- Thomas Mahlberg
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Thomas Mahlberg (* 19. Januar 1965 in Duisburg) ist ein deutscher Politiker (CDU). Von 2008 bis 2009 war er Abgeordneter des Deutschen Bundestages.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Sein Abitur legte Mahlberg 1984 am Steinbart-Gymnasium in Duisburg-Stadtmitte ab. Im Anschluss absolvierte er bis 1986 eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bei der Fa. Klöckner & Co, wo er seit 1991 Handlungsbevollmächtigter war. Am 1. Januar 1996 wechselte er als Prokurist zunächst zur Kemira Chemie GmbH in Hanau und 2004 an den Unternehmens-Standort nach Hannover; akquisitionsbedingt firmiert sein Arbeitgeber seit dem 1. Januar 2008 als Yara GmbH & Co. KG mit Sitz in Dülmen.
Partei
1985 trat Mahlberg in die CDU ein. Von 1989 bis 1995 war er Vorsitzender der Jungen Union Duisburg und während dieser Zeit auch Mitglied im Vorstand der CDU Duisburg. 1999 wurde er zum Vorsitzenden der CDU Duisburg gewählt.
Seit Herbst 2010 geriet Mahlberg innerparteilich verstärkt unter Druck, da er sich mit Hilfe der skandalträchtigen Jungen Union Duisburg unter deren Kreisvorsitzendem Jörg Brotzki[1] das Amt gesichert haben soll. Am 28. Januar 2011 wurde die von ihm zumindest tolerierte Praxis, Mitglieder gezielt in Ortsverbände zu verschieben, um ihm genehme Personen in Amt und Würden zu wählen, vom Bundesparteigericht in Berlin verurteilt[2].
Öffentliche Ämter
Von 1989 bis 1991 war er als sachkundiger Bürger im Umweltausschuss der Stadt Duisburg tätig. Anschließend war er bis 1994 Mitglied der Bezirksvertretung Duisburg-Süd, wo er als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU fungierte. Im Juni 1995 wechselte er in den nordrhein-westfälischen Landtag und war dort familien- und jugendpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Er wurde einmal wiedergewählt, bis er nach der Landtagswahl im Mai 2005 aus dem Parlament ausschied. 2004 gehörte er der Bundesversammlung an, die Horst Köhler zum Bundespräsidenten wählte.
Von Oktober 2008 bis Oktober 2009 war Thomas Mahlberg als Nachrücker der ausgeschiedenen Abgeordneten Hildegard Müller Mitglied des Deutschen Bundestages. Dort war er im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als ordentliches Mitglied und in den Ausschüssen für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie für Petitionen als stellvertretendes Mitglied vertreten.
Positionen
Im Zuge der Vorbereitungen der Loveparade 2010 in Duisburg, bei der es später zu einem folgenschweren Unglück mit 21 Toten kam, forderte Mahlberg als Bundestagsabgeordneter 2009 in einem Schreiben an den Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Ingo Wolf, die Ablösung des Duisburger Polizeipräsidenten Rolf Cebin aus mehreren Gründen. Anlass für Mahlbergs Forderung waren Äußerungen Cebins zur geplanten Veranstaltung der Loveparade. Cebin hatte sich aus Sicherheitsgründen für eine Absage der Veranstaltung eingesetzt. Cebins Vorgehen, so Mahlberg, ziehe eine „Negativberichterstattung in der gesamten Republik“ nach sich, Mahlberg bat daher „Duisburg von einer schweren Bürde zu befreien und den personellen Neuanfang im Polizeipräsidium Duisburg zu wagen“.[3][4] Rolf Cebin wurde im Mai 2010 altersbedingt in den Ruhestand versetzt.[5] Sein Nachfolger sah keine Probleme mit der Sicherheit bei der geplanten Veranstaltung.[6]
Im Nachhinein bezeichnete Mahlberg die Vorkommnisse als ein „nicht für möglich gehaltene[s] Unglück“.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Von Saufgelagen und Wahlnomaden. FR Online, 24. Oktober 2010
- ↑ Schiedsgericht der CDU hebt Klüngel-Wahl in Huckingen auf. Der Westen, 28. Januar 2011
- ↑ Brief an den Innenminister Dr. Ingo Wolf von Thomas Mahlberg MdB. 9. Februar 2009
- ↑ Loveparade der Ungereimtheiten - Zahl der Toten steigt auf 20. Tagesspiegel, 26. Juni 2010
- ↑ Von nun an stiller Beobachter, in: RP Online vom 27. Mai 2010
- ↑ Frontal21, Bericht zur Schuldfrage der Ereignisse bei der Loveparade 2010, Sendung vom 27. Juli 2010
- ↑ CDU Kreisverband Duisburg: Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden der Verstorbenen, abgerufen am 28. Juli 2010
Weblinks
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