- Talsperre Muldenberg
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Talsperre Muldenberg Blick von Westen Lage: Vogtlandkreis Zuflüsse: Rote Mulde, Weiße Mulde, Saubach Abflüsse: Zwickauer Mulde Größere Orte in der Nähe: Schöneck Koordinaten 50° 24′ 37″ N, 12° 24′ 5″ O50.41027777777812.401388888889Koordinaten: 50° 24′ 37″ N, 12° 24′ 5″ O Daten zum Bauwerk Bauzeit: 1920–1925 Höhe über Talsohle: 20,9 m Höhe über Gründungssohle: 24,2 m Höhe der Bauwerkskrone: 714,56 m Bauwerksvolumen: 76.000 m³ Kronenlänge: 525 m Kronenbreite: 4 m Krümmungsradius: 400 m Daten zum Stausee Höhe des Stauziels: 713,45 m Wasseroberfläche bei Vollstau: 92,0 ha Speicherraum: 5,30 Mio. m³ Gesamtstauraum: 6,21 Mio. m³ Einzugsgebiet: 20,3 km² Bemessungshochwasser: 21 m³/s Talseite der Staumauer Die Talsperre Muldenberg ist eine Talsperre im Vogtlandkreis des Freistaates Sachsen. Sie versorgt 100.000 Menschen in 21 Orten mit Trinkwasser und dient darüber hinaus dem Hochwasserschutz.
Inhaltsverzeichnis
Staumauer
Die Staumauer der Talsperre Muldenberg ist eine gekrümmte Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinmauerwerk nach dem Intze-Prinzip. Sie wurde 1920–1925 in der Nähe von Schöneck im Vogtland erbaut (Inbetriebnahme 1925). Sie hat die längste Mauerkrone aller Staumauern in Sachsen. Von deren 525 m sind aber nur 476 m sichtbar. Gestaute Gewässer sind die Rote Mulde und die Weiße Mulde, die sich in der Talsperre zur Zwickauer Mulde vereinigen, und der Saubach.
Sanierung
Im Juni 2009 ist die Talsperre nach der Sanierung von 2001 bis 2007 und dem Probestau wieder in Betrieb genommen worden und war kurzzeitig auch voll eingestaut. Jetzt wird wieder ein Hochwasserrückhalteraum von 0,85 Millionen Kubikmetern freigehalten. Bei der Sanierung erhielt die Staumauer eine wasserseitige Verstärkung aus Beton. Sie wurde im Bereich der Hochwasserentlastung mit 19 Stahlankern im Untergrund verankert. Die Mauerkrone, die Luftseite, der Überlauf und die Schieberhäuser und auch sämtliche Betriebsausrüstungen sowie die Messeinrichtungen wurden erneuert. Zur eigenen Stromversorgung verfügt die Talsperre am Auslauf über ein Kraftwerk, das bei einer Durchflussmenge von 100 Litern pro Sekunde 15 Kilowatt Strom erzeugt. An den Zuläufen wurden im Rahmen der Sanierungsarbeiten zwei Vorsperren zur Wasserreinigung von 200 und 270 m Länge errichtet. Die Sanierungskosten betrugen insgesamt etwa 25 Millionen Euro.
Die Mauerkrone ist für Fußgänger und Radfahrer begeh- bzw. befahrbar.
Explosionsunglück
Am 13. Mai 1945 ereignete sich ein tragisches Unglück. Beim Versenken von Munition in die Talsperre kam es zu einer Explosion, durch die die Sperrmauer stark beschädigt wurde. Dabei fanden zwei US-Soldaten und elf deutsche Kriegsgefangene den Tod. Ihr Massengrab befindet sich ca. 200 m östlich des Unglücksortes.
Freizeitmöglichkeiten
Baden, Angeln und Freizeitsport im Stausee sind nicht möglich, aber man kann rund um den Stausee wandern und die Staumauer besichtigen. Unterhalb und oberhalb der Talsperre befinden sich mehrere kleinere Becken, die früher zum Flößen von Holz angelegt wurden. Heute findet zweimal im Jahr ein Schauflößen statt.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Talsperre Muldenberg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Stausee in Europa
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- Staumauer in Deutschland
- Stauanlagenunfall
- Explosionskatastrophe
- Flusssystem Mulde
- Erbaut in den 1920er Jahren
- Grünbach (Sachsen)
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