- Titaneisen
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Ilmenit Chemische Formel FeTiO3 Mineralklasse Oxide mit Metall:Sauerstoff=2:3
IV/C.05-20 (nach Strunz)
4.3.5.1 (nach Dana)Kristallsystem trigonal Kristallklasse trigonal-rhomboedrisch Farbe schwarz, stahlgrau Strichfarbe schwarz Mohshärte 5 bis 5 Dichte (g/cm³) 4,5 bis 5 Glanz Metallglanz, matt Transparenz undurchsichtig Bruch muschelig, uneben Spaltbarkeit keine Habitus dicktafelige Kristalle; körnige, massige Aggregate Häufige Kristallflächen Zwillingsbildung lamellar nach {0001} oder {101¯1} Kristalloptik Doppelbrechung
(optische Orientierung); einachsig negativ Pleochroismus schwach, dunkelbraun-rosabraun Weitere Eigenschaften Ähnliche Minerale Magnetit Radioaktivität nicht radioaktiv Magnetismus leicht magnetisch Ilmenit, auch Titaneisen oder Titaneisenerz genannt, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall:Sauerstoff=2:3. Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung FeTiO3 und entwickelt meist dicktafelige Kristalle, aber auch körnige bis massige Aggregate in schwarzer bis stahlgrauer Farbe.
Ilmenit ist formal ein Gemisch mit einem Anteil von 48 % Eisen(II)-oxid und 52 % Titandioxid und sieht dem Magnetit sehr ähnlich. Es ist oft durch Beimengungen von Hämatit verunreinigt, mit dem sich bei hohen Temperaturen Mischkristalle bilden.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Der Name Ilmenit leitet sich von dem "Ilmen" benannten russischen Gebirgszug her. Da dieses Mineral aber auch im Raum Ilmenau (Thüringen) gefunden wurde, kann sich der Name auch von der Stadt Ilmenau ableiten.
Bildung und Fundorte
Ilmenit tritt als Bestandteil magmatischer Gesteine wie Gabbro und Diorit auf, daneben zuweilen auch in Quarzadern und vereinzelt in metamorphen Gesteinen. Als verwitterungsbeständiges Mineral lagert es sich zusammen mit Magnetit und Rutil als so genannte Seife in Flusssanden ab.
Fundorte sind unter anderem Bancroft und Girardville in Kanada, Kamituga/Sud-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo, Arendal, Kragerö und Hauge i Dalane (bedeutendste Lagerstätte Europas) in Norwegen, bei Miass in der Russischen Föderation (Ural), sowie im Maderanertal in der Schweiz.
Verwendung
Ilmenit ist das bedeutendste Titan-Mineral. Aus Kanada, Australien und Südafrika stammen zwei Drittel der gesamten Jahresproduktion dieses Metalls.
Wissenschaftler um den Geologen James B. Garvin vom Goddard Space Flight Center vermuten, dass Ilmenit auch auf dem Mond vorkommt und hoffen, es dort zur Herstellung von Sauerstoff für eine eventuelle Mondbasis zu verwenden. Tatsächlich wurden auf Infrarotaufnamen durch das Hubble-Weltraumteleskop vom Jahr 2005 in der Mondregion um den Aristarchus Krater starke Indizien für Ilmenitvorkommen gefunden.
Ilmenit ist einer der Hauptausgangsstoffe für die Herstellung von Titandioxid, sowohl nach dem Chlorid-Verfahren, als auch nach dem Sulfat-Verfahren.[1]
Siehe auch
Literatur
- Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
- Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
Einzelnachweise
- ↑ J. Winkler; Titandioxid; Vincentz Networl; 2003
Weblinks
- Mineralienatlas:Ilmenit (Wiki)
- Webmineral - Ilmenite (engl.)
- MinDat - Ilmenite (engl.)
- Hubblesite-Imagetour u. a. über Ilmenitvorkommen auf dem Mond
- Nicole Malz: Die Ilmenit-Lagerstätte Tellnes (Norwegen)
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