- Hochheim am Main
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Wappen Deutschlandkarte 50.0166666666678.35129Koordinaten: 50° 1′ N, 8° 21′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Landkreis: Main-Taunus-Kreis Höhe: 129 m ü. NN Fläche: 19,43 km² Einwohner: 16.893 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 869 Einwohner je km² Postleitzahl: 65239 Vorwahlen: 06146, 06145 (Massenheim) Kfz-Kennzeichen: MTK Gemeindeschlüssel: 06 4 36 006 Adresse der
Stadtverwaltung:Burgeffstraße 30
65239 Hochheim am MainWebpräsenz: Bürgermeisterin: Angelika Munck (FWG) Lage der Stadt Hochheim am Main im Main-Taunus-Kreis Hochheim am Main ist eine Stadt im Main-Taunus-Kreis in Hessen, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt Hochheim liegt, wie der Name schon sagt, etwa 35 Meter über der Untermainebene auf einer Geländestufe am Südrand der des Main-Taunus-Vorlandes. Der Südhang dieser sich auf etwa fünf Kilometer Länge erstreckenden Geländestufe ist, teilweise bis dicht ans Mainufer, mit Weinbergen bewachsen. Durch diese Lage bietet sich in den Weinbergen und vom südlichen Stadtrand eine Fernsicht bis Darmstadt, zur Neunkircher Höhe im Odenwald, zu der markanten Spitze des Melibokus an der Bergstraße in 38 Kilometer Entfernung und schließlich bis Oppenheim in Rheinhessen. Zugleich ist die Stadtsilhouette aus südlicher Richtung weit sichtbar.
In unmittelbarer Nähe finden sich die Großstädte Frankfurt am Main, Wiesbaden und Mainz.
Nachbargemeinden
Hochheim grenzt im Norden an Hofheim am Taunus, im Osten an Flörsheim am Main, im Süden, getrennt durch den Main, an Rüsselsheim, Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg (alle drei Kreis Groß-Gerau) sowie im Westen an die Stadtteile Mainz-Kostheim und Delkenheim der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Stadtgliederung
Hochheim besteht aus der Kernstadt Hochheim, der um den Bahnhof am Mainufer angesiedelten Südstadt, die durch Weinberge von der Hochheimer Altstadt getrennt ist, und dem 1977 eingemeindeten Stadtteil Massenheim mit ungefähr 1500 Einwohnern. Seit dieser Zeit gehört auch das Wiesbadener Kreuz zum Hochheimer Stadtgebiet.
Geschichte
In Hochheim wurde ein keltisches Fürstengrab gefunden. Zur Römerzeit war das Gebiet bereits dicht besiedelt, und der Weinbau wurde eingeführt. Der Name Hochheim geht auf die hier im 4. und 5. Jahrhundert siedelnden Alemannen zurück, auf die die Franken folgten. Hochheim wurde 754 während des Todeszugs von Bonifatius erstmals erwähnt. Massenheim wurde erstmals 819 als Geschenk an das Kloster Fulda erwähnt. 1273 wurde das Dorf Hochheim vom Kölner Domkapitel an das Mainzer Domkapitel verkauft. Im Jahr 1484 verlieh Kaiser Friedrich III. das Recht, jährlich zwei Märkte abzuhalten. Beim Reichsdeputationshauptschluss fällt Hochheim 1803 an das Fürstentum Nassau-Usingen, das 1806 mit dem Fürstentum Nassau-Weilburg zum Herzogtum Nassau vereinigt wurde. Seit 1820 wird Hochheim als Stadt geführt, ohne dass sich die Verleihung der Stadtrechte urkundlich nachweisen lässt, und war Sitz eines herzoglich-nassauischen Amtes. 1866 wurde das Herzogtum Nassau von Preußen annektiert und gehörte zur Provinz Hessen-Nassau. Die nassauischen Ämter wurden zu Landkreisen zusammengefasst, und Hochheim gehörte zunächst zum Mainkreis und später zum Landkreis Wiesbaden. Bei dessen Auflösung im Jahr 1928 wurde die Stadt dem Main-Taunus-Kreis zugeordnet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Hochheim mit der preußischen Provinz Nassau Teil des neu gegründeten Landes Hessen. Im Jahre 1977 wurde die Gemeinde Massenheim eingemeindet.
Sehenswürdigkeiten
Kirche Sankt Peter und Paul: Im Stil des Barock gehaltene Kirche mit Fresken des 1725 in Söflingen (Ulm) geborenen deutschen Barockmalers Johann Baptist Enderle. Im Jahr 2005 wurden die seit 1999 andauernden Restaurierungsarbeiten an den Fresken von Enderle beendet.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:[2]
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 34,8 13 35,0 13 35,6 13 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 20,5 8 20,4 7 26,5 10 FWG Freie Wählergemeinschaft Hochheim / Massenheim 19,5 7 29,1 11 21,4 8 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 17,3 6 — — — — FDP Freie Demokratische Partei 5,7 2 7,5 3 7,1 3 GAL Grün-Alternative Liste Hochheim und Massenheim 2,2 1 8,0 3 — — GRÜNE/GAL Bündnis 90/Die Grünen/Grün-Alternative Liste — — — — 9,3 3 Gesamt 37 37 37 Wahlbeteiligung in % 45,4 44,7 55,2 Bürgermeister
Die seit 2002 amtierende Bürgermeisterin Angelika Munck (FWG) wurde am 27. Januar 2008 im ersten Wahlgang mit 50,7 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 69,0 %.
Städtepartnerschaften
Hochheim unterhält seit 1987 eine Partnerschaft mit der im Département Vaucluse in der Nähe von Avignon gelegenen Stadt Le Pontet. Weiterhin bestehen Städtefreundschaften mit der ungarischen Stadt Bonyhád im Komitat Tolna (seit 1997) und der thüringischen Stadt Kölleda.
Wirtschaft
Der Wirtschaftszweig, dem die Stadt ihre Bekanntheit in erster Linie verdankt, ist der Weinbau. Der Name der Stadt ist seit einem Besuch der britischen Königin Viktoria im Jahr 1845[3] im englischsprachigen Raum als Hock zum Synonym für Rheinwein im Allgemeinen und für Wein aus dem Rheingau im Besonderen geworden.
Der Überlieferung nach soll sich wegen des guten Geschmacks der Hochheimer Weine und ihrer nahrhaften Eignung am britischen Hof das Sprichwort etabliert haben: „A good Hock keeps off the doc!“ Sinngemäß: Ein guter Hochheimer ersetzt jeden Arzt, oder hält den Arzt fern.
Mit 241 ha Rebfläche gehört Hochheim zu den großen Weinbaugemeinden im Rheingau. Die Hochheimer Gemarkung bildet das Kernstück der Großlage Daubhaus. Die namhaftesten Lagen sind die unterhalb der Altstadt gelegenen Lagen Domdechaney und Kirchenstück sowie der kleine Königin-Viktoria-Berg, der östlich der Stadt oberhalb der Bahnlinie inmitten der Hölle gelegen ist, dort wo das in neugotischem Stil errichtete Königin-Viktoria-Denkmal an den Besuch der Queen in Hochheim erinnert.[4] Weitere Lagen sind Berg, Herrnberg, Hofmeister, Reichestal, Stein und Stielweg. Hinzu kommt die Lage Schlossgarten in der Gemarkung Massenheim. 80 % der Rebfläche sind mit Rieslingreben bestockt, 15 % entfallen auf Spätburgunder und 5 % auf Kerner, Müller-Thurgau und andere Rebsorten. Das Domdechant Werner’sche Weingut erinnert an die Verbindung zum Mainzer Klerus.
Hochheim war im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch ein wichtiges Zentrum der Sektproduktion. So wurde 1837 hier die rheinische Sektkellerei Burgeff, bekannt unter der Marke Mumm, gegründet, die sich heute im Besitz der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien befindet.
Jährlich steht die Stadt Anfang November im Zeichen des Hochheimer Marktes, eines der größten Herbstmärkte in Deutschland. Er wird seit 1484 abgehalten und ist für ein Wochenende von Freitag bis Dienstag mit einer Mischung aus Kram-, Vergnügungs- und Viehmarkt Anziehungspunkt von fast einer halben Million Besucher.
Am ersten Juliwochenende findet ein Weinfest in Hochheim statt, das über hunderttausend Besucher anlockt.
Die wirtschaftliche Struktur der Stadt Hochheim war seit dem Zweiten Weltkrieg einem steten Wandel unterworfen. Das international bekannteste hier ansässige Unternehmen ist Tetra Pak, das hier seit 1965 den Sitz seiner Deutschland-Zentrale hat.
Persönlichkeiten
Folgende Personen wurden in Hochheim geboren, wirkten aber hauptsächlich andernorts.
- Johannes Selenka (1801–1871), Buchdrucker und Wegbereiter der Handwerkerbewegung in Braunschweig
- Sigmund Aschrott (1826–1915), Kaufmann, Industrieller und Immobilienunternehmer in Kassel
- Ferdinand Raab (1878–1954), Industrieller in der Braunkohlenindustrie
- Diether Hummel (1908–1989), Sektproduzent und Verbandspräsident
- Franz Crass (* 1928), Kammersänger, lebt in Hochheim am Main
- Valentin Petry, (* 1928), Radsportler
- Rolf Selzer (* 1942), Politiker (SPD)
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl
- ↑ Frankfurter Neue Presse: V wie Victoriaberg-Wein. Das Hessen-ABC bei Rhein-Main.Net
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen: Recherche nach Kulturdenkmälern und Gesamtanlagen – Inschrift: „WINDSOR CASTLE V. DEC./ MDCCCL - Ihre Majestät VICTORIA, Königin von Grossbritannien u. Irland hatte die Gnade diesem Weinberge Ihren hohen Namen zu verleihen. Der erhabenen Monarchin zu Ehren und als dankbare Erinnerung an eine so huldvolle Auszeichnung wurde dieser Denkstein errichtet von G. M. Pabstmann. Hochheim am 24. Mai 1854“
Weblinks
Commons: Hochheim am Main – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Stadt Hochheim am Main
- Recherche nach Kulturdenkmälern in Hochheim am Main (185 Datensätze)
- Literatur von Hochheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Links zum Thema Hochheim am Main im Open Directory Project
- digitalisierter Hochheimer Stadtanzeiger 1911-1932
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