Talsperre Klingenberg

Talsperre Klingenberg
Talsperre Klingenberg
Talsperre Klingenberg.jpg
Lage: Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Zuflüsse: Wilde Weißeritz
Größere Orte in der Nähe: Klingenberg
Talsperre Klingenberg (Sachsen)
Talsperre Klingenberg
Koordinaten 50° 54′ 0″ N, 13° 32′ 48″ O50.913.546666666667Koordinaten: 50° 54′ 0″ N, 13° 32′ 48″ O
Daten zum Bauwerk
Sperrentyp: Gewichtsstaumauer
Bauzeit: 1908 - 1914
Höhe über Talsohle: 33,5 mdep1
Höhe über Gründungssohle: 40,0 mdep1
Höhe der Bauwerkskrone: 394,00 m
Bauwerksvolumen: 118.000 m³dep1
Kronenlänge: 310 mdep1
Kronenbreite: 6,2 mdep1
Krümmungsradius: 250 mdep1
Kraftwerksleistung: max. 850 kWdep1
Betreiber: Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Daten zum Stausee
Höhe des Stauziels: 391,00 m
Wasseroberfläche bei Vollstau: 116 hadep1
Speicherraum: 16,38 Mio. m³dep1
Gesamtstauraum: 17,49 Mio. m³dep1
Einzugsgebiet: 89,4 km²dep1
Bemessungshochwasser: 86 m³/sdep1
Klingenberg-dam(Staumauer).jpg
Staumauer Klingenberg

Die Talsperre Klingenberg ist eine Talsperre im Freistaat Sachsen. Sie dient der Trinkwasserversorgung von Dresden und großen Teilen des ehemaligen Weißeritzkreises, dem Hochwasserschutz und in geringem Maße der Energieerzeugung.

Inhaltsverzeichnis

Die Staumauer

Die Staumauer der Talsperre Klingenberg ist eine gekrümmte Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinmauerwerk nach dem Intze-Prinzip. Die Talsperre wurde von 1908 bis 1914 in der Nähe von Klingenberg im Vorland des Osterzgebirges nach einem architektonischen Entwurf von Hans Poelzig erbaut (Inbetriebnahme 1914) und erhielt zunächst den Namen des letzten sächsischen Königs: Friedrich-August-Talsperre. Das gestaute Gewässer ist die Wilde Weißeritz. Bemerkenswert an dieser denkmalgeschützten Talsperre ist der markante Kronenaufsatz in der Mitte.

Über die Staumauer führt ein öffentlicher Weg. Baden und Freizeitsport im Stausee sind nicht möglich, aber man kann rund um den Stausee wandern. An beiden Seiten der Staumauer gibt es Gaststätten.

Die Talsperre hat eine Vorsperre, deren Absperrbauwerk ein Staudamm ist, und zwei Vorbecken.

Die Ableitung des Rohwassers zum Wasserwerk Dresden-Coschütz erfolgt über die Wasserkraftwerke Dorfhain und Tharandt.

Am Fuße der Talsperre befinden sich das Wasserwerk und das Wasserkraftwerk Klingenberg.

Sanierung

Der leere Stausee im November 2009
Die alte Holzmühle auf dem Grund des Stausees im Dezember 2009

Die Staumauer und die Vorsperre werden seit 2005 bis 2012 aufwändig saniert. Seit Sommer 2009 wurde das Wasser der Hauptsperre komplett abgelassen. Die Sanierung der Staumauer wird drei Jahre dauern. Im März 2010 wurde die wasserseitige Schale abgebrochen, zurzeit wird die Wasserseite neu mit Beton abgedichtet. Außerdem werden neue Überwachungseinrichtungen eingebaut. Derzeit werden die Sanierungskosten auf 22,5 Mio. Euro geschätzt.

Die Stadt Dresden wird während der Bauzeit aus der 2008 fertiggestellten neuen Vorsperre mit Trinkwasser versorgt. Es kommt durch den neuen über drei Kilometer langen Stollen, der von der Vorsperre bis zum Fuß der Staumauer in den Fels gebaut worden ist. Nach der Instandsetzung der Hauptsperre wird dieser Umleitungsstollen als zusätzlicher Hochwasserentlastungsstollen dienen.

Durch das Hochwasser 2002 der Wilden Weißeritz kam es vor allem am Überlauf der Talsperrenmauer und der 150 m langen Kaskaden-Hochwasserentlastung mit den sieben Gefällestufen zu Beschädigungen (Ausspülungen). Sie war nur für ein größtes Hochwasser von 86 Kubikmetern pro Sekunde bemessen, aber es gab Spitzenabflüsse von 160 m³/s. Inzwischen ist auch sie wieder - mit etwa verdoppelter Leistungsfähigkeit - instand gesetzt worden.

Die Hauptsperre hat bei der Sanierung, die im Jahr 2005 begann, bereits einen Kontrollgang bekommen, der bei vollem Stau längs in die Mauer gesprengt wurde. Auch ein neuer Grundablassstollen wird gebaut.

Außerdem wird seit einigen Jahren mit einem neuen Rohwasser-Überleitungssystem Wasser aus der Talsperre Rauschenbach, aus der Talsperre Lichtenberg und aus der Revierwasserlaufanstalt Freiberg bis zur Klingenberger Vorsperre geleitet.

Siehe auch

Literatur

  • Eckhard Meyer, Berthold Grahl: Eine Hundertjährige wird saniert. In: Petra Binder (Hg.): Landkalenderbuch für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge 2009. Schütze-Engler-Weber Verlags GbR, Dresden 2008, ISBN 978-3-936203-11-0, S. 124-128.
  • Hans-Ulrich Sieber: Talsperren in Sachsen. Pirna 1992.

Weblinks


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