- Tannheimer Tal
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Das Tannheimer Tal ist ein etwa 1100 Meter hoch gelegenes Hochtal in den Tannheimer Bergen, die ein Teil der Allgäuer Alpen in Österreich im Bundesland Tirol (Bezirk Reutte) sind.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Es zweigt bei Weißenbach vom oberen Lechtal ab, führt über den Gaichtpass und den Haldensee zum Oberjochpass in Bayern. Das Tal wird von Vils, Berger Ache, Nesselwänger Ache, Warpsbach und Weißenbach durchflossen.
Gerahmt wird das Hochtal durch Gebirgsgruppen und auffallende Berge
- im Nordosten durch die schrofigen Klettergipfel Schartschrofen, Rote Flüh, Gimpel und Kellenspitze,
- im Süden durch die Kette der Tannheimer Berge, unter anderem durch Gaishorn, Rauhhorn, Kugelhorn, Ponten, Bschießer, Kühgundkopf und Krinnenspitze,
- im Nordwesten durch den Einstein, das Brentenjoch und durch den Aggenstein.
Verkehrsanbindung
Durch das Tannheimer Tal führt die Tannheimer Straße B199. Sie kommt von Reutte in Tirol und führt zum Oberjochpass.
Gemeinden
Gemeinden im Tannheimer Tal sind Nesselwängle, Grän, Tannheim, Zöblen, Schattwald und Jungholz. Sie sind touristisch betrachtet hauptsächlich zweisaisonal ausgerichtet. Jungholz ist per PKW nur auf einer Straße aus Bayern zu erreichen. Es handelt sich damit für Deutschland um eine sogenannte funktionale Enklave oder auch Pene-Enklave. Typisch in den Ortschaften im Tannheimer Tal ist die geschindelte Wetterseite der Häuser im Westen und der Wohntrakt im Osten.
Touristik
In der Wintersaison gibt es im Tal vier nicht direkt miteinander verbunde Skigebiete in Nesselwängle, Grän, Tannheim und die Skischaukel Zöblen/Schattwald. Sie sind per Bus miteinander verbunden. Jungholz hat ein eigenständiges Skigebiet.
Im Sommer lädt das Hochtal zu ausgedehnten Wanderungen ein und hat dem Tal mehrfach die Auszeichnung Österreichs Wanderziel des Jahres eingebracht.[1] Klettersteige und viele bewirtschaftete Hütten runden das Angebot ab. Zusätzlich laden beide Seen (Haldensee und Vilsalpsee) und ein beheitztes Freibad in der Nähe des Haldensees zum Baden ein.
Geschichte
1377 wird Tannheim eine eigene Pfarrei; bis dahin gehörte Tannheim zur Pfarrei St. Michael in Sonthofen (Allgäu)
16. bis 19. Jahrhundert: Auf der Salzstraße, von der ein Abschnitt durch das Tal führt, wird Salz von Hall in Tirol über den Jochpass in den Bodenseeraum transportiert. Um 1780 verliert die Salzstraße im Zuge des Ausbaus der Arlbergstraße an Bedeutung.
1796 können im Tannheimer Tal französische Truppen besiegt werden. 1894 wird das Tal per Telegraph mit Reutte verbunden. 1899 wird die Straße zwischen Vilsrain und Landesgrenze ausgebaut 1900 wird die neue Jochstraße in Betrieb genommen 1907 erfolgt die Gründung der Bergrettung Ortsstelle Nesselwängle als eine der ersten Ortsstellen in Österreich. Im Ersten Weltkrieg müssen aus den gesamten Tannheimer Tal 486 Mann einrücken, von denen 118 nicht mehr zurückkehren. 1918 machen deutsche Truppen auf dem Weg zur Südfront Halt im Tannheimer Tal. 1930 wird das Tannheimer Tal vom Luftschiff Graf Zeppelin überflogen. Durch die "Tausendmarksperre" kommt der Fremdenverkehr 1933 fast völlig zum Erliegen.
Im Zweiten Weltkrieg bleibt das Tal relativ unbehelligt. Erst im April 1945 besetzen SS-Truppen das Haldenseegebiet. Am 29. April eröffnen amerikanische Truppen das Feuer und schossen Grän in Brand. 3 Tote, fünf Verwundete und 15 abgebrannte Häuser waren die Folgen des Kampfes. Die deutschen Truppen zogen sich daraufhin hinter den Gaichtpass zurück und sprengten die Gemstobelbrücke. In der Nacht des 30. Aprils wird das Tal von Schattwald bis zum Vilsalpsee unter Granatfeuer genommen; wobei es wieder Tote und Verwunde gibt. Am 6. Mai rücken französische Kampftruppen von Hindelang kommend im Tannheimer Tal ein und lösen die Amerikaner ab. Sie werden 1947 nach zweijähriger Besatzung abgezogen.
1948 wird in Jungholz der erste Skilift in Betrieb genommen, 1950 sind die Wiederaufbauarbeiten in der Gemeinde Grän abgeschlossen.
Weblinks
Commons: Tannheimer Tal – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Die Ergebnisse der Wahl der Wanderziele 2008, wanderwalten.de.
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