- Straßenbahn-Beiwagen
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Ein Straßenbahn-Beiwagen ist ein antriebsloser Wagen, der von einem Straßenbahn-Triebwagen als Anhänger gezogen wird (bei Eisenbahnen würde man von einem Wagen sprechen). Die ersten Beiwagen entstanden bei den Straßenbahnen aus umgebauten Pferdebahnwagen. Durch leistungsfähigere Triebwagen konnten Beiwagen bald jedoch auch geräumiger als die alten Pferdebahnwagen gebaut werden. Meist verwendeten die Hersteller für Trieb- und Beiwagen die gleichen Wagenkästen, jedoch hatten zweiachsige Beiwagen häufig ein einfacheres Laufwerk ohne besonderes Laufgestell. Mit dem Einsatz moderner Gelenkwagen (Straßenbahn) ab den 1950er Jahren, die etwa einem älteren Triebwagen mit Beiwagen entsprachen, wurde der Bedarf an Beiwagen geringer. Zeitweise wurden keine neuen Beiwagen beschafft, stattdessen wurden die Gelenktriebwagen immer länger. Gelenkbeiwagen sind selten, ein Beispiel dafür war die Bauart c6 aus Wien, auch wenn diese Wagen nur im Regelbetrieb auf der Linie U6 der U-Bahn eingesetzt wurden.
Es gab aber auch Beiwagen, die motorisiert waren, aber ansonsten keine elektrischen Einrichtungen wie Stromabnehmer oder Führerstand hatten. So in Hannover die DUEWAG Breitraumwagen 1401ff.
In den 1990er Jahren wurden wieder Beiwagen gebaut, zum Beispiel für Darmstadt, Leipzig und Rostock, die als Niederflurbeiwagen hinter älteren Hochflurtriebwagen eingesetzt werden. In Bielefeld beschaffte man Mittelwagen: Beiwagen, die zwischen zwei Stadtbahnwagen gekuppelt werden, um die vorhandenen Züge zu verlängern.
Die meisten Einrichtungs-Beiwagen verfügen über einen Hilfsfahrschalter für Rangierzwecke am hinteren Wagenende, was sie technisch zu Steuerwagen macht. Neben einfachen Fahraufgaben (zumeist nur zwei Fahr- und eine Bermsstufe) ließen sich meist Blinker und Türfreigaben vom Beiwagen aus bedienen. In manchen Städten wurde damit in entlegeneren Streckenbereichen sogar planmäßige "Ende-voraus" Fahrten bis zur nächsten Wendeschleife oder Wendedreieck durchgeführt.
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