- Timotheus Höttges
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Timotheus Höttges (* 18. September 1962 in Solingen) ist ein deutscher Manager und seit 1. März 2009 Finanzvorstand der Deutschen Telekom AG.
Inhaltsverzeichnis
Beruflicher Werdegang
Timotheus Höttges studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln.
Mummert & Partner
Höttges trat 1989 in die Unternehmensberatung Mummert & Partner in Hamburg ein und arbeitete dort zuletzt als Projektleiter im Geschäftsbereich "Dienstleistungen".
VIAG AG
1992 wechselte er nach München zur VIAG AG, wo er in unterschiedlichen kaufmännischen Funktionen tätig war. Neben Stationen in der Beratung/Revision gehörten hierzu die Beteiligungsverwaltung, Controlling und Unternehmensplanung. Ab 1997 war er als Bereichsleiter, später als Generalbevollmächtigter für Controlling und Unternehmensplanung verantwortlich. Diese Funktion beinhaltete ebenfalls Merger und Acquisitions, wo er zuletzt maßgeblich an der Umsetzung der Fusion von VIAG AG und VEBA AG zur E.on AG beteiligt war, die am 27. September 2000 wirksam wurde.
Deutsche Telekom AG
Höttges wurde am 30. Juni 2000 vom Aufsichtsrat der T-Mobil (heute T-Mobile) zum Geschäftsführer Finanzen und Controlling bestellt. Der damals 37 jährige Höttges trat am 1. September 2000 die Nachfolge von Michael Günther an, der bereits ab 1. Februar 2000 zum Finanz-Vorstand der neuen Holding T-Mobile International bestellt worden war. Im April 2002 wurde Höttges Vorsitzender der Geschäftsführung der T-Mobile Deutschland GmbH. In dieser Funktion war Höttges bereits Mitglied des European Management Teams von T-Mobile International. Zum 1. Januar 2003 übernahm er zusätzlich im Vorstand der T-Mobile International AG & Co. KG das Ressort „Sales and Service Operations“. Seit dem 1. Januar 2005 konzentrierte Höttges sich auf seine Vorstandsaufgaben bei T-Mobile International, als Chief Sales and Service Officer (CSSO) verantwortete er die Vertriebsaktivitäten und den Customer Care-Bereich in den europäischen T-Mobile-Mehrheitsgesellschaften in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Tschechien. Darüber hinaus wurde Höttges die Leitung für das internationale Sparprogramm „Save for growth“ (Sparen für Wachstum) übertragen. Ziel des Programms war es, bis Ende 2006 eine Milliarde Euro an operativen Kosten einzusparen.
Im Zuge der Neuausrichtung des Konzerns Deutsche Telekom durch den neuen Vorstandsvorsitzenden René Obermann wurde Höttges am 5. Dezember 2006 zum Vorstand Breitband/Festnetz (T-Com, inzwischen mit T-Online zu T-Home zusammengelegt) berufen und übernahm die konzernweite Verantwortung für Vertrieb und Services in Deutschland.
Im Februar 2009 hat der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom dem Vorschlag Obermanns zugestimmt und Höttges zum neuen Finanzvorstand berufen. Er trat die Nachfolge von Karl-Gerhard Eick Anfang März an.[1] 52 Tage nach Höttges Wechsel vom Deutschland- zum Finanzressort schockierte die Deutsche Telekom am 21. April 2009 die Märkte mit einer Gewinnwarnung. Der Kurs der Telekom sackte dabei um mehr als 10 Prozent auf bis zu 8,66 € ab. [2] Grund war die falsche Einschätzung der Auslandsmärkte in USA, UK und Polen. Nach dem anfänglichen Schock hat er seine Reputation an den Kapitalmärkten unter anderem durch folgende Punkte wiederherstellen können: Seine Handschrift trägt das dreijährige Dividendenversprechen der Deutschen Telekom, die Einbringung des kränkelnden Mobilfunkgeschäftes in Großbritannien in ein Joint-Venture mit France Telecom, die Übernahme der verbleibenden Anteile an dem polnischen Tochter sowie der Beendigung aller damit verbundenen rechtlichen Auseinandersetzungen, sowie der Vertrag mit AT&T über den Verkauf der T-Mobile USA für 39 Mrd. €. Offen ist, ob der Verkauf der US-Tochter von den amerikanischen Aufsichtsbehörden genehmigt wird.Von seinem Vorgänger Eick übernahm er auch den Vorsitz des Organisationskommittes des International L. v. Beethoven Competition for Piano in Bonn, die alle 2 Jahre von der Deutschen Telekom veranstaltet wird.[3]
Kritik
Auf der Jahrestagung der Schmalenbach Gesellschaft für Betriebswirtschaft am 14. April 2011 in Köln zum Thema "Reformüberlegungen zur Corporate Governance und Abschlussprüfung in der EU"[4] hielt Höttges einen Vortrag mit dem Titel "Erwartungen eines Konzerns an die Abschlussprüfer am Beispiel 'Ausschreibung der Abschlussprüfung bei der Deutschen Telekom AG'". Darin teilte er mit, dass der Aufsichtsrat ihn beauftragt hatte, einen Wirtschaftsprüfer auszuwählen, und gab dabei unumwunden zu, fast nur Kriterien des Vorstandes berücksichtigt zu haben: Der Wirtschaftsprüfer müsse ihm, dem Finanzvorstand, "rund um die Uhr, sieben Tage die Woche" zur Verfügung stehen, "ein tiefes Verständnis des Geschäftsmodells der Telekom" und des Telekommarktes haben und den Vorstand aktiv in aktuellen Entscheidungssituationen beraten, "um Haftungsfragen zu entgehen"[5]. Hierfür wurde er heftig kritisiert, da nach dem Corporate Governance Codex der Aufsichtsrat den Abschlussprüfer auszuwählen hat. Dies soll die notwendige Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers sicherstellen, dessen Aufgabe es ist, das Management zu überprüfen, und der nicht Hilfsorgan eines Vorstandes ist. Die Börsenzeitung titelte mit 'Herr Höttges und seine Chorknaben' zu diesem Vorfall.[6] Höttges nahm zu dem Vorfall bisher nicht öffentlich Stellung. Es ist daher unklar, ob er in Unkenntnis handelte oder bewusst gegen den Codex verstieß.
Privatleben
Höttges ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt mit seiner Familie in Bonn Bad-Godesberg. Er ist einer der Initiatoren der katholischen Bürgerstiftung Rheinviertel in Bonn Bad-Godesberg, die er als Mitglied des Kuratoriums unterstützt.[7][8]
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Telekom baut Konzern um - Höttges wird Finanzchef, 26. Februar 2009
- ↑ Kursrutsch: Telekom schockiert mit Gewinnwarnung manager magazin 21. April 2009
- ↑ Homepage Beethoven Competition Bonn
- ↑ [1] Schmalenbach Gesellschaft: Programm der Jahrestagung 2011
- ↑ [2] FAZ am 15. April 2011
- ↑ [3] Börsenzeitung 'Herr Höttges und seine Chorknaben'
- ↑ Wirtschaftswoche, 5. Dezember 2006
- ↑ Bürgerstiftung Rheinviertel: Mitglieder des Kuratoriums
Vorstände der Deutschen Telekom AGAktuelle Vorstände: René Obermann (Vorsitzender) | Timotheus Höttges (Finanzen) | Thomas Sattelberger (Personal) | Edward Kozel (CTIO) | Niek Jan van Damme (Deutschland) | Guido Kerkhoff (Südosteuropa) | Reinhard Clemens (T-Systems) | Dr. Manfred Balz (Datenschutz)
Ehemalige Vorstände: Kai-Uwe Ricke (Vorsitzender) | Dr. Karl-Gerhard Eick (Finanzen) | Dr. Heinz Klinkhammer (Personal) | Walter Raizner (T-Com) | Konrad Reiss (T-Systems) | Prof. Helmut Sihler (Vorsitzender) | Dr. Ron Sommer (Vorsitzender) | Josef Brauner (Vertrieb) | Dr. Max Hirschberger (Operating Office) | Dr. Hagen Hultzsch (Technik/Dienste) | Dr. Joachim Kröske (Finanzen) | Detlev Buchal (Produktmarketing) | Jeffrey A. Hedberg (Internationales) | Gerd Tenzer (Technik/Netze)
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