Streich

Streich
Kinderstreich (Luigi Crosio)

Der Streich (auch Schabernack) ist eine mutwillige oder (hinter)listige Handlung gegen andere, die keine schlimme Folge hat. Die Redewendung „jemandem einen Streich spielen“ stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Das germanische Substantiv Streich bedeutete im 15. Jahrhundert Schlag oder Hieb (dazu engl. (to) strike) und fand in der Zusammensetzung Backenstreich häufige Verwendung. Im 17. Jahrhundert gewann es als unerwarteter Schlag oder überraschende Unternehmung an Bedeutung, beispielsweise beim militärischen Handstreich.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Streiche

Abistreich am Saarbrücker Gymnasium am Schloss
„Es ist respektlos, die Büste seiner lieben Großmutter mit einem Schnurrbart zu versehen.“ (ironische Schilderung eines Kinderstreichs auf einer Werbekarte, Frankreich, um 1900)

Für die Bedeutung des Streiches im Sinne eines Schlages ist die Geschichte des tapferen Schneiderleins „7 auf einen Streich“ ein Beispiel. In diesem Sinne wird es auch beim Zapfenstreich verwendet.

Ein Streich im Sinne eines Schabernacks findet sich in den Schildbürgerstreichen sowie bei den Schwabenstreichen. Heutzutage sind noch Klingelstreiche und Telefonstreiche besonders bei Kindern beliebt, an Gymnasien haben oft Abistreiche Tradition.

Rechtliche Aspekte

Rechtlich kann ein Streich unter anderem Schadenersatzforderungen oder eine Anzeige wegen Beleidigung, Belästigung der Allgemeinheit nach sich ziehen. Bis in die 1970er Jahre gab es den Tatbestand des Groben Unfugs im deutschen Ordnungswidrigkeitengesetz, der heute unter Belästigung der Allgemeinheit fällt.

Insbesondere Streiche, bei denen dem Adressaten körperlich nahe getreten wird, wie zum Beispiel das japanische Kanchō oder der im angelsächsischen Kulturkreis bekannte Wedgie, sind diesbezüglich mit Vorsicht zu behandeln.

Rechtshinweis Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!

Siehe auch

Weblinks


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  • STREICH (R.) — Rita STREICH 1920 1987 Le «rossignol» allemand voit le jour le 18 décembre 1920 à Barnaoul, en Sibérie, près de Novossibirsk, au pied de l’Altaï, où son père, prisonnier de guerre allemand, avait épousé une Russe. Elle arrive très jeune en… …   Encyclopédie Universelle

  • Streich — Streich: Das Substantiv mhd. streich »Schlag, Hieb«, dem gleichbed. engl. stroke entspricht, ist eine Bildung zu dem unter ↑ streichen behandelten Verb in dessen heute veralteter Bedeutung »schlagen«; beachte die Zusammensetzungen Backenstreich… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Streich — Sm std. (12. Jh.), mhd. streich Hieb Stammwort. Ableitung zu streichen. Im 17. Jh. bekommt es die Bedeutung unerwarteter Schlag, Handstreich, Schelmenstück (unter Einfluß von frz. coup ?) und wird heute hauptsächlich in dieser Bedeutung gebraucht …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Streich — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • Trick Bsp.: • Lass diese Tricks! • Die Jungen spielten dem alten Mann einen gemeinen Streich …   Deutsch Wörterbuch

  • Streich — Streich, 1) Hieb od. Schlag mit einer ziehenden Bewegung; 2) eine Züchtigung, welche aus Schlägen besteht; 3) der Hin u. Hergang des Pendels; zwei S e machen eine Schwingung aus; 4) Trommelschläge in verschiedenen Zusammensetzungen von den… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Streich — ↑Coup, ↑Eskapade …   Das große Fremdwörterbuch

  • Streich — Streich, der; [e]s, e …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Streich — 1. Auf den ersten Streich fällt kein Baum. – Straub, 8. 2. Auf Einen Streich fällt keine Eich . – Parömiakon, 1194. 3. Auff einn streych gehört ein versetzung. – Franck, II, 151a. 4. Der erst streich gilt zween. – Lehmann, 447, 20; Winckler, XIII …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Streich — Auf einen Streich: auf einmal, eigentlich: auf einen Schlag des Fechters; vgl. französisch ›d un seul coup‹.{{ppd}}    »Sieben auf einen Streich« rühmt sich das Schneiderlein, als es sieben Fliegen mit einem Schlag sofort totgeschlagen hatte… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Streich — Ulk; Coup; gelungener Streich; Kniff; List; Hinterlist; Trick; Finte; Tücke; Mätzchen (umgangssprachlich); Schelmenstreich; …   Universal-Lexikon

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