Taumel

Taumel
Rauschzustände können die Wahrnehmung trüben oder vertiefen, können beflügeln oder betäuben.
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Rausch bezeichnet einen Zustand veränderter Wahrnehmung, der als angenehm oder als unangenehm erlebt werden kann:

  • Er kann sich in einer Beeinträchtigung oder Verfälschung der Wahrnehmung ausdrücken, im Extrem kann es zu Halluzinationen kommen.
  • Er kann Ausdruck eines besonders intensiven oder partiell intensivierten Erlebens sein, das sich in manchen Fällen bis zur Euphorie oder Ekstase steigern kann, aber auch in verstärkten Angstgefühlen äußern kann.
  • Ebenso kann er sich in einem vertieften Zustand der Entspannung oder herabgesetzter Reizempfindungen äußern, der im Extrem bis hin zur Empfindungslosigkeit führen kann.

Negative Folgen besonders von künstlich oder exzessiv herbeigeführten Rauschen können erhöhte Unfallgefahr, Zustände der Übererregbarkeit, der Apathie, Angstzustände, Bewusstseinsstörungen, Schock, in manchen Fällen sogar ein Fallen ins Koma sein.

Inhaltsverzeichnis

Auslöser von Rauschzuständen

Das Phänomen des Rauschempfindens kann durch unterschiedliche Ereignisse ausgelöst werden. Hierbei können unterschieden werden:

  • Rausche durch körpereigene reaktive Vorgänge, ausgelöst durch die verstärkte Ausschüttung körpereigener Hormone wie Adrenalin oder Endorphine können etwa durch Bungee-Jumping, Tanzen, Musikerleben, Meditation, sexuelle Handlungen oder sportliche Betätigung ausgelöst werden. Dabei kann es in manchen Fällen, ähnlich von der Einnahme von Drogen bekannt, bis zur Unzurechnungsfähigkeit kommen.
  • Rausche, die durch die Zufuhr von psychotropen Substanzen hervorgerufen werden, fallen sehr unterschiedlich aus. Beispiele: Alkohol kann zur Herabsetzung der Scham und zu einer Neigung zur Selbstüberschätzung führen, Psychedelika können zu Uminterpretationen von Sinneswahrnehmungen und Halluzinationen führen. Eine der ältesten Formen der substanzgebundenen Rauscherlangung ist der Konsum von Alkohol durch vergorene Getränke, der Verzehr von psychoaktiven Pilzen und Pflanzen, das Rauchen von Kräutern oder das Einatmen von Gasen. Auch bei Tieren sind gelegentlich Rauschzustände zu beobachten, etwa hervorgerufen durch das Fressen von verdorbenen Früchten.

„Alle Ding’ sind Gift und nichts ohn’ Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“

Paracelsus (16. Jh.)

Der Rausch in der Kultur

In allen Religionen gehören Rauschzustände zu Zeremonien. Ziel ist etwa der Wunsch nach Intensivierung oder die Sehnsucht, Einheit mit dem Göttlichen zu erlangen (siehe Entheogen). Einige Mystiker oder Mönche nutzen Körperübungen, um ohne Drogen in Rauschzustände zu kommen. Bekannt sind beispielsweise die drehenden Derwische der Mevlevi-Tariqa innerhalb des Sufismus (islamische Mystik).

Berauschende und halluzinogene Substanzen werden seit Menschengedenken genutzt, um Divination auszuüben oder in Kontakt mit dem Unterbewusstsein zu treten (Beispiel: Schamanismus).

Einige Religionsgemeinschaften verwenden den Rausch zur Entgrenzung, zur Überwindung des menschlichen Befindens.

Literatur

  • Kritische Ausgabe. Zeitschrift für Germanistik und Literatur. Heft 1/2005: Rausch. ISSN 1617-1357 (komplett online)
  • Paragrana. Heft 2/2004: Rausch − Sucht − Ekstase. Akademie Verlag Berlin 2004. ISSN 0938-0116.
  • Stephan Matthiesen, R. Rosenzweig (Hrsg.): Von Sinnen. Traum und Trance, Rausch und Rage aus Sicht der Hirnforschung. mentis Verlag 2007, ISBN 978-3-89785-572-4.
  • Cynthia Palmer, Michael Horowitz & Ronald Rippchen: Tänzerinnen zwischen Himmel und Hölle - Frauen erzählen ihre Rauscherfahrungen, Der Grüne Zweig 136, Löhrbach, ISBN 978-3-925817-36-6
  • Rausch und Realität - Drogen im Kulturvergleich. Drei Materialienbände zu einer Ausstellung des Rautenstrauch-Joest-Museums für Völkerkunde der Stadt Köln. Herausgegeben von Gisela Völger und Karin von Welck, rororo 1981, ISBN 3-499-34006-2

Siehe auch

Weblinks

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