- Theodor Osterkamp
-
Theodor Osterkamp (* 15. April 1892 in Aschersleben[1]; † 2. Januar 1975 in Baden-Baden) war ein erfolgreicher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg in der Kaiserlichen Marine und im Zweiten Weltkrieg in der Luftwaffe. Der mit Manfred von Richthofen befreundete Osterkamp errang im Ersten Weltkrieg 32 Luftsiege. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Kommandeur des Jagdgeschwader 51 in der Luftschlacht um England, wo er weitere sechs Luftsiege errang.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Theo Osterkamp wurde als Sohn eines Fabrikbesitzers in Aschersleben geboren und besuchte das Gymnasium in Dessau. Seine Schulkameraden waren unter anderem die späteren Pour-le-Mérite-Flieger Oswald Boelcke und Gotthard Sachsenberg. Später studierte er Forstwirtschaft in Düren.
Osterkamp trat am 14. August 1914 in das Marinefliegerkorps ein, wo er in der 2. Marine-Fliegerabteilung in Flandern 1915/16 diente, zunächst als Beobachter, dann auch als Pilot. Als erster Flugzeugführer steuerte er 1917 ein Landflugzeug zu einem Aufklärungseinsatz nach Großbritannien. 1917 wurde er in der Kampffliegerschule in Putzig zum Jagdflieger ausgebildet und zu Sachsenbergs Marine-Jagdstaffel 1 versetzt. Im März 1917 unternahm er Flugversuche mit der Junkers J 7. Im Juni zum Leutnant zur See befördert, übernahm Osterkamp am 15. Oktober 1917 die Führung der Marine-Jagdstaffel 2. Als erfahrener Jagdflieger nahm er am 11. Juli 1918 beim Vergleichsfliegen in Adlershof teil und testete die Junkers J 7 und die J 9. Osterkamp erzielte 32 Luftsiege und wurde am 2. September 1918 mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet.
Am 14. Februar 1919 wurde Osterkamp Ehrenmitglied des Anhaltischen Vereins für Luftfahrt. Im gleichen Jahr kämpfte er mit anderen Freiwilligen, darunter die Jagdflieger Josef Jacobs und Gotthard Sachsenberg, gegen die Rote Armee. 1931 arbeitete er als Stationsleiter an der Seeflugstation Kiel-Holtenau der Luftdienst GmbH. 1933 reaktiviert, übernahm Osterkamp eine führende Rolle beim Aufbau der neuen Luftwaffe und stellte unter anderem die Jagdfliegerschule 1 in Werneuchen bei Berlin auf. Er nahm auch an zivilen Flugwettbewerben der Fédération Aéronautique Internationale teil, wo er 1930 den 11., 1932 den 12. und 1934 den 5. Platz errang. 1938 veröffentlichte Osterkamp eine Autobiographie („Du oder Ich – Deutsche Jagdflieger in Höhen und Tiefen“).
Am 19. September 1939 wurde Oberst Osterkamp Geschwaderkommodore des Jagdgeschwaders (JG) 51. Während des Westfeldzugs errang er vier Luftsiege, den ersten am 12. Mai 1940. Am 22 August 1940 erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Beim Kanalkampf während der Luftschlacht um England erzielte er weitere zwei Abschüsse. Im Juli 1940 übergab Osterkamp Werner Mölders das Kommando über das JG 51. Osterkamp wurde zum Generalmajor befördert und war sodann Führer der Jagdflieger in der Luftflotte 2. Am 1. August 1942 übernahm Osterkamp den Luftgaustab z.b.V. Afrika und war ab dem 5. April 1943 bis zu seiner Ablösung am 15. Juli durch Adolf Galland Jagdfliegerführer Sizilien. Nach einer Reihe von weiteren Stabsverwendungen 1944 zum Inspekteur der Luftwaffen-Bodenorganisation ernannt, überwarf Osterkamp sich mit dem Oberkommando der Luftwaffe und wurde am 21. Dezember 1944 entlassen. Er arbeitete bis 1945 als Forstmeister in Niedersachsen.
Bis zu seiner Pensionierung 1966 arbeitete er als Geschäftsmann. Er verstarb am 2. Januar 1975.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
- Pour le Merite am 2. September 1918
- Baltenkreuz
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. Klasse
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 22. August 1940
- Ärmelband Afrika
Siehe auch
- Liste der Fliegerasse Deutschlands im Ersten Weltkrieg
- Liste deutscher Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg
Weblinks
Commons: Theodor Osterkamp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Theodor Osterkamp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Fliegerasse der Luftwaffe
- Kurzbiografie
- Kurzbiografie
Einzelnachweise
- ↑ teilweise wird Düren bei Aachen als Geburtsort angegeben
Kategorien:- Militärperson (Preußen)
- Militärperson (Kaiserliche Marine)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Jagdpilot im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Militärperson (Luftwaffe der Wehrmacht)
- Jagdpilot im Zweiten Weltkrieg
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Deutscher
- Geboren 1892
- Gestorben 1975
- Mann
Wikimedia Foundation.