- Schönheide
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Wappen Deutschlandkarte 50.50361111111112.523611111111700Koordinaten: 50° 30′ N, 12° 31′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Erzgebirgskreis Höhe: 700 m ü. NN Fläche: 28,1 km² Einwohner: 4.998 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 178 Einwohner je km² Postleitzahl: 08304 Vorwahl: 037755 Kfz-Kennzeichen: ERZ Gemeindeschlüssel: 14 5 21 540 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 43
08304 SchönheideWebpräsenz: Bürgermeister: Kai Wilhelm (SPD) Lage der Gemeinde Schönheide im Erzgebirgskreis Schönheide ist eine Gemeinde im sächsischen Erzgebirgskreis, liegt im Westerzgebirge und war einst von Industrie geprägt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das fünf Kilometer lange Schönheide liegt im Westen des Landkreises in einem Nebental der Zwickauer Mulde, welche die südliche Grenze der Gemeinde bildet.
Der “Knock” ist mit 725 m einer der höchsten Punkte innerhalb der Grenzen der Gemeinde Schönheide.
Im Tal der Zwickauer Mulde liegt der Ortsteil Wilzschaus.
Nachbargemeinden
Im Norden grenzen Stützengrün, im Osten und Südosten Eibenstock, im Westen Auerbach/Vogtl. und Rodewisch, sowie im Nordwesten Steinberg an die Gemeinde.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den drei Ortsteilen Schönheide, Neuheide und Wilzschhaus. Aufgrund der Größe des Ortsteiles Schönheide wird dieser unterteilt in Oberdorf, Heinzwinkel, Mitteldorf, Schwarzwinkel, Webersberg und Schönheiderhammer.
Geschichte
Der erste Siedler im Schönheider Gebiet Urban Männel wurde 1537 erwähnt. Fünf Jahre später sind 12 Siedler im Schneeberger Fürstenverzeichnis aufgeführt. Das Dorf Schönheide wurde 1549 mit 20 Höfen gegründet.
1563 kam der Ort durch Verkauf in den Besitz der Wettiner. 1566 wurde das heute noch betriebene Eisenhammerwerk gegründet. Im Jahre 1596 wurde die erste Kirche errichtet, welche 1764 einstürzte und dabei einen Mann tötete. 1669 wurde eine Handwerkerinnung gegründet.
Mit dem Bau der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn erhielt der Ort 1875 in Schönheider Hammer und Wilzschhaus Bahnanschluss. Zwischen 1880 und 1900 wurden mehrere noch heute bestehende öffentliche Gebäude gebaut: Rathaus 1882, Post 1891, Real-/Hauptschule 1856–98, Flemmings Fabrik 1896, Lenks Villen um 1900. 1893 kamen mit dem Bau der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld drei weitere Bahnhöfe im Gemeindegebiet dazu.
In der Zeit zwischen 1914 und 1945 zog in Schönheide wie auch im restlichen Erzgebirge durch die Kriege hohe Arbeitslosigkeit und Armut ein. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im Ort ein Außenlager des KZ Flossenbürg eingerichtet, in dem 50 KZ-Häftlinge für die Firma R. Fuess (Berlin) Zwangsarbeit verrichten mussten. Diese Häftlinge wurden im April 1945 auf den Todesmarsch nach Karlovy Vary geschickt.
Die Gemeinden Schönheiderhammer und Neuheide wurden am 1. Juli 1948 nach Schönheide eingemeindet.[2]
1974 begann der Bau der Talsperre Eibenstock. Dadurch musste 1975 die Bahnstrecke im Muldetal zwischen Blauenthal und Schönheide Ost stillgelegt werden. 1977 erfolgte auch die Einstellung der Schmalspurstrecke, welche heute nur noch auf einem Teilstück als Museumsbahn fährt.
Ab 1990 wurde die Infrastruktur ausgebaut, aber durch die Stilllegung vieler Betriebe stieg auch wieder die Arbeitslosigkeit an.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember, Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen):
Jahr Einwohner 1960 8980 1998 5786 1999 5740 2000 5662 Jahr Einwohner 2001 5556 2002 5451 2003 5381 2004 5351 Jahr Einwohner 2005 5316 2006 5283 2007 5193 2009 5047 Gedenkstätten
Grabstätten und eine Gedenktafel auf dem unteren Teil des alten Ortsfriedhofs erinnern an eine unbekannte Zahl von Opfern der NS-Diktatur.
Politik
Gemeinderat
Seit der Wahl von 2009 hat die CDU acht, die UWG sieben, die FDP einen Sitz und die SPD einen Sitz.
Ortspartnerschaften
Schönheide unterhält partnerschaftliche Beziehungen mit Bad Rappenau, Beerfelden, Sulzbach (Taunus) und Nüdlingen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen und Sakralbauten
- Bürsten- und Heimatmuseum
- Museumsbahn nach Stützengrün
- Kirchenbau von 1776
Naturdenkmäler
- Am Knock
Sport
Schönheide hat einen Eishockeyverein, den EHV Schönheide 09. Der Verein wurde 2009 gegründet und wird ab der Saison 2010/11 in der neu geschaffenen Oberliga Ost antreten. Der Vorgängerverein, der EHV Schönheide ging im April 2009 in Konkurs. Der daraufhin gegründete EHV Schönheide 09 e.V. übernahm dessen Tradition und Startplatz in der Regionalliga Ost 2009/10.
In der über 70-jährigen Tradition des Schönheider Eishockeys wurde man überregional durch den Gewinn der Regionalligameisterschaft in der Saison 2007/08 bekannt.
Sportstätten
- Kunstrasenplatz „Waldstadion“
- Eisstadion Schönheide, genannt „Wolfsbau“
Regelmäßige Veranstaltungen
Alljährlich findet Anfang September das „Bürstenfest“ statt. Außerdem gibt es jedes Jahr im Juli ein Straßenfest mitten im Ort auf der Hauptstraße, die dazu voll gesperrt wird, sowie die jedes Jahr stattfindende Kirmes am 2. Wochenende des Oktobers und das alljährliche Feuerwehr-Familien-Fest unserer Freiwilligen Feuerwehr Schönheide ungefähr Mitte August. Zudem veranstaltet jedes Jahr das Heimatmuseum regelmäßig Feste. Der Gewerbeverein des Ortes organisiert alljährlich das "Frühlingsfest" (30. April bis 1. Mai). Zudem wird in Kooperation mit den umliegenden Gewerbevereinen seit 2006 eine ortswechselnd stattfindende Gewerbeschau organisiert. Im Jahr 2007 findet vom 7.-9. Sept. die 1. Gewerbeschau mit Ausbildungsbörse und Tourismusbörse im Eisstadion Schönheide statt. (Quelle:Gewerbeverein Schönheide e.V.) Seit 2004 findet immer am ersten Sonntag im Juli ein Bikergottesdienst auf dem Fuchsstein statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Bis 1975 besaß die Gemeinde Bahnanschluss durch die ehemalige Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn und die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld.
Die wichtigste überörtliche Verkehrsader der Gemeinde ist heute die Bundesstraße 283 im Tal der Zwickauer Mulde.
Seit April 2008 verkehrt auf einem stillgelegten Teilstück der CA-Linie (von Schönheide Süd nach Hammerbrücke) eine Motordraisine, der Wernesgrüner Schienen-Express zu touristischen Zwecken nach Fahrplan.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Karl Emanuel Klitzsch (1812–1889), Organist, Komponist und Musikschriftsteller
- Karl Leistner (1826–1874), Nationalökonom und Politiker, MdR, MdL
- Louis Tuchscherer (1847–1922), Fahrzeugpionier
- Ottomar von Mayenburg (1865–1932), Erfinder der Chlorodont-Zahnpasta
- Kurt Müller (* 1924), Politiker (SED), Oberbürgermeister von Karl-Marx-Stadt
- Hanno Drechsler (1931–2003), Oberbürgermeister und Ehrenbürger von Marburg
- Ulrich Mückenberger (* 1944), Rechts- und Politikwissenschaftler
Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder gewirkt haben
- Hans Edler von Querfurth (1849–1931), Besitzer des Eisenhüttenwerks Schönheiderhammer und deutscher konservativer Politiker, Mitglied des Sächsischen Landtags
- Georg-Berndt Oschatz (* 1937), Verwaltungsbeamter und Politiker
- Ulrich Möckel (* 1968), Heimatforscher
Literatur
- Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide. Stopp: ca. 1908/09, Reprint 1992
- Richard Steche: Schönhaide. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 8. Heft: Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. C. C. Meinhold, Dresden 1887, S. 58.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden, 1952, Herausgeber Ministerium des Innern des Landes Sachsen
Weblinks
Commons: Schönheide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Homepage der Gemeinde
- Schönheide im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Neuheide im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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