Sülldorf (Altona)

Sülldorf (Altona)
Lage des Stadtteils

Sülldorf

Lage des Bezirks

Altona

Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Altona
Fläche: 5,6 km²
Einwohner: 8.598 (2005)
Bevölkerungsdichte: 1535 Einwohner je km²
Vorwahl: 040
Geografische Lage: 53° 35′ 6″ n. Br.
9° 47′ 39" ö. L.
Kfz-Kennzeichen: HH

Sülldorf ist ein Stadtteil Hamburgs im Bezirk Altona.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Der Stadtteil grenzt westlich an Hamburg-Rissen, nördlich an den Kreis Pinneberg (in Schleswig-Holstein), südlich an Hamburg-Blankenese und östlich an Hamburg-Iserbrook.

Untergliederung

Nördlich der Bundesstraße 431 und der S-Bahn-Strecke nach Wedel/Holstein (S1) ist teilweise noch das alte Bauerndorf erhalten, eingebettet in die weitläufigen landwirtschaftlichen Nutzflächen der Sülldorf-Rissener Feldmark. Diese geht nach Nordwesten in den Forst Klövensteen über. Es gibt auch noch einige aktive bäuerliche Betriebe, deren Mehrzahl in jüngerer Zeit aber zunehmend Dienstleistungen für Pferdebesitzer („Pferdepensionen“) anbietet. Die Feldmark wird von der Wedeler Au durchflossen.

Südlich der Feldmark finden sich überwiegend neuere Wohngebiete mit Einzel- und Reihenhäusern, am S-Bahnhof Iserbrook und an der Straße Op'n Hainholt auch höherer Geschosswohnungsbau.

Geschichte

Die Siedlungsgeschichte Sülldorfs geht bereits auf die vorrömische Zeit zurück. Noch heute zeugen davon etliche Hügelgräber in der Umgebung sowie ein Urnenfriedhof, von dem ein kleiner Nachbau nahe der S-Bahn-Station sichtbar ist. 1256 wird Sülldorf als Suldorpe erstmals urkundlich erwähnt. Im Mai 2006 wurde das 750-jährige Bestehen gefeiert. Sülldorf lag bis 1927 im Kreis Pinneberg, wurde dann durch das Groß-Altona-Gesetz Stadtteil von Altona/Elbe und fiel mit diesem zusammen 1938 an Hamburg.

Einwohnerentwicklung

Noch 1925 hatte Sülldorf nur 1.046 Einwohner. 2005 erfasste das Statistische Landesamt hingegen bereits 8.598 Menschen, die zu diesem Zeitpunkt in Sülldorf wohnten.

1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
7,400 7,396 7,448 7,516 7,543 7,467 7,405 7,788 7,703 7,606 7,730 7,886 8,196
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
8,337 8,373 8,376 8,532 8,598 8,953 8,980

Politik

Bei den Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft 2004 entfielen in Sülldorf auf die CDU 50,4%, auf die SPD 29,6% und die Grünen 11,3% der abgegebenen gültigen Stimmen.

Für die Bürgerschaftswahl 2008 und die Wahl der Bezirksversammlung gehört Sülldorf zum Wahlkreis Blankenese.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Nördlich der Bahnstrecke zeigt Sülldorf noch heute den typischen Charakter eines Geestdorfes mit mehreren noch intakten Bauernhöfen und zahlreichen Reetdachkaten. Der Verein Erhaltet Sülldorf! macht sich seit den 1980er Jahren für die Bewahrung des Dorfkerns und gegen Begehrlichkeiten stark, Teile der Feldmark als Bauland auszuweisen.

Parks

Neben Feldmark und Klövensteen mit zahlreichen Wander-, Feld- und Wirtschaftswegen liegen auch Teile des Waldparks Marienhöhe (mit Freibad) und der Rissener Kiesgrube (allesamt beliebte Naherholungsgebiete) sowie der Blankeneser Friedhof in Sülldorf – trotz der irreführenden Benennungen.

Sport

Der TSV Sülldorf von 1925 hat nach eigenen Angaben über 500 Mitglieder.

Zu Sülldorf gehört das Freibad im Waldpark Marienhöhe.

Regelmäßige Veranstaltungen

Eine gewisse Bekanntheit hat das seit 1970 organisierte, alljährliche Sülldorfer Feuerwehrfest erlangt, das in früheren Jahren gelegentlich einen größeren Polizeieinsatz zwecks Streitschlichtung erforderte; davon abgesehen ist dieses Feuerwehrfest aber vor allem ein gesellschaftliches Ereignis für die Bewohner Sülldorfs und angrenzender Stadtteile.

Am Erntedankumzug nehmen Schule und Kindergarten, Bauern und ortsansässige Betriebe mit selbstgeschmückten Fahrzeugen teil. Am Erntedanksonntag 2007, dem 30. September, wird auch das 50-jährige Kirchweihfest gefeiert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

In West-Ost-Richtung durchquert die B 431 den Stadtteil. Deren vierspuriger Ausbau bis 1978 veränderte den alten Dorfkern stark, da hierzu einige Gebäude abgerissen werden mussten. Seit dem 1. Dezember 1883 besteht die S-Bahn-Strecke nach Wedel (S1, mit dem Bahnhof Sülldorf; auch der Haltepunkt Iserbrook liegt unmittelbar auf der Grenze zu Sülldorfer Gebiet) den Stadtteil. Seit dem 14. Mai 1950 ist die Strecke bis Sülldorf elektrifiziert. Durch HVV-Busse besteht zudem eine direkte Verbindung nach Blankenese.

Ansässige Unternehmen

  • Der 1899 gegründete Bauverein der Elbgemeinden eG (BVE), ein genossenschaftliches Wohnungsunternehmen mit ca. 13.000 Wohneinheiten, beschäftigt in seiner Hauptverwaltung an der Straße Heidrehmen gut 100 Mitarbeiter.
  • Im alten Dorf liegt am Sülldorfer Kirchenweg Timmermanns Hofladen, in dem Produkte aus ökologischem (überwiegend eigenem) Anbau verkauft werden.

Gastronomie

Sülldorf verfügt über einige ausgezeichnete Gastronomie-Angebote an der Sülldorfer Landstraße.

Öffentliche Einrichtungen

An der Grenze zu Rissen liegt ein Wohndorf für Flüchtlinge.

Bildung

Das Hamburger Konservatorium, das bereits 1908 in Blankenese gegründet wurde, ist eine alteingesessene Hamburger Musikausbildungsstätte. 1977 erhielt es am Sülldorfer S-Bahnhof einen Neubau.

In Sülldorf gibt es darüber hinaus drei Kindergärten und eine Grundschule (Lehmkuhlenweg), die 2005 von 186 Schülern besucht wird.

Literatur

  • Das alte Sülldorf. Geschichtliches von seinen Bewohnern und Höfen. 2 Bde., Schröder, Hamburg 1986.
  • Marcus Krohn (Hrsg.): Jubiläumsbuch 750 Jahre Sülldorf. MK-Medien, Hamburg 2006.

Weblinks

53.584999.794117Koordinaten: 53° 35′ N, 9° 48′ O


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