- Streitkräfte Bahreins
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Die Streitkräfte Bahrains (Bahrain Defense Force) bilden die Landesverteidigung des Königreich Bahrain. Das ca. 9.000 Soldaten starke Militär setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
- Heer
- Luftstreitkräfte
- Marine (500 Soldaten)
- Luftverteidigungverbände
- Königliche Garde
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die Verteidigungausgaben Bahrains betrugen 2004 618 Mio. US-$. Der Staat ist Mitglied des Golf-Kooperationsrat, die US-Streitkräfte unterhalten größere Stützpunkte der US Air Force und US Navy.
Militärgeschichte Bahreins
Von 1820 bis zur Unabhängigkeit von Großbritannien 1971 unterhielten die His Majesty's Armed Forces in Bahrein am Persischem Golf (damaliges englisches Schlagwort „mare britannicum“) Militärverbände. Ab 1935 wurde auf Muharraq durch die Royal Air Force ein Luftstützpunkt aufgebaut und die Royal Navy baute auf den Bahrein angrenzenden Inseln und in Manama Stützpunkte aus bzw auf. 1962 wurde der Tiefseehafen von Mina Salman noch als Marinebasis ausgebaut.
Nach der Unabhängigkeit 1971 sah die herrschende Dynastie der Al Chalifa keine Gründe, größere Investitionen in die Landesverteidigung zu tätigen. Nach dem Schock der Islamischen Revolution im Iran 1978/1979 wurden neue Konzepte für die Landesverteidigung entwickelt. 1979 wurden bei der Lürssen-Werft zwei Patrouillenboote bestellt, die jedoch nicht dem Militär, sondern der Küstenwache unterstellt wurden.
Nach einem schiitischen Putschversuch 1981 entsandte die saudische Luftwaffe 25 Northrop F-5 und Saudi-Arabien stellte eine Leibwache für die Herrscherfamilie. 1982 übergab der Golfkooperationsrat dem Königreich eine Militärhilfe in Höhe von 1,7 Milliarden US-$ zum Auf- und Ausbau der Streitkräfte.
1987 wurde aus militärischen Gründen eine Brücke nach Saudi-Arabien gebaut, die Streitkräfte in separate Teilstreitkräfte umgegliedert, und 1990 fanden die US-Streitkräfte Einzug in Bahrain. Im Rahmen des zweiten Golfkrieges und des Irakkrieges wurde Bahrain als Aufmarschbasis der USA verwendet.
Wegen der Frage der Zugehörigkeit der Hawar-Inseln gab es drei bewaffnete Grenzkonflikte mit Katar, die durch einen Schiedsspruch des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag 2001 beigelegt wurden.
Heer
Luftstreitkräfte
Die Luftstreitkräfte unterhalten 79 Luftfahrzeuge, im einzelnen sind dies:
- 11 Hubschrauber des Typs Bell 212
- 3 Hubschrauber des Typs Bo 105
- 2 Hubschrauber des Typs Sikorsky UH-60L
- 22 Kampfhubschrauber des Typs Bell AH-1 Cobra (vorhandene Versionen: 10 x AH-1E, 6 x AH-1P und 6 x TAH-1P)
- 12 Northrop F-5 (vorhandene Versionen: 8 x F-5 E und 4 x F-5 F)
- 20 Kampfjets des Typs General Dynamics F-16 (ausgerüstet u.a. mit AIM-120 AMRAAM - vorhandene Versionen: 14 x F-16 C und 6 F-16 D - 1 Flugzeug des Typs F-16 C stürzte am 27. September 2003 über dem Persischen Golf ab)
- 3 Trainer des Typs Slingsby T-67 Firefly
- 6 Trainer des Typs BAE Hawk
Der größte Teil der Luftstreitkräfte sind in der Sheikh Isa Air Base stationiert.
Marine
Die bahrainische Marine ist neben der saudi-arabischen eine der beiden Marinestreitkräfte des Golfkooperationsrates, die große Schiffstypen verwendet.
Bahrain verfügt über folgende Kriegsschiffe:
- Sabha (FFG 90), Fregatte aus Beständen der US Navy
- Al Manamah, Korvette der Lürssen-Werft
- Al Muharraq, Korvette der Lürssen-Werft
- vier Lenkwaffen-Schnellboote
- vier Patrouillenboote
- ein Versorgungsschiff
- ein Mehrzweck-Landungsboot
Des Weiteren werden zwei Bo 105CBS-4 und zwei Eurocopter Dauphin eingesetzt.
Sonstige Sicherheitskräfte
Die weiteren Sicherheitskräfte, wie Polizei und Küstenwache, unterstehen dem bahrainischen Innenministerium.
Zu Erfüllung ihrer Aufgaben unterhält die bahrainische Polizei zwei Bell 412 und eine Bell 427.
Die Küstenwache verfügt neben diversen Patrouillenbooten auch über drei Landungsboote und ein Luftkissenfahrzeug.
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