- Stralsunder Brauerei
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Stralsunder Brauerei Rechtsform GmbH Gründung 1827 Sitz Stralsund Leitung Jürgen Nordmann, Oliver Nordmann Mitarbeiter 282 (Jahresdurchschnitt 2008)[1] Umsatz 20,6 Mio. € [1] Branche Brauerei Produkte Bier, Mineralwasser, Limonade Website www.stralsunder.de Die Stralsunder Brauerei GmbH ist eine mittelständische Bierbrauerei in Stralsund. Sie ist die einzige Brauerei der Stadt. „Störtebeker – das Bier der Gerechten“ ist neben Stralsunder Bier die wichtigste Marke des Unternehmens.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die heutige Stralsunder Brauerei GmbH wurde 1827 als Stralsunder Vereinsbrauerei gegründet und war vor allem in der kaiserlichen Blütezeit als Hoflieferant der Ostseebäder bekannt. Aufgrund steigender Nachfrage entstand ein Neubau an der Greifswalder Chaussee, der mit modernster Technik ausgestattet war, beispielsweise einer der ersten Linde-Kältemaschinen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb als Volkseigener Betrieb (VEB) fortgeführt. Veraltete Technik und die schlechte Versorgungslage mit hochwertigen Rohstoffen jedoch brachten einen Rückgang der einstigen Qualität und so erlebte die Brauerei einen qualitativen und wirtschaftlichen Niedergang, der erst durch die Übernahme der Unternehmensgruppe Nordmann aus Wildeshausen im Jahr 1991 aufgefangen wurde.
In der Folge wurde die Braustätte um eine Gastronomie – das „Braugasthaus Alter Fritz“ – zuerst nur in Stralsund, später auch in Rostock, Greifswald und Binz erweitert. Auf der Karte: Biere aus der Stralsunder Brauerei und Gerichte der regionalen Küche.
Wirtschaftliche Entwicklung
Der Absatz lag im Jahr 2005 bei 88.000 Hektolitern, die Produktionskapazität wurde durch den Anbau von Gärtanks auf nunmehr 100.000 Hektoliter gesteigert, da die Absatzzahlen weit über den Erwartungen lagen. Im Mai 2010 werden erneut zwei weitere Gärtanks mit einem Gesamtfassungsvermögen von 120.000 Hektolitern installiert, diese jedoch ausschließlich zur Produktion des „Störtebeker Bernstein-Weizen“. Mit dem seit 2004 produzierten „Bernstein-Weizen“ ist die Stralsunder Brauerei mit 22 Prozent Marktanteil Marktführer bei Weizenbieren in Mecklenburg-Vorpommern (ACNielsen, 2004).
Nach dem Motto „Bier braucht Heimat“ konnte die Akzeptanz der Stralsunder Biere sowohl in den Privathaushalten als auch in der Gastronomie gesteigert werden. Aber auch über den Versandhandel werden die Biere der Stralsunder Brauerei verkauft. Das Wasser für die Produktion wird aus einem eigenen 30 Meter tiefen Mineralwasser-Brunnen gewonnen.
Der Absatz von alkoholfreien Getränken liegt bei derzeit ca. 100.000 Hektolitern.
Die Brauerei brachte im Jahr 2005 ein aus Finnland stammendes Regalsystem auf Rollen als eigenes Lizenzprodukt auf den deutschen Markt, das die Produkte im rollbaren Sechserträger präsentiert. Ebenfalls im Jahr 2005 wurde die Produktionsanlage erweitert; im Rahmen von geführten Besichtigungen ist der gesamte Produktionsablauf von der Herstellung bis zur Abfüllung und dem Verkauf im angeschlossenen Getränkemarkt erlebbar. Die Familie Nordmann verlagerte im Jahr 2006 ihren Getränkehandel auf ein Gewerbegrundstück an der Rostocker Chaussee.
Biere
Die Stralsunder Brauerei bietet viele unterschiedliche Bier- und Biermischgetränke sowie alkoholfreie Produkte an. Die Biere werden unter dem Namen „Störtebeker“ und „Stralsunder“ vertrieben. „Störtebeker“ ist die Premium-Marke der Stralsunder Brauerei und wird unter Verwendung überwiegend regionaler Zutaten gebraut. Die nach dem Seeräuber Klaus Störtebeker benannten Biere wurden ebenso wie die Stralsunder Biere vielfach DLG-prämiert.
Störtebeker-Biere
- Störtebeker Schwarzbier – 11,9% Stammwürze, 5,0% vol
- Störtebeker Pilsener-Bier – 11,3% Stammwürze, 4,9% vol
- Störtebeker Bernstein-Weizen – 12,9% Stammwürze, 5,3% vol
- Störtebeker Hanse-Porter – 12,5% Stammwürze, 4,0% vol
- Störtebeker „1402“ – 11,0% Stammwürze, 4,9% vol
- Störtebeker Frei-Bier – 13,0% Stammwürze, 0,5% vol
- Störtebeker Bernstein-Weizen Alkoholfrei – 7,8% Stammwürze, <0,5% vol
- Störtebeker Roggen-Weizen – 12,9% Stammwürze, 5,3% vol
- Störtebeker Stark-Bier – 16% Stammwürze, 7,5% vol
- Störtebeker Strand-Räuber Banane – 2,7% vol
- Störtebeker Strand-Räuber Kirsche – 2,0% vol
- Störtebeker Strand-Räuber Zitrone – 2,4% vol
- Störtebeker Strand-Räuber Südfrucht – 2,4% vol
- Störtebeker Glüh-Bier - 5,0% vol
- Störtebeker Choco-Porter - 5,8% vol
- Störtebeker Fass-Beute - 9,0% vol
Stralsunder Biere
- Stralsunder Pils – 11,3% Stammwürze, 4,9% vol
- Stralsunder Lager – 10,9% Stammwürze, 4,7% vol
- Stralsunder Traditionsbock – 16,3% Stammwürze, 6,5% vol
- Stralsunder Frühlingsbock – 16,3% Stammwürze, 6,5% vol
- Stralsunder Radler – 2,5% vol
Sonstige Getränke
Das Wasser aus der eigenen Mineralquelle bildet die Basis für zahlreiche Erfrischungsgetränke aus dem Stralsunder Mineralbrunnen. Das Markenlabel SPQ steht für verschiedene Bittergetränke.
Stralsunder Mineralbrunnen
- Natürliches Mineralwasser (still, medium, klassisch)
- BIO-Apfelschorle
- Isotonischer Sportiv-Drink
- ACE-Drink
- Zitronenlimonade
- Orange-Mangolimonade
SPQ
- SPQ Bitter Lemon
- SPQ Ginger Ale
- SPQ Tonic Water
Auszeichnungen
World Beer Cup
In Chicago gewann die Stralsunder Brauerei am 10. April 2010 beim World Beer Cup 2010 die Goldmedaille in der Kategorie Kellerbier/Zwickelbier für das Störtebeker „1402“.
European Beer Star
Beim Europan Beer Star 2010, dem größten Bier-Wettbewerb Europas, gewann die Stralsunder Brauerei in drei Kategorien die Goldmedaille.
Bundesehrenpreis
Sowohl 2008 als auch im Jahr 2009 und 2010 wurde die Stralsunder Brauerei mit dem Bundesehrenpreis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geehrt. Dieser erstmals im Jahr 2008 auch an Brauereien verliehene Preis stellt die höchste Auszeichnung der deutschen Ernährungswirtschaft dar.
Aus Protest gegen die am 4. Mai 2009 durch die damalige Bundesagrarministerin Ilse Aigner genehmigten Freilandversuche mit gentechnisch veränderter Gerste in Mecklenburg-Vorpommern gab Geschäftsführer Markus Berberich den 14 Tage zuvor erhaltenen Bundesehrenpreis am 6. Mai 2009 zurück.
Goldmedaillen der DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft
Auf der Grünen Woche wurden die Biere der Stralsunder Brauerei in der Vergangenheit regelmäßig durch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) für deren hohe Qualität mit Goldmedaillen ausgezeichnet. Mit fünf Goldmedaillen im Jahr 2006 war die Stralsunder Brauerei die beste Brauerei in den neuen Bundesländern. Diesen Erfolg wiederholte sie in den darauffolgenden Jahren.
Das DLG-Gold der Stralsunder Brauerei im Überblick:
- Störtebeker Bernstein-Weizen (2010, 2009, 2007, 2006, 2005)
- Störtebeker Pilsener (2008, 2006, 2005, 2004)
- Stralsunder Pils (2007, 2006, 2004, 2002, 2000)
- Stralsunder Lager (2009, 2006, 2005, 2004)
- Stralsunder Traditionsbock (2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2003, 2002, 2001, 2000)
- Störtebeker Schwarzbier (2009, 2008, 2007, 2005, 2004, 2002)
- Störtebeker Bio-Bernstein-Weizen (2010, 2009, 2008)
- Störtebeker Bio-„1402“ (2008)
- Störtebeker Bio-Roggen-Weizen (2010, 2009, 2008)
Öko-Test
Im August 2008 wurde das damalige „Störtebeker Pilsener“ – heute „Störtebeker Pilsener-Bier“ – im Rahmen eines Tests der Zeitschrift ÖKO-TEST mit dem Gesamtprädikat „Sehr gut“ ausgezeichnet.
Veranstaltungen
Die Stralsunder Brauerei war von 2002 bis 2005 mit dem „Bier der Gerechten“ Sponsor der Störtebeker-Festspiele in Ralswiek auf Rügen.
Bis 2006 lud die Brauerei jeweils im Sommer zum Stralsunder Brauereihoffest ein. Hierbei traten nationale und internationale Musiker auf dem Brauereigelände an der Greifswalder Chaussee vor bis zu 15.000 Zuschauern auf. Ab 2009 soll nun im zweijährigen Turnus das Stralsunder Brauereihoffest eintägig und regionaler ausgerichtet wieder stattfinden. Auf dem Gelände der Brauerei finden zudem Public Viewings von sportlichen Großereignissen („Brauerei-Arena“) statt. Die Stralsunder Brauerei richtet regelmäßig „Brauereiparties“ aus.
Weblinks
- http://www.stoertebeker.com
- http://www.stralsunder.de
- http://www.alter-fritz.de
- http://www.nordmann.de
Einzelnachweise
- ↑ a b Suche im elektronischen Bundesanzeiger Stralsunder Brauerei: Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008
54.29055555555613.094722222222Koordinaten: 54° 17′ 26″ N, 13° 5′ 41″ OKategorien:- Brauerei (Mecklenburg-Vorpommern)
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- Brauerei (DDR)
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