- Tonio Walter
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Tonio Walter (* 8. Februar 1971 in Hamburg) ist ein deutscher Strafrechtler aus Regensburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Abitur in Köln 1990 und dem Wehrdienst 1990/91 bei der Deutschen Marine und einem abgebrochenen Studium der Architektur in Aachen studierte Walter Rechtswissenschaften als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes in Bonn und in Freiburg im Breisgau. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen 1996 arbeitete Walter als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kriminologie und Wirtschaftsstrafrecht (Klaus Tiedemann). Nach einem Forschungsaufenthalt in Paris 1997/98 begann Walter das Rechtsreferendariat ebenfalls in Freiburg im Breisgau, welches im Jahr 2000 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen seinen Abschluss fand. Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau promovierte ihn über Betrugsstrafrecht in Frankreich und Deutschland 1999 und habilitierte ihn 2004 mit einer Abhandlung zur allgemeinen Lehre vom Verbrechen und der Lehre vom Irrtum de lege lata und de lege ferenda. Walter hat die Lehrbefugnis (venia legendi) für Strafrecht, Strafprozessrecht und Strafrechtsvergleichung. Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universität Hannover erreichte Walter im Februar 2005 ein Ruf an die Universität Regensburg auf eine W3-Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht und Europäisches Strafrecht. Nach einer Vertretung des Lehrstuhls im Wintersemester 2005/06 hat er ihn am 1. April 2006 als Ordinarius übernommen und um das Tätigkeitsfeld des Wirtschaftsstrafrechts ergänzt.
Außerdem engagiert sich Walter politisch. Im Jahr 2001 trat er der SPD bei und ist seit 2007 Vorstandsmitglied im SPD-Bezirk Oberpfalz. Zudem ist er seit 2007 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen (AsJ) in der Oberpfalz und seit 2008 sowohl Landesvorsitzender der AsJ Bayern als auch Mitglied im Bundesvorstand der AsJ. Außerdem wurde er im Jahr 2008 zum Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Regensburg Altstadt gewählt; ein Amt, das er 2009 wieder abgab. Seine Bewerbung - um die ihn der Vorstand der Regensburger SPD gebeten hatte -, von der SPD als Kandidat für die Wahl des Oberbürgermeisters von Regensburg aufgestellt zu werden, blieb zwar ohne Erfolg. Er kandidierte aber erfolgreich bei den Kommunalwahlen in Regensburg am 2. März 2008 und zog auf dem siebten Listenplatz in den Stadtrat ein. Im Stadtrat wurde er Mitglied im Bau- und Vergabeausschuss, im Sportausschuss sowie im Ausschuss für Wirtschaft und Beteiligungen. Zum 30. November 2010 hat Walter sein Stadtratsmandat niedergelegt, um sich stärker seinen Aufgaben als Hochschullehrer zu widmen.
Walter ist Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung, Vorsitzender des Alumni-Vereins der Regensburger Fakultät für Rechtswissenschaft, engagiert sich ehrenamtlich für die Studienstiftung des deutschen Volkes und unterstützt einige private Vereine.
Im Jahr 2005 hat Walter mit dem Roman Polyphem als Romancier debütiert. Der Roman spielt während des Zweiten Weltkriegs und erzählt vor dem Hintergrund der Geschichte eines deutschen Kriegsschiffs, der Admiral Graf Spee, vom Marineleben, von den Schrecken des Krieges und von der Liebe eines deutschen Navigationsoffiziers zu einer britischen Ärztin.
Walter ist ledig und hat keine Kinder.
Sein Vater ist der Kölner Kriminologe Michael Walter. Er leitete bis 2009 das Kriminologische Institut der Universität zu Köln.
Werke
Rechtswissenschaftliche Werke
- Betrugsstrafrecht in Frankreich und Deutschland. C. F. Müller, Heidelberg 1999.
- Kleine Stilkunde für Juristen. C.H. Beck, München, 2. Aufl. 2009.
- Kleine Rhetorikschule für Juristen. C.H. Beck, München 2009.
- Der Kern des Strafrechts. Die allgemeine Lehre vom Verbrechen und die Lehre vom Irrtum. Mohr Siebeck, Tübingen 2006.
Sozialpolitische Werke
- Die Kultur der Verantwortung. Merus, Hamburg 2007.
Roman
- Polyphem. Edition Peperkorn, Thunum 2005, ISBN 3-929181-61-4.
Weblinks
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