- Tab Hunter
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Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Singles
- Young Love
- UK: 1 – 08.02.1957 - 18 Wo.
- US: 1 – 02.1957
- Red Sails in the Sunset
- US: 57 – 1957
- Ninety-Nine Ways
- UK: 5 – 12.04.1957 - 12 Wo.
- US: 11 – 1957
- Don't Get Around Much Anymore
- US: 74 – 1957
- Jealous Heart
- US: 62 – 1958
- (I'll Be With You in) Apple Blossom Time
- US: 31 – 1959
- There's No Fool Like a Young Fool
- US: 68 – 1959
Tab Hunter (* 11. Juli 1931 in New York City, New York; eigentlich Arthur Andrew Kelm, später Arthur Andrew Gelien) ist ein US-amerikanischer Filmschauspieler und Popsänger.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Von Art Kelm zu Tab Hunter
Als Arthur Andrew, genannt Art, Kelm noch ein Kind war, ließen sich seine Eltern scheiden, und der Junge erhielt den Nachnamen seiner Mutter, Gelien. Als Teenager war er Eiskunstläufer. Mit 15 ging er zur Küstenwache (wofür er sich ein wenig älter machen musste). Mit 18 erhielt er ohne Schauspielausbildung seine erste Filmrolle. Als er ins Filmbusiness einstieg, gab ihm sein Agent seinen neuen Namen Tab Hunter.
Über Hauptrollen zum Spitzenreiter
Seine erste Hauptrolle spielte Hunter 1952 in „Insel der Verheißung“ („Island of Desire“, auch „Saturday Island“) als Partner von Linda Darnell. In dem Film, der auf einer Südseeinsel spielte, war der blonde, durchtrainierte Hunter in einem Großteil der Szenen mit nacktem Oberkörper zu sehen. Dank seines guten Aussehens etablierte er sich schnell als Teenageridol auf der Leinwand und im Fernsehen. 1956 nahm er seine erste Schallplatte auf, die Coverversion eines Songs von Ric Cartey, „Young Love“, den auch Countrystar Sonny James bereits veröffentlicht hatte. Hunter landete damit 1957 einen Nummer-eins-Hit in den USA und Großbritannien; James musste sich mit Platz 2 (USA) bzw. Platz 11 (UK) zufriedengeben.
Weitere Platten- und Kinoerfolge
Die Nachfolgesingle „99 Ways“ kam auf Platz 11 (USA) bzw. Platz 5 (UK). Weitere Singles kamen in die US-Charts, Top-Ten-Notierungen blieben allerdings aus. Der Erfolg von Tab Hunters Schallplatten war einer der Gründe für Warner Brothers, ihr eigenes Plattenlabel (Warner Bros. Records) zu gründen.
1958 war die Verfilmung von „Damn Yankees!“ mit einer Oscar- und einer Golden-Globe-Nominierung ein großer Erfolg in den USA; mit Ausnahme von Hunter war die gesamte Besetzung des Films bereits am Broadway in dem Musical von Jerry Ross und Richard Adler aufgetreten. Das Stück erzählt von einem Baseballfan (Hunter), der einen Pakt mit dem Teufel schließt, damit sein Team gewinnt. Außerdem spielte Hunter 1958 die Titelrolle in einer Fernsehübertragung des Eislaufmusicals „Hans Brinker, or the Silver Skates“.
Von Hollywood nach Italien
1960/1961 hatte er eine eigene halbstündige Sitcom, The Tab Hunter Show, im Fernsehen. Zu dieser Zeit war er auch in der Auswahl für die Hauptrolle der Verfilmung von West Side Story, doch die Produzenten hielten ihn letztlich schon für zu alt. Im Juli 1960 nahm ihn die Polizei von Glendale (Kalifornien) fest, da er angeblich seinen Hund geschlagen haben sollte. Die Jury sprach ihn frei, doch sein sauberes Image nahm durch den Vorfall Schaden.
In der zweiten Hälfte der 1960er ließ Hunter sich eine Zeitlang in Südfrankreich nieder und spielte in mehreren Spaghettiwestern mit. In den 1970ern stand er vermehrt in einzelnen Episoden von Fernsehserien wie Die Leute von der Shiloh Ranch, Cannon, Love Boat oder Hawaii Fünf-Null vor der Kamera.
Die zweite Karriere
Seine Karriere wurde in den 1980ern wiederbelebt, als er mit Divine in John Waters' Film „Polyester“ (1981) und in Paul Bartels „Geier, Geld und goldene Eier“ („Lust in the Dust“, 1985) auf der Leinwand zu sehen war. Tab Hunter sang auch den Titelsong von „Polyester“, den Debbie Harry und Chris Stein von Blondie geschrieben hatten. Außerdem war er 1982 als Mr. Stewart in „Grease 2“ zu sehen, in diesem Film sang er den Song „Reproduction“. 1992 schrieb und produzierte er den Film „Dark Horse“, in dem er auch eine Hauptrolle übernahm. Er hat einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
Das Coming Out
Im Oktober 2005 veröffentlichte Hunter seine Autobiografie „Tab Hunter Confidential: The Making of a Movie Star“. Er bekannte sich darin zu seiner Homosexualität und bestätigte damit Gerüchte, die seit dem Höhepunkt seiner Karriere im Umlauf waren. Im Buch erzählt er auch von einer zwei Jahre andauernden Beziehung mit Anthony Perkins. Auch mit dem Eiskunstläufer Ronald Robertson hatte er eine Beziehung und unterstützte auch seine Karriere. Hunter lebt heute mit dem Filmproduzenten Allan Glaser, der seit mehr als 20 Jahren sein Partner ist, in der Nähe von Santa Barbara in Kalifornien.
Hunters Homosexualität steht in scharfem Kontrast zu seinem Image der 1950er Jahre als „Frauenheld“. Seine Agentur brachte, als Hunter auf der Höhe seiner Karriere stand, Geschichten in Jugendzeitschriften und Boulevardblättern in Umlauf, in denen er mit vielen jungen Starlets seiner Zeit in Verbindung gebracht wurde. Lange Zeit galt er als der „Boyfriend“ von Natalie Wood, die 1956 in „Horizont in Flammen“ und in „Playboy - marsch, marsch!“ seine Filmpartnerin war.
Zitat
- „Ich glaube, das war, als ich einen Scheck erhielt, auf dem geschrieben stand: Auszuzahlen an Tab Hunter. Ich dachte: Wow, 250 Dollar!“ (Antwort auf die Frage, wann er sich an seinen neuen Künstlernamen gewöhnt habe.)[1]
Filmografie (Auswahl)
- 1950: Gnadenlos gehetzt (Originaltitel: The Lawless, auch: The Dividing Line)
- 1952: Insel der Verheißung (Saturday Island, auch: Island of Desire)
- 1953: Überfall in Texas (Gun Belt)
- 1954: Die Banditeninsel von Karabei (Return to Treasure Island)
- 1955: Der Seefuchs (The Sea Chase)
- 1955: Urlaub bis zum Wecken (Battle Cry)
- 1956: Horizont in Flammen (The Burning Hills)
- 1956: Playboy − marsch, marsch! (The Girl He Left Behind)
- 1958: Damn Yankees!
- 1958: Lafayette Escadrille
- 1959: Sie kamen nach Cordura (They Came to Cordura)
- 1961: In angenehmer Gesellschaft (The Pleasure of His Company)
- 1962: Der goldene Pfeil (La freccia d'oro)
- 1963: Sprengkommando Ledernacken (Operation Bikini)
- 1965: Die Stadt unter dem Meer (The City Under the Sea, auch: War-Gods of the Deep)
- 1967: Texas-Desperados (Hostile Guns)
- 1968: Django − Sein letzter Gruß (La vendetta è il mio perdono)
- 1972: Das war Roy Bean (The Life and Times of Judge Roy Bean)
- 1975: Die Sieben vom Holzfällercamp (Timber Tramps)
- 1976: Won Ton Ton, der Hund der Hollywood rettete (Won Ton Ton, the Dog Who Saved Hollywood)
- 1981: Polyester
- 1982: Grease 2
- 1985: Geier, Geld und goldene Eier (Lust in the Dust, auch als Produzent)
- 1988: Grotesk (Grotesque)
- 1989: Cameron − Der Dämon aus der Hölle (Out of the Dark)
- 1992: Dark Horse (als Schauspieler, Produzent und Autor)
Diskografie
Alben
- 1958: Tab Hunter
- 1958: When I Fall in Love
- 1960: R.F.D.
- 2001: The Very Best of Tab Hunter (Kompilation)
- 2005: Young Love – The Best of Tab Hunter (Kompilation)
Soundtracks
mit Songs von Tab Hunter:
- 1958: Hans Brinker, or the Silver Skates
- 1958: Damn Yankees
- 1981: Polyester
- 1982: Grease 2
Einzelnachweise
- ↑ "Probably when I got a check that said 'Pay to the order of Tab Hunter.' I thought, wow, $250." zitiert nach CBS News, s.u.
Literatur
- Tab Hunter, mit Eddie Muller: Tab Hunter Confidential: The Making of a Movie Star, New York 2005, ISBN 1-56512-466-9
- Fred Bronson: The Billboard Book of Number One Hits, 3rd edition, New York 1992, ISBN 0-8230-8298-9
- Donald Clarke (ed.): The Penguin Encyclopedia of Popular Music, p.572, London 1989/1990, ISBN 0-14-051147-4
- Paul Gambaccini, Tim Rice, Jo Rice: The Guinness Book of Number One Hits, 2nd ed., Enfield 1988, ISBN 0-85112-893-9
- David Roberts (ed.): Guinness World Records - British Hit Singles, 14th edition, London 2001, ISBN 0-85156-156-X
- Frank Laufenberg/Ingrid Laufenberg: Frank Laufenbergs Rock- und Pop-Lexikon, Band 1, 5. Auflage, Düsseldorf/München 2000, ISBN 3-612-26206-8
Weblinks
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