunder-hv.de
  3. www.stralsunder-hv.de, abgerufen am 10. Dezember 2008
  4. [http://stralsunder-hv.de/index.php?id=61&backPID=27&tt_news=3454 Artikel der Ostsee-Zeitung auf www.stralsunder-hv.de, 11. Dezember 2008, abgerufen am 14. Dezember 2008
  5. www.toyota-handball-bundesliga.de, abgerufen am 9. Juni 2009
  6. „Keine Lizenz für Stralsunder HV“, www.toyota-handball-bundesliga.de, abgerufen am 23. Juni 2009
  7. „Stralsunder Handball-GmbH stellt Insolvenzantrag“, dpa-Meldung vom 10. Juli 2009 auf www.handball-welt.de, abgerufen am 12. Juli 2009
  8. www.stralsunder-hv.de, 23. März 2010, abgerufen am 11. April 2010

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