The Cat o' Nine Tails

The Cat o' Nine Tails
Filmdaten
Deutscher Titel: Die neunschwänzige Katze
Originaltitel: Il gatto a nove code
Produktionsland: Italien, Frankreich, Deutschland
Erscheinungsjahr: 1971
Länge: 89 Minuten
Originalsprache: Italienisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Dario Argento
Drehbuch: Dario Argento
Produktion: Salvatore Argento
Musik: Ennio Morricone
Kamera: Erico Menczer
Schnitt: Franco Fraticelli
Besetzung

Die neunschwänzige Katze (Original: Il gatto a nove code) ist ein dem Thriller zugehöriger Kriminalfilm aus dem Jahr 1971, der in deutsch-italienisch-französischer Ko-Produktion entstand. Beteiligte Produktionsfirmen waren u. a. die italienische Seda Spettacoli s.p.a., die deutsche Terra-Filmkunst und Labrador Film aus Frankreich. Der Streifen ist der zweite abendfüllende Spielfilm des Regisseurs Dario Argento, der – basierend auf einer von ihm, Luigi Collo und Dardano Sacchetti konzipierten Geschichte – das Drehbuch verfasste. Das Werk gehört zu den ersten Genreproduktionen einer kommerziell erfolgreichen Phase des Giallos in Europa.

Argentos etwa mit einer Million US-Dollar[1] budgetierte Film wird oft als zweiter Teil einer losen „Tier-Trilogie“ angesehen, die 1969 mit Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe ihren Anfang nahm und 1971 mit Vier Fliegen auf grauem Samt endete.

Im deutschen Verleih wurde der Film wie auch Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe fälschlicherweise als Teil der Edgar-Wallace-Filmreihe vermarktet.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Italien in der Gegenwart. Wissenschaftler des römischen medizinisch-biologischen Instituts unter Leitung von Prof. Fulvio Terzi erbringen im staatlichen Auftrag den sensationellen Beweis für die Existenz von sogenannten „XYY-Chromosomen“, einer angeborenen Veranlagung zur Kriminalität bzw. zur abnormer Aggressivität. Mit einem besonderen Verfahren soll es – einer These nach – möglich sein, potentielle Mörder zu isolieren und diese so, noch vor dem eigentlichen Begehen der Straftat, „unschädlich“ zu machen. Insgeheim wird der neuartige Nachweis an 500 Probanden getestet, darunter dem gesamten Forscherteam. Ein leitendes Individuum des Projekts erkennt aber bald, dass es jene Erbanlagen aufweist, die das abrupte Ende der Karriere bedeuten könnten und beschließt daher, in einer nächtlichen Aktion seinen positiven Befund mit dem eines ahnungslosen Kollegen zu vertauschen. Bedauerlicherweise wird der renommierte und vermögende Wissenschaftler aber erpresst.

Vor diesem Hintergrund hört der erblindete und alternde Ex-Journalist Franco Arno, der seinen Lebensunterhalt mit dem Erstellen von Kreuzworträtseln für eine Tageszeitung bestreitet, bei einem nächtlichen Spaziergang mit seiner jungen Nichte Lori eine geheimnisvolle erpresserische Unterhaltung zweier Personen in einem parkenden Auto, wobei der eine vom anderen etwas vehement einfordert. Ort des Geschehens ist jene Forschungseinrichtung, unweit von Arnos Wohnung. Dem achtjährigen Mädchen gelingt es sich das Gesicht des Erpressers einzuprägen, den Erpressten vermag sie unglücklicherweise nicht zu erkennen. In der gleichen Nacht wird vor dem wissenschaftlichen Institut ein Wachmann ohne ersichtlichen Grund niedergeschlagen. Es kommt schließlich zu einem mysteriösen Einbruch und der unbekannte Täter verlässt die Einrichtung – ersten polizeilichen Ermittlungen nach – ohne Beute. Die Tat ist der Auslöser einer bald einsetzenden immer grausamer werdenden Mordserie an am Forschungsprojekt beteiligter Wissenschaftler.

Am nächsten Tag wird der dort tätige Vererbungsforscher Dr. Calabresi durch einen scheinbaren Unfall ermordet. Der neugierige Arno erfährt aus der Presse durch die Augen seiner kleinen Nichte vom überraschenden Ableben Calabresis, den das Mädchen zwischenzeitlich als „ihren“ Erpresser identifizierte. Der leidenschaftliche Arno wittert Ungereimtheiten und wendet sich daher mit seiner weiblichen Verwandten an den ehrgeizigen Journalisten Carlo Giordani, dem Autor des Zeitungsartikels. Giordani unterstützt seinen älteren Kollegen fortan bei dessen Recherchen, die Licht ins Dunkel bringen soll.

Nachdem weitere Menschen zum Teil qualvoll sterben, da sie den Wahnsinnigen entlarven können oder einfach dem elitären Forscherteam angehören, vermuten Carlo bzw. Franco/Lori den Täter folgerichtig im Umfeld der Forschungseinrichtung. Getrennt voneinander gehen sie verschiedenen Hinweisen nach und ergründen neun Spuren, die gleich der Jagd nach einer neunschwänzigen Katze zum gesuchten Mörder führen sollen. Derweil geraten die Schnüffler allerdings selbst ins Visier des Serienkillers, der sie anfangs nur bedroht, ihnen jedoch bald auch nach dem Leben trachtet. Unbeeindruckt versuchen Carlo und Franco im Ausschlussverfahren die Anzahl der Spuren zu reduzieren, wobei dem blinden Franco eine wichtige Spurensicherung gelingt, als er bei der ermordeten Bianca Merusi, einer Freundin des zu Beginn des Films getöteten Dr. Calabresis, eine geheime Notiz findet. Dem Mörder gelingt es zwar das ihn enttarnende Beweisstück zu erlangen und so seine Tarnung aufrecht zu erhalten, doch er wird in einem Handgemenge von Franco verletzt.

Am Ende des Films versucht der mittlerweile vierfache Mörder seine beiden ärgsten Verfolger, Franco und Carlo, zu erpressen. Hierzu nimmt er die kleine Lori als Geisel. Hilfesuchend wenden sich die beiden nun an die völlig im Dunkeln tappende Polizei, die ihnen diskrete Hilfe bei der Aufklärung des Falles zusichert. Während einer wenig erfolgversprechenden Hausdurchsuchung im Forschungsinstitut, bemerkt der engagierte Carlo Giordani die Gegenwart des blutenden Unbekannten, der ihn nach kurzer Verfolgung zur gefesselten Lori führt. Der flüchtige Mann, es ist der international renommierte Jungwissenschaftler Dr. Casoni, das „Wunderkind“ der Organisation, wird vom plötzlich auftauchenden Franco gestellt, der, im Glauben seine Nichte wäre tot, ihm einen todbringenden Stoß durch ein meterhohes Dachfenster versetzt. In der letzten Szene wird der Blinde von seiner Nichte gerufen.

Hintergrund

Die neunschwänzige Katze ist der einzige Film des Regisseurs, der weltweit nicht der Zensur unterlag, also nicht aufgrund Verfehlungen der Moral, der Sitte oder anderer Verbote geschnitten werden musste. Dennoch fehlen beispielsweise in der deutschen Kinofassung wie auch in der späteren DVD-Version einige Filmszenen, die einer alternativen Produzentenfassung zum Opfer fielen. Je nach Schnittfassung ist die deutsche DVD nur 90 Minuten lang und somit knapp 20 Minuten kürzer als die ungeschnittene Version. Der Film nimmt daher eine Sonderstellung in Argentos Filmografie ein.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films schreibt, der „Krimi mit Horrorelementen und dümmlicher Handlung“ sei „unbeholfen inszeniert.“[2] Das Lexikon des Horrorfilms verweist auf den irritierenden Titel des Films, der vorgibt „nach einem Treatment von Bryan Edgar Wallace entstanden“ zu sein, jedoch nur „erstunken & erlogen“ sei.[3]

Der internationalen Presse äußerte sich ebenfalls missfallend, so begründet beispielsweise Al Cohn vom Newsday in einer zeitgenössischen Kritik seine Meinung folgendermaßen, in dem er schreibt, dass die Verfilmung mit „bedeutungslosen Großaufnahmen, bedeutungslosen Blicken und ausgeflippter Musik“ zum „Wachhalten“ auffordere. Des Weiteren vertritt er die Meinung, dass sein „zwölfjähriger Neffe bessere Dialoge“ schreiben könne.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. http://german.imdb.com/title/tt0065761/business
  2. vgl. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=32971&sucheNach=titel
  3. a b vgl. Ronald M. Hahn & Volker Jansen: Lexikon des Horrorfilms, Bastei-Lübbe, 1985, Seite 327

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