Taschenbergpalais

Taschenbergpalais
Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden
Logo-Taschenberpalais.gif
Rechtsform GmbH
Gründung 1995
Sitz Dresden
Leitung Kempinski Hotels
Branche Hotels
Website kempinski-dresden.de
Hauptfront des Taschenbergpalais am Taschenberg / Ecke Sophienstraße
Luftansicht des Taschenbergpalais (am Bildrand Mitte rechts)

Das Taschenbergpalais in Dresden ist ein Grand Hotel der Kempinski Hotelgruppe.

Der Name des Hotels kennzeichnet die Lage des Gebäudes am „Taschenberg“. Es liegt neben dem Residenzschloss sowie direkt gegenüber dem Dresdner Zwinger.

In unmittelbarer Nähe befinden sich die Semperoper, der Theaterplatz, die Hofkirche Dresden sowie der Postplatz. Rein äußerlich repräsentiert der Komplex den üppigen Dresdner Barockstil, auch das Treppenhaus wurde mit den Denkmalschützern rekonstruiert. Bei der Innengestaltung herrscht Modernität.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Gebäude wurde Anfang des 18. Jahrhunderts, in der Blütezeit des Dresdner Barock, als Liebesgabe von August dem Starken für seine Mätresse Constantia von Cosel erbaut. Seit seiner Zerstörung 1945 stand es wie das Dresdner Residenzschloss, mit dem es über einen Brückengang verbunden ist, bis 1992 als Ruine in der Dresdner Altstadt.

Entstehung

1693/94 entstand an der Stelle des späteren Taschenbergpalais das Haugwitzsche Haus. Der Architekt Johann Friedrich Karcher errichtete 1705 bis 1708 unter Einbeziehung von Vorgängerbauten das Taschenbergpalais als Stadtpalais für Anna Constanze von Hoym, seit 1707 Gräfin Cosel. Nachdem Gräfin Cosel 1713 bei August in Ungnade gefallen und verbannt worden war, wurde 1715/1716 das Palais der Mode entsprechend teilweise orientalisch eingerichtet und erhielt den Namen „Türkisches Palais“.

Der Bau wurde in den folgenden anderthalb Jahrhunderten mehrmals erweitert: 1718 bis 1720 führten Matthäus Daniel Pöppelmann und Raymond Leplat Erweiterungs- und Einrichtungsarbeiten für die Kronprinzenfamilien durch. 1747 bis 1750 kamen umfangreiche Anbauten unter Leitung von Johann Christoph Knöffel hinzu. Unter Knöffel wurden die beiden Sandsteinbrunnen im Eingangsbereich aufgestellt. Dargestellt sind ein Triton und eine Nereide sowie Muschelwerk und Putten. 1990 wurden die Brunnen restauriert und Kopien aufgestellt.[1] Nachdem bereits 1756 bis 1767 eine erneute Erweiterung des Gebäudekomplexes unter Christian Friedrich Exner und Julius Heinrich Schwarze vorgenommen wurde, wurden weitere bauliche Veränderungen erst 1843 bis 1848 vorgenommen. 1854 bis 1857 wurde als letzte Erweiterung schließlich der Südosttrakt errichtet.

Zerstörung und Wiederaufbau

Fassade des zerstörten Taschenbergpalais 1990

Der erst 1934 umfangreich restaurierte Bau wurde 1945 am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört und blieb fast ein halbes Jahrhundert Ruine. Nach alten Vorlagen wurde das Palais 1992 bis 1995 von Grund auf neu erbaut. Der Wiederaufbau kostete insgesamt 127,8 Millionen Euro. Soweit möglich wurde originale Bausubstanz aus der Zeit des sächsischen Barocks eingebracht, allein für den Denkmalschutz fielen 13,8 Millionen Euro an. Im Taschenbergpalais wurde am 31. März 1995 das Fünf-Sterne-Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden eröffnet. Es war das erste 5-Sterne-Hotel in Sachsen.

Ausstattung

Neben 182 Zimmern und 32 Suiten, bestehen im Hotel auch drei Restaurants, ein Bistro und ein Bar. Das Café Vestibül, welches neben der Treppe des Barockbaumeisters Pöppelmann liegt, ist eines der zwei Cafés. Zudem existiert ein großer Spa-Bereich mit Pool, Solarium und Sauna, Fitnesscenter und Beautyfarm sowie diversen Massageanwendungen.

Auszeichnungen

Das Hotel gehörte zu den Leading Hotels of the World,[2] trennte sich aber Juli 2009 von der Marketinggruppe.[3]

Im Jahr 1995 wurde es zum besten neuen Hotel in Deutschland gewählt. 2008 wurde es zum viertbesten deutschen Hotel auf der internationalen Top 500 Liste der Hotels gewählt. Das Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden gewann beim Ranking der „Besten Businesshotels Deutschlands“ des Finanzmagazins €uro den 2. Platz hinter dem Ritz-Carlton Berlin. Die Jury des Großen Gourmetpreises Sachsen kürte Küchenchef Thorsten Bubolz vom Feinschmecker-Restaurant „Lesage“ zum Aufsteiger des Jahres 2009.

Bekannte Gäste

Am 4. Juni 2009 übernachtete der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Barack Obama während eines Besuches in Mitteldeutschland, der ihn nach Dresden und in das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar in Thüringen führte, für eine Nacht im Hotel Taschenbergpalais.

Neben Berühmtheiten aus der Politik wie Horst Köhler, Wladimir Wladimirowitsch Putin, Jacques Chirac, Helmut Schmidt sowie Gerhard Schröder, durften auch Fürstlichkeiten und Adel wie Margrethe II., Beatrix Königin der Niederlande, Fürst Albert II. von Monaco, aber auch viele Künstler wie Udo Jürgens, Günter Grass, Dieter Bohlen, Thomas Gottschalk, Karl Lagerfeld und Anna Jurjewna Netrebko sich ins Gästebuch des Hotels eintragen.

Weblinks

 Commons: Taschenbergpalais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kunst im öffentlichen Raum. Kulturamt Dresden, Dresden 1996.
  2. Website elbtal.com
  3. Streit Kempinski Hotels und Leading Hotels of the World: Kempinski Hotels in Dresden und Eltville treten bei Leading Hotels aus. In: Traveller News. imagetours.de, 25. Juli 2009, abgerufen am 26. Januar 2010.
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